Neben den beiden zentralen Luftbildstellen bei der Abteilung fur Im systematischen Durchprüfen des Bilámaterials und in wisgen- 
Ps Landeskunde und bei der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin wurden schaftlichen Aussprachen, vor allem mit. der Zentralstelle für 
Ms im Jahre 1942 noch weitere Einrichtungen mit Luftbildmaterial für Vegetationskartierung (Prof .Tüxen), die die gleichen Luftbil- 
. Iehre unà Forschung ausgestattet; so die Zentralstelle für Vege- der für die pflanzensoziologische Auswertung untersuchie, er- 
" tationskartierung unter Leitung von Prof.Tüxen in Stolzenau, das gab sich, daB die Graukeilmethode nur ein sehr schwer gangbarer, 
Lure Bildarchiv des Deutschen Instituts für Lünáerkunde! in Leipzig wenn nicht vergeblicher Weg war, "daß es einen Schlüssel zum 
ger und die Reichsanstalt fiir Film und Bild in wissenschaft und Unter- Erkennen und Verstehen des Luftbildinhaltes, der so allgemein 
Biene richt zu Berlin. Die Reichsanstalt stellte noch wahrend des Krüe- gültig ist, wie der Kartenschlüssel, nicht gibt und auch aus dém 
ges aus diesem Bildmaterial die mitl'Begleitheften und je einer Serie Wesen des Luftbildes heraus kaum geben kann. 1) Eine Erkenntnis, 
Bromsilberabzüge ausgestatteten, methodisch gut durchdachten Schul- die bereits in der praktischen Erfahrung der auf militärischem 
R Kernreihen "Iuftbildlesen" zusammen, von denen nur die ersten 3 Sektor arbeitenden Forschungsstaffel bestätigt war.lin Gegen- 
3 Mappen“ in beschränkter Zahl veröffentlicht wurden. stand wird aber nicht nur durch die Tönung, sondern auch durch 
mer Bevor einzelne Beispiele aus der -leider in einer unglücklichen Größe, Umriss, Korpergestolt und Konperechatton bentimut Eo wird 
rt Kriegszeit sich entwickelnden-landeskundlichen Luftbildauswertung eine Aufgabe der i sein, foie weitgehend alge 
- und aufgezählt werden, bedarf auch die von der deutschen Landeskunde meingültigen Ausdrucksformen der identifizieren Binselgsgsnasan. 
ibernommene Forschung am Luftbild der Erwähnung. So wie die Karte de und Komplexe im Luftbild systematisch zu erfassen und zu einem 
die als klassisches Hilfsmittel der Geographie nicht nur Hilfsmittel Luftbildschlüssel oder -schlüsselsystem zu formen." 
der Forschung, sondern auch Forschumgégegenstand selbst ist, ist Diese £rgebnisse sind in dem 1955 im Geographischen Taschenbuch 
+ es auch beim Luftbild. erschienenen Aufsatz von Müller-Miny über die geographisch- 
! Zu den Aufgaben, die die Luftbildstelle der Abteilung für Landes- landeskandlione lufíbildadswortuns gasasmensefaqst und fonden 
— uné kunde mit ihrer Gründung - unter der damaligen Leitung von Dr. ihre Bestätigung durch die zu gleicher Zeit laufenden Untersuchungen 
Se habil.H.Müller-Miny - übernommen hatte, gehórte neben dem Aufbau in der Zenvralsvelle für NegetationskartiorangStotzenqu/Noser 
alt des Luftbildarchivs, der Berichterstattung über die Neueingänge auf und durch die Erfahrungen in Ser aus MissenscHafelern verschiedener 
| Übersiechtsblüttern, der Vermittlung von Luftbildbestellungen, der Disziplinen der brawissenschafyen ia Kriege aufgestellten militäri- 
Anlage von Beispielsammlungen, der Anregung zur Landschaftsbe- schen Formation ger Forscnumgsstoffer . Mit Interesse verfoigte 
schreibung mit Hilfe der landeskundlichen Luftbildauswertung und die deutsche Landeskunde auch die Bemühungen der dort arbeitenden 
;ur- ihre Veróffentlichung, ein spezieller Forschungsauftrag mit dem Wissenschaftler (Geographen, Seologen, Brianzensozioiogen: Forsi- 
Ziele, die Erarbeitung eines geographischen Luftbildleseschlüssels Wissenschoftrem, Füotogrammeter), die sien suey mit der Frage des 
riick zu priifen. Luftbildleseschlüssels beschäftigten und für die Herstellung von 
rst "Gelindebeurteilungskarten" der vegetationskundlichen und geographi- 
Die mit dem Luftbildwesen verknüpften Themen der zu gleicher Zeit schen Luftbildauswertung bedienten, wie sie z.B. auf deutschem Ge- 
Biers an andere Gelhrte vergebenen Forschungsaufträge spiegeln das Be- biet in der Oberpfalz und in den Emsland-Mooren gefertigt wurden. 
des mühen, das Luftbild ebenso wie die Karte zum allgemein anerkannten Im Jahre 1943 konnte ein umfangreiches Manuskript über die "Her- 
Hilfsmittel der Landeserforsohung zu machen. Während Carl Troll stellung einer Karte zur Geländebaurteilung nach neuen Methoden 
diese) in Bonn über die Entwicklung üer geographisch-morphologischen Luft- pflanzensoziologischer Luftbildauswertung" vorgelegt werden. 
bildauswertung arbeitete,prüfte W.Credner in München die Móglich- Mit der Einrichtung des Luftbildarchivs zur deutschen Landeskunde 
keiten der landwirtschaftsgeographischen Luftbildauswertung, unter- im Jahre 1942 war gleichzeitig an die Veröffentlichung von 
i suchte Kuron in Berlin das Problem der bodenkundlichen Luftbild- Ergebnissen der landeskundlichen Luftbildauswertung in einer eigener 
interpretation und war Hans Cloos in Bonn mit der Entwicklung von Schriftenfolge gedacht.Die von Emil Meynen begründete und von Carl 
Methoden zur geologischen Luftbildauswertung beschüftigt. Troll eingeleitete Schriftenreihe "Landeskundli-he luftbildauswertung 
im mitteleuropüáischen Raum" konnte infolge der Kriegsereignisse erst 
Im Bahmen dieser Forschungsauftrüge konnten von der Abteilung für péiganen ka 8 8 r 
Landeskunde und der Zentralstelle für Vegetationskartierung ge- 
meinsam noch im Jahre 1944 Befliegungsauftrüge für einige im Blatt- . : 
- gchnätt ‘Ser topogrephischen Karte 1 r 25 ooo auegemuchte Gebiete a: Luftbild" eröffnet werden. In der ausgewählten Ubergangszone zwi- 
die damalige Fliegerbildschule Hildesheim gegeben werden. Um die 
les Jahreszeitlichen Unterschiede des Pflanzenkleides im Luftbild er- 
kennen und vergleichen zu kónnen, wurden u.a die Gebiete der Meßtisch 
blütter Worpis, Niederorschel, Gersfeld, PXattensen, Dessau, Alfeld, 
im Jahre 1952 mit einem von Müller-iiny 1945 abgeschlossenen Heft 
über die "Natur und Kultur des Landes an der mittleren Warthe im 
schen dem Jungmorünenland im Norden und dem südlichen Altmor&nen- 
land wird versucht, methodische Erkenntnisse über die Luftbildaus- 
wertung in diesem fur das nórdliche Mitteleuropa typischen Tiefland 
zu gewinnen. 
  
Sohwarmstedt, Wolmirstedt und Verden/Aller im Frühjahr, Sommer und Eine in den Jahren 1945/44 begonnene Untersuchung von Dr.E.Splecht- 
e- Herbst aes Jahres 1944 aufgenommen und den o.g.mit einem Forschungs- ner, Institut für Grünlandwirtschaft Admont, über das Luftbildwesen 
aurtrag betrauten Instituten und Wissenschaftlern zur Verfügung ge- im Dienste almwirtschaitlicher Forschung und Planung konnte 
- Stellv, Anhand der Reihenbilder im Bereich der MeGtischblütter Worbis leider nicht zu Ende geführt werden, wenngleich gerade in die- 
una Niederorschel wurden in der Abteilung fiir Landeskunde erste Er- sen nur schwer und zeitlich begrenzt zugänglichen Gebieten sich 
«anruugen über Tünung, Textur und Konturen auf Luftbildern gesammelt. das Luftbild als wertvolles Hilfsmittel der Forschung bewährt. 
vva vesonderem Interesse wird es für die bei der Interpretation einen 
G 3) Der Aufforderung Troiis*), "es als eine zeitgemésse Aufgabe 
raukeil i i i i > yis it 
il. Yeraenienden Answerer sein, daB in den damaligen Arbeits der deutschen Landeskunde anzusehen, die Luftbildforschung für 
  
  
  
     
       
erichte e nae ¢ "Y cher 11 + } to € iy "inve x T 1 i 
d; berichten der landeskundlichen Luftbilastelle ein Graukeil die Fragen der deutschen Kulturlandschaften methodisch zu ent- 
i 2 Ton fen ce der " ^ während € Y ranked ser : 1 i : » vd i 
mit 25 Tonstufen gefordert wurde, wührend in Graukeil cer wickeln und sie nicht nur zu einem wirksamen Forschungsmittel 
We Jeine/T noie 1 17 Mans far "reits € a nzureichenad : e 1 T 3 
Fa.Heide/Ileipzig mit 17 Tonstufen bereits als unzureichend der wissenschaftlichen Landeserforschung zu machen, sondern auch 
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abgelehnt wurde. Mit Hilfe vc verschiedenen Karteien soli- die Grundlagen für ihre praktische Anwendung bei der Aufnahme 
;e schli ;h versucht werder e A ‘nck mer uft- s à a s A : 
t chlieBlich versucht werden, die Ausdrucksformen im Luft der Agrarlandschaften, Industrie- und Bergbaulandschaften, bei 
bild zu erfassen nac! » Ortslae '"h sv smatische la : : : i 3:4 
u erfassen nach Ger Ortslage, nach systematischen Ge der Bearbeitung kulturtechnischer Projekte und im Rahmen der 
Sichtspunkten nach de 'Onungswer ıter Berucksichti € F E i 
A pu en, C m Tónungswert unter Berücksichtigung Raumplanung und Landschaftsgestaltung zu erarbeiten" versuchten 
von Tages- und Jahreszeit und Beleuchtungsverhaáltnissen, nach 
den Land sindikatoren (z.B.Hohlwege, Zuckerrübenbau als na 1 ( 1 ies i 
, 1) Vgl.hierzu Miüller-kiny, H.: Geographisch-landeskundliche Luft- 
n typisch ft), nach natürlichen Landschaftsele- bildauswertung.In:Geogr.Taschenbuch 
> ; ] > 953,5.489-498. 
menten ( ige, Quellhorizonte, Steilstufen) und 1953,5.—489-498 
ie nach Lands J à : ve 
iso ———— 2) Vgl.hierzu Scehneider,5.: Braunkohlenbergbau über Tage im Luft- 
- l)Reinsberg,P.: Die jüngste icklu er Lu ildaufnahme i: bildRemasen 1957 Bemerkungen Zu dem 
ni N I 3 Schlüsselhilde S,2^5-20 
e ihrer u i i Geographie.In: wi .Veroff. chlüsse ern «2h 
: d.Dt.ikus.f.landerkunde zu i ig.N.F.: 933,5.145-17 7 \ : } + 
ie A & :1955, 1(2 3) Vgl.Troll,C.: Lie geogravhische wissenschatt in Deutschland. 
ng 2)Reehsanstalt für Film und Bild:: ha 161 iles: In: c 1, Bonn 1947.5eite 16 über die 
Folge 1 Kr.47/1942 Luftbild und Ke , For: fel z.b.V. 
Patz. I 104 
Folge c Kr.48/1942 Bodenbedeckunj l'ónun ler Lendäschaft 
Folge 3 Kr.49/1942 Schattenfall-Verkehrs- und Industrieanlasen 4) Troli,C.: Vorwort von Heft 1 der Schriftenfolge NLandeskund- 
1 
1e 
  
: : uftbildauswert g im mittele: aisc € 
3) Vgl.Daehn,RE.: A standardizea tone Scale as an aid in photo inter- en 1952 VeThase In mvt leu isch bem 
pretation.(mit lo Tonstufen) > 
In: Photogrammetrie Engineering, Vol.XV N° 2, 
June 1949, p.287