Full text: General reports (Part 2)

  
  
  
  
  
  
  
  
  
3.3. 
4.1. 
5.1. 
5.2. 
12 
Katasteraufgaben in der Welt noch nicht Geniige getan. Die große Ausdehnung der Vermessungs- 
gebiete, die zur Verfügung stehende nützliche Ausführungszeit, die Preisgrenzen, der verschiedene 
Grad des Interesses am Grundeigentum legen die Entwicklung einfacherer, rascherer und billigerer 
Katastervermessungsmethoden nahe. Das Luftbild und die Photogrammetrie liefern hiefür die 
geeignetsten Mittel. Es muß die Katastervermessung in folgenden Stufen, angepaßt an lokale 
rechtliche und wirtschaftliche Erfordernisse, geprüft werden: 1. Luftbildvergrößerung mit Identi- 
fizierung der Katasterobjekte; 2. Photogrammetrie ohne Vermarkung der Grenzpunkte; 3. gra- 
phische Kartierung der vermarkten und signalisierten Grenzen; 4. Zahlenkataster mit Verarbei- 
tung der photogrammetrischen Messungen mit Rechenautomaten. 
Der gelungene Versuch Fagerholm und Thunberg, in der Präzisionsphotogrammetrie das Gelände 
aus niedriger Flughöhe auch bei ungünstigen Lichtverhältnissen (Bewölkung) aufzunehmen, 
eröffnet der Photogrammetrie bedeutend erweiterte Anwendungen. 
Photogrammetrische Erstellung von Stadtplänen (A/C/IV/2) 
Die Stadtplanerstellung durch Photogrammetrie kommt vorwiegend dort in Frage, wo rasch 
beschränkte und dringliche Bedürfnisse erfüllt werden müssen. Wo Zeit und Geld vorhanden ist 
und ein hochentwickeltes städtisches Vermessungswesen derart im Rechtsleben, in der Stadtbau- 
technik und in der Stadtplanung verankert ist, daß die Werke gegenseitig gefördert werden und 
für stete Nachführung gesorgt ist, kann, auf lange Frist gesehen, die klassische Stadtvermessungs- 
methode (Fixpunktnetz, Orthogonalaufnahmen, Grenzpunktkoordinaten, analytische Daten- 
verarbeitung) die rationellere Lösung bieten. Der mittlere Lagefehler der photogrammetrisch kar- 
tierten, einwandfrei identifizierbaren Punkte ist +5 bis +10 em bei Bildmaßstäben 1:5000 bis 
1:10 000. Damit der Stadtplan vollständig und naturtreu wird, muß entweder eine vollständige 
Bildidentifizierung und Einmessung unsichtbarer Objekte (Photo-Identifikation) oder eine nach- 
trägliche Schließung der Lücken durch Einmessung (post-complément) durchgeführt werden. Die 
Abklärung über die Eignung der Identifizierung oder der nachträglichen Lückenergänzung für 
verschiedene Stadtgebiete verschiedenartiger Überbauung ist noch nicht vollständig und dürfte 
die Hauptfrage der photogrammetrischen Stadtplanerstellung sein. Der persönliche Einfluß des 
Auswerters (Gewandtheit, Gewissenhaftigkeit, Meßgenauigkeit) auf die Qualität des Stadtplanes 
ist bedeutend. 
Photogrammetrische Erstellung von Karten kleiner Maßstäbe (A/C/IV/3) 
Die kartographisch noch aufzunehmenden Flächen der Erde sind so groß, daß neben den kost- 
spieligen Verfahren über Triangulation und Aerotriangulation besonders für Kartenmaßstäbe 
1:100 000 bis 1:200 000 nach einfacheren, rascheren, billigeren Verfahren gesucht wird (Panel- 
Diskussion 4). Die Mittel sind: Orientierungsmittel an Bord des Vermessungsflugzeuges, große 
Flughóhen, Super-Weitwinkelkamera, automatisierte Auswertung (Stereomat), Stereoauswerte- 
geräte 3. Ordnung, bedient durch billige handwerklich ausgebildete Arbeitskräfte. Die Diskussion 
soll die aussichtsreichsten Mittel zeigen. 
Erhebungen und kontrollierte Versuchsvermessungen ergeben, 
= dal} in allen Fillen die photogrammetrische MeDgenauigkeit besser ist als die Genauigkeit 
der kartographischen Zeichnung, 
- daß auch in Karten kleinen MaBstabes die gewünschte Genauigkeit aller Höhenangaben 
an die Grenze der meßtechnischen Leistungsfähigkeit der Photogrammetrie führt, 
— daß die Vollständigkeit photogrammetrisch erstellter Karten steht und fällt mit der An- 
wendung einer entwickelten Photo-Interpretation und Bildidentifikation. 
  
  
6.1. 
7.1. 
8.1.
	        
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