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II. Die Anfinge der Photogrammetrie.
Tatsichlich beginnt die Photogrammetrie fast mit der Erfindung der Pho-
tographie: Schon bei ihrer Bekanntgabe im Jahre 1839 sprach der Franzose
Arago den Gedanken aus, Photographien fiir Mefzwecke zu verwenden. Sein
Landsmann, Oberst Laussedat, beschiftigte sich seit 1850 mit der Aufgabe, topo-
graphische Karten aus Photographien abzuleiten, nannte sein Verfahren ,,Mé-
trophotographie" und ist somit der Erfinder der Photogrammetrie.
Unabhängig von ihm und auf einem zunächst viel günstigeren Anwendungs-
gebiete kam der Deutsche Albrecht Meydenbauer (1834—1922), durch einen
Unglücksfall bei Vermessungsarbeiten 1858 am Wetzlarer Dom veranlaßt, dar-
auf, diese Arbeit einfacher, besser und weniger gefahrvoll mit Hilfe der Photo-
graphie durchzuführen. Er begann sofort, diesen Gedanken in die Tat umzuset-
zen; aus dieser Aufgabe erwuchs ihm sein Lebenswerk.
Dabei hatte er mancherlei Schwierigkeiten, insbesondere in der damaligen
Photographie zu überwinden, die ihm übrigens u.a. die Standentwicklung ver-
dankt. 1860 baute er das erste Aufnahmegerát mit einem Triplet-Objectiv, legte
1862 eine ausgezeichnete photogrammetrische Auftragung eines Bauwerkes vor,
stellte 1867 eine photogrammetrische Kartierung 1:5000 der Umgebund von
Freiburg an der Unstrut her, veróffentlichte 1881 mit Stolze Vorschläge für die
Kartenherstellung aus Ballonaufnahmen und gründete 1885 auf Grund weiterer
Erfolge die „Königlich Preußische Meßbildanstalt”, die 1922 in „Staatliche Bild-
stelle” umbenannt wurde.
Der später in Berlin zum Geheimrat, Professor, von der T.H. Hannover
zum Dr. Ing. E. h. und von der Universität Marburg zum Dr. phil. h. c. ernannte
Albrecht Meydenbauer ist damit der Nestor der deutschen Photogrammetrie.
Das von ihm gegründete Institut arbeitete bis 1945 nach seinem Verfahren.
Es hat in 60 Jahren die meisten wertvollen Bauten Deutschlands und zahlreiche
ausländische, insgesamt etwa 5000 Bauwerke in rund 70.000 Aufnahmen (z.T.
in dem von ihm bevorzugten, alle Einzelheiten aufzeigenden Großformat 400 X
400 mm?) aufgenommen. Leider ist das heute mehr denn je wertvolle Archiv von
Originalplatten, das den Krieg in Bergwerken gut überstanden hat, aus der rus-
sischen Zone verschleppt worden. Nur von einem Teil der Platten befinden sich
noch Papierabzüge bei der Nachfolgerin der Bildstelle in München.
Das von Meydenbauer entwickelte Verfahren, das auch als ,,Mefitischpho-
togrammetrie" bezeichnet wird, entspricht dem von Laussedat gefundenen, läßt
sich aber für Architekturaufnahmen besser als für Geländeaufnahmen anwenden
und besitzt hier Vorteile infolge seiner Einfachheit und instrumentellen Bedürf-
nislosigkeit bei der Auswertung.
Die Meßtischphotogrammetrie kennzeichnet die Entwicklungsstufe der Bild-
messung bis zur Jahrhundertwende, als sie von anderen für eine allgemeinere
Anwendung der Photogrammetrie, vor allem in der Topographie, geeigneteren
Verfahren abgelóst wurde.
Vorzug des Meydenbauerschen Verfahrens gegenüber Einbildverfahren war
es, daß an die geometrische Regelmäßigkeit der Bauwerke keine Voraussetzun-
gen gestellt wurden und daß letztere naturgetreu aufgenommen werden konnten.
Die zu überwindenden Schwierigkeiten in der Photographie bestanden dar-
in, daß anfangs noch das langwierige und umständliche Jodsilberkollodiumver-
fahren benutzt wurde, bei dem die Platten erst unmittelbar vor der Aufnahme
in einem mitzuführenden Dunkelzelt begossen wurden; erst 1871 standen troc-