In Deutschland fand am 19. und 20. 3. 1957 eine Tagung des 1951 gegründeten Arbeits-
kreises für forstliches Luftbild und Kartenwesen statt, über deren Ergebnisse in einer 1958 von
der Abteilung IV des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten herausge-
gebenen Schrift berichtet wird (vgl. auch BuL 1957, S. 63), aus dem hier die Arbeiten von H. W.
Eule hervorgehoben seien, die sich mit dem Baum als Einzel-Objekt befassen. Mit den Zusam-
menhüngen zwischen Baumkrone, Stammstürke und Zuwachs befaft sich der gleiche Autor in
einem Artikel der ,, Allgemeinen Forst- und Jagdzeitung“, 1959, S. 185—201.
Im Neumann-Neudamm-Verlag Melsungen erschien 1956 von W. v. Laer eine ,,Einführung in
die forstliche Photogrammetrie®.
Den gegenwärtigen Stand erortert F. Back mun d in ,,Das Luftbild im Forstwesen“, Forstwiss.
Centralblatt, München 1956, S. 469—487.
Auch das Werk „Grundlagen der Forstwirtschaft“ berücksichtigt in seinem von W. v. Laer und
G. Speidel bearbeiteten Abschnitt H „Forsteinrichtung, Leitsätze und Zahlengrundlagen“ die
Photogrammetrie.
In Polen wurde im Forschungsinstitut für Forstwirtschaft (Dipl.-Ing. Staneck i) mit einfachen
Gerüten (Luftbildumzeichner, Spiegelstereoskop, Stereomikrometer) aus doppelt vergróberten
Luftbildern 1:10 000 folgende Genauigkeit erreicht: Mittlerer Lagefehler m, — € 3 m, mittlerer
Baumhóhenfehler m; = + 0,8 m. Die Kosten verringerten sich gegenüber unmittelbarer Auf-
nahme um 40/o.
In den US A untersucht E. W. Johnson den Einflu des Mafistabes von Luftbildern auf die
Genauigkeit von Baumhóhenmessungen. Phot. Eng. 1958/1, S. 142—152.
13. Geologie
Die meisten photogrammetrischen Arbeiten in der Geologie werden in Kommission IV zu behan-
deln sein, hier seien nur die photogrammetrischen Anwendungen zusammengestellt. die sich auf
einzelne geologische Objekte beziehen.
Für geologische, aber zugleich auch für archüologische Zwecke sind vom Bundesamt für Eich- und
Vermessungswesen Üsterreich in Matzen und in Carnuntum in den Bildmafstáben 1:8000
und 1:12 000 Infrarot-Versuchsaufnahmen durchgeführt worden.
In Belgien wurde von der Faculté Polytechnique de Mons (Prof. Wiser) für geologische und
geophysikalische Studien das Krater-Innere des Vulkans Nyiaragongo am Kiwu-See in Belgisch-
Kongo mittels eines Wild-Phototheodoliten aufgenommen und am Wild A 1 im Maßstab 1:2000
ausgewertet.
In Deutschland wurden am Institut für Angewandte Geodäsie und an der Universität Bonn
Messungen für geologische Zwecke durchgeführt.
In Polen benutzte Prof. Guzik (Universitit Warschau) neben LuftbildvergróDerungen 1:10 000
oder 1:5000 auch Erdbilder, die mit behelfsmáBig selbst hergestellten Mefikammern aufgenommen
sind, zu geologischen Kartierungen. Genauigkeit, Arbeitsaufwand und Kosten stellen sich erheb-
lich günstiger als bei den bisherigen Verfahren. Insbesondere konnte der Zeitaufwand auf etwa
1/9 reduziert werden. Auferdem werden langfristige Anderungen photogrammetrisch ermittelt
und der Boden mikrophotogrammetrisch untersucht.
Guzik, K.: Die Vorbereitung der topographischen Festpunkte zur Polygonisierung der kartographisch-
geologischen Züge auf Grund von Luftbildern* (poln.). Geologische Rundschau, 1959/3, Warszawa.
Hakenberg, M. ,Die Auswertung der Luft- und Erdbildaufnahmen bei der Kartierung des Quartärs
im Tal der polnischen fünf Teiche im Tatragebirge“ (poln.). Geologische Rundschau, 1959/2, Warszawa.
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