Full text: Actes du 7ième Congrès International de Photogrammétrie (Troisième fascicule)

    
   
  
  
  
   
   
  
   
   
  
  
  
   
  
  
  
   
  
  
  
   
  
  
  
  
   
   
  
  
  
   
  
   
   
   
  
  
   
   
  
  
   
   
   
  
  
      
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eignet, in dem die Erdbildmessung versagt, sowie in ihrer von keinem anderen 
Verfahren erreichten Leistungsfáhigkeit. Daher wird sie auch in allen Lándern 
wirtschaftlichen Fortschritts heute in größten Umfange angewandt. 
Hand in Hand mit der Entwicklung der Entzerrungsgeräte ging auch die 
Entwicklung der Zweibild-Auswertgeräte für Luftbilder, die auch auf dem 
Gebiete der Herstellung von Karten mit Hohenlinien zu einer Uberflügelung 
der Erdbildmessung durch die Luftbildmessung führte. 
Hier ermöglichte erstmalig der Dr. Max Gasser (München) 1915 pa- 
tentierte und von ihm 1916 gebaute Doppelprojektor, der eine konstruk- 
tive Lösung des Scheimpflugschen Grundgedankens aus dem Jahre 1898 
darstellt, die Auswertung von Senkrechtaufnahmen mit unbekannter Orien- 
tierung; er ist zugleich der erste Gerät zur stereoskopischen Auswertung von 
Luftbildern. 
Als nächstes folgt 1919 der nach einem anderen Prinzip (Zerlegung in Riß- 
Projektionen) von Prof. Reinhardt Hugershoff (1882—1941) konstruierte und 
bei Gustav Heyde in Dresden gebaute Autokartograph. Dieser eignet sich vor- 
wiegend für die stereoskopische Auswertung von Schrägaufnahmen unbekannter 
Orientierung. 1926 gelang Hugershoff dann die universellere Weiterentwicklung 
im Aerokartograph, der mit räumlichen Lenkern arbeitet und die stereoskopische 
Auswertung von Senkrecht-, Schräg- und Waagrechtaufnahmen gestattet, so- 
wie unter Herabsetzung der Genauigkeitsanforderungen die Konstruktion eines 
vereinfachten Gerätes im Aerosimplex (1928). 
Im Zeiß-Werk wurde zur gleichen Zeit mit dem gleichen Ziel insbesondere 
von Dr. Willy Sander eine Umkonstruktion des Stereoautographen für den All- 
gemeinfall der Luftbildmessung ausgearbeitet, aber dann zugunsten einer völlig 
neuen Konstruktion von Prof. Dr. Walther Bauersfeld aus dem Jahre 1921, 
nämlich des Stereoplanigraphen, aufgegeben. 
Diese wurde 1923 in mehreren Exemplaren herausgebracht, in weiteren 
Modellen ständig vervollkommnet und hat sich infolge einiger hervorragender 
Konstruktionsprinzipien, von denen wir automatischen Vergrößerungsausgleich 
und automatische Scharfabbildung, Zeiß-Parallelogramm, Porro-Koppesches 
Prinzip und die von Hugershoff eingeführte Stereo-Umschaltung nennen, bisher 
als erstes Präzisionsgerät in vielen Ländern bestens bewährt. Wie beim Aero- 
kartograph von Hugershoff wurde auch am Stereoplanigraph die Möglichkeit 
geschaffen, mit optisch-mechanischer Aneinanderreihung von Luftbildern und 
Luftbildmodellen paßpunktfreies Gelände zu überbrücken und den bisher hin- 
derlichen Mangel an Unterlagen zu beseitigen. 
Um für solche Zwecke die Orientierung der einzelnen Bilder zu erhalten, 
schlug Seb. Finsterwalder 1916 vor, Sonnenbilder zu Hilfe zu nehmen, die in 
fester Verbindung und gleichzeitig mit dem Luftbild aufzunehmen sind, ein 
Gedanke, der später in Italien realisiert wurde. Kapitánleutnant J. M. Boykow 
(1879—1935) in Berlin (Fa. Goerz) suchte eine ráumliche Luftbildtriangulation 
dadurch zu gewinnen, dafi er durch drahtlose Verschlufiauslósung gleichzeitig 
aus zwei Flugzeugen zusammengehörige Luftbilder aufnahm und außerdem zur 
Ermittlung der gegenseitigen Orientierung auch die Flugzeuge selbst gegenseitig, 
z.T. auch von der Erde aus, photographierte. Er konstruierte das notwendige 
Aufnahme- und Auswertgerät auf Grund zahlreicher neuer Vorschläge, wie z.B. 
des einer gleichzeitigen Betrachtung von Modell und Zeichenfläche beim Kar- 
tieren. Diese Konstruktionen sollten von der Aerogeodetic Berlin verwirklicht 
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