Katasterkarten oder bei einer völligen Umgestaltung des Grundbesitzes
im Zuge von Flurbereinigungen vorzunehmen sind, müssen daher für
jeden Grenzpunkt durch Proben gesicherte Messungszahlen erbracht
werden. Das Kataster soll also nach den bisher bestehenden Vorschriften
ein reines Zahlenkataster sein. Dementsprechend wird die Genauigkeit
des Nachweises der Eigentumsgrenzen durch die Fehlergrenzen für
Streckenmessungen gegeben, die zwar nicht einheitlich für ganz Deut-
schland festgesetzt sind, für die aber die folgenden um 1930 von dem
ehemaligen Beirat für das Deutsche Vermessungswesen vorgeschlagenen
Werte als Richtschnur dienen kônnen.
Grösste zulässige Abweichungen zwischen den Ergebnissen zweier Strecken-
messungen:
unter günstigen Verhältnissen dij 7 0,008 Vs -- 0,0003 s 4- 0,05
unter mittleren Verhältnissen drrm) = 0,010 Vs + 0,0004 s + 0,05
unter ungünstigen Verhältnissen ^ dj, = 0,012 Vs + 0,0005 s + 0,05
In den Katasterkarten sind neben den Eigentumsgrenzen die Gren-
zen der Nutzungsarten, die Bonitätsgrenzen, die Gebäude und die son-
stigen topographischen Gegenstände, im allgemeinen aber keine Hôhen-
linien, darzustellen. Neue Katasterkarten werden in der Regel auf das
deutsche Einheitskoordinatensystem bezogen; sie werden überwiegend,
je nach den Parzellierung: grad und den wirtschaftlichen Verháltnissen
des betreffenden Gebietes, in den Massstüben 1:1000 oder 1:2000 gezeich-
net. Daneben werden in Sonderfüllen die Massstübe 1:500 und 1:5000
verwandt. Die aus der Karte abgegriffenen Masse dürfen nach den Vor-
schlägen des Beirats für das Deutsche Vermessungswesen höchstens um
das für Streckenmessungen zulässige Mass d, vermehrt um den Betrag
0,0002 n (1: n = Massstabsverhältnis der Karte) von dem direkt ge-
messenen Mass abweichen.
Neben den eigentlichen Katasterkarten wird die « Deutsche Grund-
karte 1:5000» hergestellt. Sie ist eine topographische Karte, die nach
2 km-Linien des deutschen Einheitskoordinatensystems abgegrenzt ist
und nach ihrer Fertigstellung ganz Deutschland lückenlos überdecken
wird. Die. Höhenverhältnisse werden in der Regel durch 1 m-Schichtli-
nien dargestellt; gegebenenfalls werden Dezimeterlinien als Hilfslinien
eingeschaltet. Der Grundriss der Karte 1:5000 wird, falls möglich, aus
den Katasterkarten oder ähnlichen vorhandenen Karten entwickelt.
Anderenfalls wird er, ebenso wie die Geländeformen, ‘tackymetrisch
oder photosrammettisch aufgenommen, wobei die Kisentumserenzen
in jedem Fall aus den Katasterkarten übernommen werden.
Für die Karte 1:5000 bestehen folgende Fehlergrenzen: Mittl. La-
gefehler in offenem Gelände + 3 m, im Waldgelände + 7 m, mittl. Hö-
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