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Kommission I:
Photographie und Navigation
Berichterstatter: Dipl.-Ing. H. Deker, Oberkochen
Die Bildflugtätigkeit in Deutschland hielt sich während des Berichtszeitraumes in sehr
engen Grenzen. Dies war dadurch bedingt, daß
1. Deutschland seit Kriegsende keine eigenen Bildflugzeuge besitzt,
2. die Kartenherstellung und -nachführung durch den Mangel an Auswertegeräten vor
allem bei den Vermessungsbehörden in sehr geringem Umfang photogrammetrisch
durchgeführt wurde.
Dagegen zeigte sich vor allem im Forstwesen eine ständig wachsende Nachfrage nach Luft
bildern. Die Flurbereinigungsbehörden gingen ihrerseits zu neuen Versuchen mit photo
grammetrischen Aufnahmen über, die eine Beschleunigung und Rationalisierung ihrer Ver
fahren zum Ziele hatten.
Die hierzu notwendigen Bildflüge wurden von den beiden Privatunternehmen Plan und
Karte GmbH., Münster, und Photogrammetrie GmbH., München, mit ausländischen
Maschinen durchgeführt. Sie umfaßten im einzelnen:
1. Für die Herstellung topographischer Karten in den Maßstäben 1 : 5000 bis 1 : 25 000
1800 km 2 in den Bildmaßstäben 1 : 6000 bis 1 : 12 000.
2. Für die Herstellung von Kataster- und Forstkarten sowie für Luftbildpläne und
-mosaiks:
a) in Deutschland 50 600 km 2 in Bildmaßstäben 1 : 4000 bis 1 : 40 000. Auswerte
maßstäbe: 1 : 2000 bis 1 : 25 000.
b) im Ausland 25000 km 2 in Bildmaßstäben 1 : 20 000 bis 1 : 70 000. Auswertemaß
stäbe: 1:20 000 bis 1: 100 000.
Von den Aufnahmen der Ziffer 2 dienten:
45% der Landwirtschaft (Flurbereinigung) und Forstwirtschaft,
16% der Planung von Ingenieurbauten,
15 % für geologische Untersuchungen,
24 % für Stadtplanungen.
60 % wurden für Mosaiks und Stereoauswertungen benutzt,
40 % lediglich für Bildpläne.
Als Aufnahmekammern wurden vorwiegend verwendet:
Wild RC 5, 18 X 18 cm mit Aviotar 21 cm. 60 m Film.
Zeiss RMK 18 xl8 cm mit Topar 21 cm. 120 m Film.
Daneben fanden gelegentliche Verwendung:
Eagle IX, 9x9",/= 6".
Wild RC 5 a, 18 X 18 cm, / == 21 cm.
Zeiss Rb 30 x30 cm,/ = 20 cm.
Zeiss Pk / == 5,3 cm.
Zeiss RMK 18 Xl8 cm mit Orthometar 21 cm.
Das ausschließlich verwendete Filmmaterial umfaßte folgende Marken:
Super XX Aerographic von Kodak.
Hyperpan von Ilford.
Aviphot Pan 27 und 30 von Gevaert.
Wenn notwendig, wurde Filter D (Orange) benutzt.
Die Entwicklung erfolgte vorwiegend im Filmentwicklungsgerät FE 120 von Zeiss-Aero-
topograph in Metol-Hydrochinon-Entwickler oder speziellen Feinkornentwicklern zum Teil
bei doppelter Konzentration. Die Entwicklungszeit schwankte zwischen 10 und 18 Minuten.