Full text: Theorie der Rohrrücklaufgeschütze

  
  
  
  
  
72 F. Die Riicklaufbremsen. 
riick, so wird die von dem Kolben verdrängte Flüssigkeit gezwungen, 
durch die engen Öffnungen in dem Kolben oder durch die engen Kanäle 
am Kolben vorbei auf die andere Seite des Kolbens zu treten; der Be- 
wegung des Kolbens bzw. des Rohres wird hierbei ein Widerstand 
entgegengesetzt, der um so größer ist, je kleiner die Durchflußöffnungen 
sind. und je schneller der Kolben sich bewegt. 
Dieser bremsende Widerstand entsteht dadurch, daß die Flüssig- 
keitsteilchen, die durch die kleinen Öffnungen durchtreten, be- 
schleunigt werden müssen, d. h. einen Trägheitswiderstand dem sie an- 
treibenden Körper, also hier dem Kolben, entgegensetzen. 
Bedeutet g, die Querschnittsfläche der gesamten Durchflußöffnun- 
gen und Q, den Flächeninhalt des wirksamen, d.h. des Flüssigkeit 
verdrángenden Kolbenquerschnitts, und bedeutet ferner V, die Ge- 
schwindigkeit, mit welcher sich der Kolben bewegt, so ergibt sich für 
die Geschwindigkeit v,, mit welcher die Flüssigkeitsteilchen die Durch- 
flufóffnungen passieren müssen, 
m E 9 (142) 
  
Da Q, größer ist als g,, muß auch v, groBer sein als V,, d. h., die 
Fliissigkeitsteilchen, deren Geschwindigkeit anfänglich gleich Null war, 
müssen auf eine Geschwindigkeit gebracht werden, die größer als die 
Kolbengeschwindigkeit ist. 
Durch den Widerstand, welchen die Flüssigkeitsteilchen ihrer Be- 
schleunigung entgegensetzen, entsteht vor dem Kolben ein Flüssig- 
keitsdruck, von dem angenommen werden kann, daß er sich gleich- 
mäßig in dem ganzen Raum vor dem Kolben ausbreitet, und der nach 
außen als Druckkraft auf den Kolben und den Zylinder bemerkbar 
wird. Diese Kraft ist im folgenden stets Flüssigkeitsbremskraft ge- 
nannt und mit H bezeichnet. 
Die Flüssigkeitsbremskraft ist also in erster Linie ein Trägheits- 
widerstand der Flüssigkeitsteilehen, die Reibung der Flüssigkeitsteil- 
chen in den engen Durchflufóffnungen spielt nur eine untergeordnete 
Rolle. 
Bei jeder Flüssigkeitsbremse wird aufer der Flüssigkeitsbremskraft 
noch eine Stopfbüchsenreibung als bremsender Widerstand auftreten. 
Diese Stopfbüchsenreibung ist sowohl von der Hohe des Flüssigkeits- 
drucks im Zylinder als auch von der Stirke des Anzugs der Stopt- 
büchse abhängig. Unter normalen Verhältnissen wird sie gegenüber 
der Flüssigkeitsbremskraft nur unbedeutend sein und kann deshalb 
vernachlässigt werden, was um so eher angängig erscheint, als der 
Berechnung der Flüssigkeitsbremskräfte selbst, wie noch besprochen 
werden wird, stets ein ziemlich hoher Grad von Ungenauigkeit anhaftet. 
  
  
wi 
dies 
sehe 
sich 
eine 
kei 
pro 
kei 
Mas 
der 
lau 
ve 
Tue 
ein 
kat 
Ab
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.