Bei anderen Anwendungen der Architekturphotogrammetrie, bei denen die Radialfehler nicht beseitigt
werden, werden die resultierenden Deformationen der stereophotogrammetrischen Modelle durch Verwen-
dung kurzer Grundlinien zwischen Kammern mit merklicher Konvergenz der Aufnahmerichtungen, durch
Verwendung von Weitwinkelaufnahmen, benötigt für die photographische Erfassung eines größeren Gebietes,
durch große Auswertetiefe und manchmal in komplexen Modellen, durch zu großen Abstand des auszuwerten-
den Modellbereichs von Kontrollpunkten vergrößert.
Es hat sich als nützlich erwiesen, die durch einzelne nicht-verbesserte Elemente der inneren und ausseren
Orientierung verursachten systematischen Deformationen für eine Reihe von im optischen Modell in
typischen Positionen gelegenen Horizontal- und Vertikalebenen zu untersuchen. Diese Positionen sollten
typisch für jene von Architekturflachen und -kanten sein, die über, unter, parallel und senkrecht zur Standlinie
zwischen den Kammerpositionen gelegen sind. Die Deformation des photogrammetrischen Modells sollte
sorgfaltig mit diejenigen Deformationen, die sehr haufig in architektonischen Strukturen vorkommen,
verglichen werden.
7. Bóttinger, W.-U.
Bundesrepublik Deutschland
UBER EINIGE GESICHTSPUNKTE BEZÜGLICH DER AUFNAHME VON NAHEN
BILDERN FÜR PHOTOGRAMMETRISCHE AUSWERTUNG . PRAKTISCHE
ERFAHRUNGEN BEIM PHOTOGRAPHIEREN DES MODELLES DES
KABELNETZDACHES FÜR DIE MÜNCHNER OLYMPIADE
Am Beispiel der photogrammetrischen Vermessung der Modelle der vorgespannten Seilnetzkonstruktionen
der Olympiadacher werden praktische Aspekte der photographischen Aufnahme aufgezeigt. Uberlegungen
und Erfahrungen zur Aufnahmedisposition, Pa&punktbestimmung, Beleuchtung und zum BildmaRstab werden
mitgeteilt.
8. Brown, D.C.
U.S.A.
KALIBRIERUNG VON NAHBEREICHSKAMMERN
Da in der Nahbereichsphotogrammetrie die analytischen Methoden immer mehr benutzt werden, hat das
Problem der Kalibrierung von Nahbereichskammern eine steigende Wichtigkeit erhalten. Das ist insbesondere
so, wenn man konvergente Aufnahmen benutzt, die hóchste Genauigkeit der Bildgeometrie erfordern, und
auch wenn man grofte Bildmafsstabe (z.B. grósser als 1:50) verwendet. Bei Verwendung von konvergenten
Aufnahmen korrigiert der Projektionsprozef nicht für die Fehler der inneren Orientierung (x,,y,,c) wie es
der Fall bei parallelen Aufnahmerichtungen ist. Im Falle des gro&en Bildma6stabes variiert die Objektivverzei-
chnung mit der Ánderung der Objektentfernung. Diese Verzeichnungsanderungen kónnen von bedeutender
Größe sein. Aus diesem Grunde müssen spezielle Kalibrierungsmethoden, die sich für die Falle der
Nahbereichsphotogrammetrie eignen, verwendet werden. Der Autor berichtet über einige, in den letzten
Jahren entwickelte Verfahren.
9. Brucklacher, W.
Bundesrepublik Deutschland
DAS GERATEKONZEPT FÜR DIE ARCHITEKTUR-PHOTOGRAMMETRIE
Der weltweit durch die Haag’er Konvention geforderte Kulturgüterschutz hat die Entwicklung der Architek-
turphotogrammetrie als die rationellste Methode zur Gewinnung technischer Daten vorangetrieben. Für die
vielfaltigen Aufgaben ist von Carl Zeiss, Oberkochen, ein Instrumentarium entwickelt worden, das universell
sowohl die photographische Erfassung als auch die meftechnische Auswertung der Kulturgüter ermöglicht:
weitwinkelige Doppelkammer-Systeme mit festen Basisverhaltnissen für Aufgabebereiche zwischen 2,5 m und
40 m, Einfachkammern mit Bildweiten von 60 mm und 120 mm mit variabler Basis für entfernte Objekte.
Innenraume und Kuppeln oder Kavernen sind erfa&bar durch Neigung der Kammerachsen zwischen 0* und
+ 100% Detailaufnahmen im extremen Nahbereich bis herunter zu 0,5 m sind durch Vorsatzlinsen
móglich.
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