Full text: Commissions V, VI and VII (Part 5)

  
- 10 - 
" " 
Weitere Verschiedenheiten treten. im Rahmen dieses Beispieles hervor, wenn die 
analytischen Methoden in der terrestrischen Photogrammetrie angewendet werden. 
Hier wird bei der Definition der Drehungen $9 ,  , 3e aus dem Bildkoordi- 
natensystem herausgegangen, der aber nicht bei jedem Autor als rechtdrehig 
aufgefasst wird, was vor allem bei der Festlegung des Sinnes der einzelnen 
Drehungen scharf herauskommt. 
Wir könnten noch weitere und weitere Beispiele vorführen, aber das ware nur 
noch eine erweiterte Bestätigung des Standes, von dem hier die Rede war, Er- 
innern wir uns z. B. nur noch auf solche fundamentale Symbole, die die  Ma- 
trizen bezeichnen / gotische Schrift in der deutschen Literatur, fetter 
Druck u. a. /. 
6. DIE FRAGE DER WISSENSCHAFTLICH RICHTIGEN DEFINITIONEN. 
Wenn wir jetzt die Bedeutung und die Moglichkeiten der Standartisierung und 
Unifizierung der photogrammetrischen Termine und Symbole / einschliesslich 
der Verkürzungen / beurteilt hatten, bleibt uns noch ein drittes Gebiet die- 
ser Problematik über und zwar die Frage der Definitionen. Es ist klar, dass 
für die Einführung einheitlicher Termine jede Wissenschaft ihre Definitionen e y o 
braucht. Zu einer präzisen Terminologie kann man aber ohne logisch exakte De- Y 
finitionen nicht gelangen. 
Der Einsatz wissenschaftlicher Methoden auf diesem Gebiet setzt aber die 
Kenntniss der Definitionslehre, die einen Bereich der allgemeinen Wissen - 
schaftsmethodologie bildet, voraus, die sich im wesentlichen auf die forma- 
le und dialektische Logik sowie auf die Erkenntnisstheorie stützt 
Die Kenntniss der Definitionsregeln ist für die Schaffung einer minologie 
von grosser Bedeutung, weil - wie es die Praxis der ersten durchgeführten 
Versuche zeigt - die Definitionen vieler Termine aus dem Gebiete der Photo - 
grammetrie bestimmte, sich wiederholende, typische Definitionsfehler auf - 
weist, die durch Kenntniss der Definitionsregeln beseitigt werden konnten. 
Vor allem verlangt man von allen Definitionen, dass das Definiens das Defi- 
niendum in jedem beliebigen Zusammenhang ohne Sinnveränderung ersetzem kann. 
Die Klasse, die dem Definiens entspricht, muss genau dieselbe - nicht mehr 
und nicht weniger - Elemente umfassen, wie die Klasse, die dem Definiendum 
entspricht. Wenn die dem Definiendum entsprechende Klasse weniger Elemente 
umfasst, als die dem Definiens entsprechende Klasse, liegt eine Begriffs - 
unterbestimmung vor. 
Wenn die dem Definiendum entsprechende Klasse mehr Elemente umfasst, als die 
dem Definiens entsprechende Klasse, handelt es sich um eine Begriffsüber - e Ei 
stimmung.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.