Aufgabe setzte sich die Kommission zunächst das Ziel, die Abhängigkeit der
photogrammetrisehen Auswertegeneauigkeit vom Aufnahmemasstab zu unter
suchen. Sie benutzte hierfür ein von der Schweiz angebotenes Versuchsgebiet,
das in der Nähe von Oberriet im Rheintal gelegen ist und dem erwähnten
Forschungsziel in ausgezeichneter Weise entsprach. Das Versuchsgebiet ist etwa
l. 5 X 1.5 km gross und enthält rd. 600 vermarkte und in verschiedener Weise
signalisierte Grenzpunkte. Die Punkte waren terrestrisch mit grosser Genauig
keit nach Lage und Höhe bestimmt worden (mittlerer Lagefehler ± 5.0 mm,
mittlerer Höhenfehler ± 4.7 mm). Aus den insgesamt 17 verschiedenen Bild
flügen des Versuchsgebiets wählte die Kommission C3 Gruppen zu je 3 Flug
höhen, insgesamt als 9 Bildflüge, aus, nämlich:
Gruppe I — RC5 Aviotar (f = 21 cm, Film) — Flughöhen 1 000 m, 1 820
m, 2 600 m;
Gruppe II — RC7 Aviotar (f = 17 cm, Platten) — Flughöhen 1 020 m,
1 850 m, 2 650 m;
Gruppe III — RC7 Aviogon (f = 10 cm, Platten) — Flughöhen 960 m,
1 400 m, 2 150 m.
Für die Auswertung wurden den einzelnen Auswertestellen Diapositive auf
Glas und, für jedes auszuwertende Modell, 5 Passpunkte nach Lage und Höhe
zur Verfügung gestellt. Alle anderen Ergebnisse der terrestrischen Vermessungen
wurden vorerst bei der Eidgenössischen Vermessungsdirektion deponiert und
den Auswertestellen nicht bekanntgegeben.
Die Auswertearbeiten, bei denen die bekannten Auswertegeräte der Firmen
Wild, Zeiss und Officine Galileo (Santoni) eingesetzt wurden, verteilten sich
auf verschiedene Auswertestellen in der Schweiz, in Österreich, in Italien, in
Holland und in Deutschland. Insgesamt wurden 141 Modelle ausgewertet,
nämlich in Gruppe I 58 Modelle, in Gruppe II 46 Modelle, in Gruppe III 37
Modelle.
Die Auswertungen sind überall nach den gleichen, von der Kommission C
festgelegten Richtlinien durchgeführt worden. Sie werden — abgesehen von
dem Hauptzweck, der Feststellung der Beziehungen zwischen photogramme
trischer Genauigkeit und Bildmasstab — die Möglichkeit bieten, die Abhängig
keit der Aus Wertegenauigkeit von zahlreichen sonstigen Faktoren zu unter
suchen, z. B. vom Bildwinkel der Aufnahmekammer, vom Aufnahmematerial,
vom Auswerter, vom Typ des Auswertegeräts, von der Signalisierungsart, von
der Lage der Punkte zur Passpunktfigur usw. Daneben soll der Einfluss der
Modellübergänge studiert werden, sowohl durch den Vergleich der Koordinaten
identischer Punkte, die in verschiedenen Modellen bestimmt sind als auch durch
den Vergleich der Streckenfehler für Strecken, deren Endpunkte in demselben
Modell bzw. in verschiedenen Modellen liegen.
Die Berechnung der Lage- und Höhenfehler sowie der Streckenfehler wird
zentral durch das Österreichische Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen
durchgeführt; es setzt für diese umfangreichen Arbeiten die elektronische
JBM-Rechenanlage in Wien ein.
Die Kommission C hofft, beim Kongress in Stockholm die ersten Ergebnisse
für die Lage- und Höhengenauigkeit der signalisierten Punkte bekannt geben
zu können.
Les travaux de la commission C de l’OEEPE effectués jusqu’à présent
La tâche de la Commission C de l’O E E P E est »l’étude expérimentale de l’emploi de la
photogrammétrie de haute précision pour les cartes aux grandes échelles et en particulier pour
le cadastre». Premièrement la Commission s’est proposée le but d’étudier comment la précision
de la restitution dépend de l’échelle de prise de vues. Elle s’y servit d’un terrain d’essai offert
par la Suisse, dont la dimension est de 1.5 X 1.5 km et qui contient 600 bornes signalisées d’une