Full text: Actes du 7ième Congrès International de Photogrammétrie (Troisième fascicule)

  
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Andersen ähnliches Verfahren und die entsprechenden Statoskopangaben für 
jede Aufnahme bestimmt. Von jedem Negativ wird nun ein Teilbild (Format 
etwa 50 X 60 cm) 1 : 4000 (1 : 2000) in der Weise entzerrt, dass eine geeignete 
und einheitliche Blatteinteilung über das erwünschte Gebiet entsteht. Die Pro- 
duktion der Photoblàtter ist sehr grosz und umfasst z.B. nur führ Steuerkataster- 
zwecke im Maszstabe 1 : 4000 jährlich über 1 milj. hektar. 
Bei der Aerotriangulation mit dem Stereoplanigraphen oder dem Multiplex 
wird die Orientierung mittels den Horizont- und Statoskopangaben hergestellt 
und die kleinen Restparallaxen werden nôtigenfalls durch Nachjustierung des 
vorherigen Bildes beseitigt. Die Radialtriangulation wird mechanisch ausge- 
führt, wobei entzerrte und maszbeständige, das heiszt glyzerinnasse Aufnahmen 
und die Nadirpunkte als Radialzentra verwendet werden. In allen diesen Ar- 
beiten bedeuten die Horizont- und Statoskopangaben ein ausserordentlich gros- 
zer Ersparniss an Gelände, Arbeitsaufwand und Kosten. 
Für die Unterricht in Photogrammetrie wurde im Jahre 1946 an der Tech- 
nischen Hochschule in Helsinki ein Speziallehrstuhl eingerichtet. Für die dlteren 
Vermessungsingenieure wurden Sonderkursen in Luftbildmessung sowohl von 
der Technischen Hochschule wie von dem Landesvermessungsamt wahrend den 
letzten Jahren angeerdnet. Für Studien- und Unterrichtszwecke wurden ein 
Worterbuch für Photogrammetrie, Deutsch-Finnisch 1943, eine Publikation 
über die Definition der photogrammetrischen Grundbegriffe 1945 und ein Kom- 
pendium der Technischen Hochschule no. 88 ,,Erd- und Luftbildmessung" 1949 
herausgegeben. Die erste Doktorsdissertation in der Photogrammetrie fand im 
Jahre 1951 statt. 
KOMMISSION VI 
KURZE DARSTELLUNG DER ENTWICKLUNG DER 
PHOTOGRAMMETRIE IN DEUTSCHLAND 
Bericht, erstattet von Priv. Doz. Dr. Ing. R. Burkhardt, Berlin. 
I. Die Vorgeschichte der Photogrammetrie. 
Die Photogrammetrie hat in Deutschland eine beachtenswerte Vorgeschich- 
te; Bildmessung nach gezeichneten Perspektiven wurde námlich schon lange vor 
der Erfinding der Photographie vereinzelt angewandt. 
Hatte bereits um 1500 der Deutsche Albrecht Dürer (1471—1528) die geo- 
metrischen Zusammenhänge zwischen einem Gegenstand und seiner gezeichneten 
Perspektive untersucht, und der englische Mathematiker Brook T'aylor 1715 aut 
die Umkehrung dieser Aufgabe — das ist die Bildmessung — hingewiesen, so 
wurde um 1759 von dem deutschen Gelehrten Jobann Heinrich Lambert (1728- 
1777) diese „Umkehrung der Perspektive” in seinem Werk „Die freye Perspek- 
tive” ausführlich behandelt. 
Wenn auch die Ungenauigkeit, die gezeichneten Perspektiven anhaftet, eine 
allgemeine Nutzung dieses Verfahrens nicht zuließ, so haben diese Arbeiten doch 
die Möglichkeiten soweit geklärt, daß zur Zeit, als die Photographie erfunden 
wurde, die Idee der Photogrammetrie, nämlich die meßtechnische Nutzbar- 
machung der Photographie, erkannt und verwirklicht werden konnte. 
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