Full text: Actes du 7ième Congrès International de Photogrammétrie (Deuxième fascicule)

  
    
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
   
  
      
für Streckenmessungen zugelassenen Fehlergrenzen (s. oben). Sie lagen 
in jedem Falle innerhalb der für eine Karte 1:1000 zugelassenen Tole- 
ranz von d d- 0,0002 [m]. 
b) Hóhengenauigkeit 
Mittl. Hóhenfehler — -- 0,43 m mit einem systematischen Anteil 
von 0,11 m. 
c) Flächengenauigkeit 
Die aus photogrammetrischen und terrestrischen Koordinaten ge- 
rechneten Flächen stimmten innerhalb der Rechenschärfe der terrestri- 
schen Koordinaten überein. 
d) Wirtschaftlichkeit 
Der Hauptvorteil der Photogrammetrie liegt in der Beschleunigung 
der Arbeiten. Infolge der Verminderung und der Vereinfachung der ver- 
messungstechnischen Aussenarbeiten kann durch die Photogrammetrie 
im Umlegungsverfahren bei gleichem Personal mit einer Verdoppelung 
der Leistung gerechnet werden. 
Das oben zitierte Gutachten des Forschungsbeirats für Vermessungs- 
technik und Kartographie kommt auf Grund der Versuchsaufnahme Helm- 
stadt zu dem Ergebnis, dass die Luftbildmessung für die Katasterneu- 
messungen in Umlegungsgebieten geeignet ist. 
Neben den Versuchsarbeiten Maraunen und Helmstadt wurde im 
Jahre 1939 im Odenwald (Hessen) ein Gebiet von 100 km? im Bildmass- 
stab 1:4000 aufgenommen. Daraus wurden für 31 Gemeinden, für die 
nur Flurgrenzen, nicht die Parzellengrenzen katastermässig nachgewiesen 
waren (sog. Flurvermessene Gemeinden, wie sie nur in Hessen mit einer 
Gesamtfläche von 350 km? vorkommen), durch Auswertung am Stereo- 
planigraphen Luftbildkarten 1:2500 mit Höhenlinien hergestellt. Die 
Luftbildkarten wurden nach dem Kriege in 16 Gemeinden nach órtlicher 
Ueberarbeitung als Katasterkarten übernommen. 
Im Jahre 1951 wurde im Gebiet des Vogelsberges (Hessen) eine Fläche 
von 160 km? in den Bildmassstäben 1:5000 und 1:10 000 mit 60 % Längs- 
und 30% Querüberdeckung beflogen. Aus den Aufnahmen sollen mit dem 
Stereoplanigraphen Katasterkarten 1:2000 als Grundlage für die Bo- 
denschätzung und die Flurbereinigung — zunächst ohne Hôhenlinien — 
entwickelt werden. Dafür sind 630 Passpunkte auf rd. 100 km? gegeben. 
Weitere Passpunkte sind für die Tiefbefliegung 1:5000 aus der Hochbe- 
fliegung 1:10 000 zu bestimmen. Rd. 120 000 Grenzpunkte wurden durch 
Streuen von Ringen aus Stuckgips mit einem Durchmesser von 30-40 cm 
signalisiert (^). 
  
(8) Nunrres s. Pürz, A, Hessische Flurkarte 1:2000 durch Luftbildvermessung. Allg. 
Verm. Nachr. 1951, S. 215, ferner KUHNERT, O., Alte und neue Vermessungsmethoden bei der 
Herstellung der Hessischen Katasterkarten Z. f. Verm. Wesen 1952, S. 4, 11. 
— 43 
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