Full text: National reports (Part 2)

Schweiz 14 
Als Betrachtungsgerät ist das Spiegelstereoskop Wild Stg nun auch mit einem 8fachen 
Binokulartubus ausgestattet worden. 
Auch die Auswertegeräte erfuhren Neuerungen. 
Der Autograph Wild Ay erhielt einen Orientierungszusatz für die rechnerische Orien 
tierung, ferner ein elektrisches Koordinatenregistriergerät mit Fernschreiberanschluß zur 
Registrierung der Maschinenkoordinaten mit einer Genauigkeit von 1/100 mm. 
Vorwiegend zum Studium ballistischer Probleme wurde zum Autographen A7 
eine Einrichtung zur Ausmessung stark konvergenter Aufnahmen entwickelt, eine automa 
tische Steuerung der Doveprismen zur Beseitigung des Bildsturzes und ein ebenfalls 
gesteuertes, pankratisches Betrachtungssystem für den Vergrößerungsausgleich zwischen 
den Teilbildern. 
Am Stereokariergerät Wild A8 wurde der Basisbereich erweitert und ein abgewinkelter 
Zeichentisch für Einmannbedienung in das Fabrikationsprogramm aufgenommen. 
Für die Auswertung von Überweitwinkel-Aufnahmen ist der Prototyp eines Triangu- 
lations- und Auswertegerätes auf mechanischem Prinzip gebaut worden, der Autograph 
Wild A9. 
Ferner ist der Prototyp eines Radialtriangulators nach Prof. Roelofs im Bau. 
In Entwicklung sind folgende Neukonstruktionen: 
— ein neues Entzerrungsgerät Wild Eg, ausgerüstet mit dem neuen Reprogon, Spezial 
kondensator und mit besonderen Steuerungen; 
ein Auswertegerät niederer Ordnung, besonders geeignet für die kleinmaßstäbliche 
Kartierung und die Nachführung; 
ein Präzisionsstereokomparator mit elektrischer Koordinatenregistrierung und 
Kontaktabgabe an Speicherwerke programmgesteuerter Rechenautomaten für 
den Aufgabenbereich: analytische Aerotriangulation, analytische Bearbeitung 
des Koordinatenkatasters, ballistische Probleme. 
Die Feinmechanische Werkstätte Haag-Streit in Bern-Liebefeld, deren stetig verbes 
serte Koordinatographen in den photogrammetrischen Arbeitszentren viel gebraucht 
werden, hat neue Graviergeräte für die Glasgravur fabriziert. Für die Entwicklung dieser 
Geräte waren die Erfahrungen und Anregungen der Eidg. Landestopographie, wo 
die kartographische Glasgravur eine dominierende Ausbildung erfahren hat, maß 
gebend. 
Zusammenfassung 
Die Entwicklung der Photogrammetrie kann in einem Land ihre nationalen 
oder weltweiten Triebfedern haben. In der Schweiz werden beide Aspekte beachtet. 
Die Instrumentenindustrie kann sich nicht die Beschränkung auf die inländischen 
Anforderungen auferlegen. Im Blick auf die großen Aufgaben, die noch mit der not 
wendigen geographischen und topographischen Aufnahme und Kartierung uner 
forschter und junger Länder gestellt sind, muß sie von einem hochindustrialisierten 
Land aus die Geräte entwickeln und bauen, die solche Aufgaben in nützlicher Zeit 
und unter annehmbaren Kosten lösen lassen. Sie dient diesen Anforderungen, ohne 
daneben die auf die Detailvermessung gerichteten inländischen Zielsetzungen zu 
vernachlässigen.
	        
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