13. Ducloux, J.
Frankreich
NAHPHOTOGRAMMETRIE - EICHUNG DER AUFNAHMEKAMMER
Dieser Beitrag erlautert die vom Institut Geographique National durchgeführte Untersuchung und Prüfung
der Hasselblad-Kameras, die für die Nahphotogrammetrie verwendet werden. Die ausgewahlte Methode
besteht darin, ein dreidimensionales Testobjekt aufzunehmen, die Bilder auszumessen und diese Messungen
nach der Methode der kleinsten Quadrate auszuwerten - eine Rechnung, die die Dezentrierung, die
Kammerkonstante, sowie die radiale und tangentiale Verzeichnung ergibt. Zwei Testobjekte sind angefertigt
und danach mit einer Genauigkeit von einigen Hunderstel Millimetern ausgemessen worden: ein Objekt war
für die Aufnahmen in einem Abstand von 1 m, das andere für solche in einem Abstand von 0,40 m bestimmt.
Die Messungen sind bei Abständen, die einem Maßstab zwischen 1:1 und 1:13 entsprechen, im wesentlichen
mit einem Planar 100 mm und einem Planar 80 mm, sowie - jedoch nur teilweise - mit einem Hasselblad SWC
- Biogon 38 mm durchgeführt worden. Der Beitrag bringt und erlautert die Ergebnisse dieser Messungen,
welche die klare Überlegenheit des Planars 100 mm erkennen lassen. Sie offenbaren außerdem größere
Änderungen der Verzeichnung in Abhangigkeit von der Kammerkonstante und eine beachtliche Zunahme der
radialen Verzeichnung, wenn das gesamte Bildfeld der Kammer (Format 55 mm x 55 mm) und nicht nur ein
mittleres Bildfeld (Format auf 42 mm x 42 mm begrenzt) in Betracht gezogen wird. Obwohl unvollständig,
zeigt die Untersuchung des Hasselblad SWC, daß dieses Objektiv bessere photogrammetrische Eigenschaften
besitzt.
14. Edwards, R.W.
Kanada
ENTWICKLUNG UND ANWENDUNG VON
LUFTBILDERN MIT FIXIERTER BILDDISTANZ
Der Forstdienst von Britisch Kolumbien (Kanada) hat ein System für die Aufnahme von Luftbildern mit
fixierter Bilddistanz entwickelt und verwendet die Photographien erfolgreich für Forstinventurzwecke, für die
Berechnung des Volumens von Flotsam auf Stauseen, für Durchforstungsstudien, für die Herstellung von
Modellen zur Simulation des Baumkronenwachstums und für Ingenieurstudien von Flußüberquerungen.
Die Bilder werden von zwei simultan ausgelösten Kameras aufgenommen, welche 4.57 m voneinander an
einem unterhalb eines Hubschraubers aufgehangten Trager montiert sind. Normale Flughöhe ist 60 bis 120
m über dem Boden bei einer Fluggeschwindigkeit von 50 bis 65 km pro Stunde. Die photogrammetrische
Auswertung der Bildpaare geschieht mit einem Wild A-40 Autographen, der mit einem EK 5 Koordinatens-
chreiber und einem IBM 026 Locher verbunden ist. Da die beiden Kameras ein fixiertes System mit bekannter
Geometrie darstellen, sind keine Kontrollpunkte im Felde nötig und die Flughöhe muß nicht bekannt sein.
Baumhöhenmessungen mit einem Fehler von nicht mehr als 2% sind ohne weiteres erreichbar, wenn die
Kameras auf 1/1000 Sekunde synchronisiert sind und wenn die optischen Achsen nicht mehr als 30” von der
Parallele abweichen. Langsneigung und Querneigung des Kameratragers beeinflussen individuelle Messungen
nicht, müssen aber in topographischen Auswertungen berücksichtigt werden. Der Einflu& von Bewegungen des
Objektes (z.B. Schwingen der Baumgipfel im Winde) ist praktisch eliminiert.
Das System hat sich als ein wertvolles photogrammetrisches Mittel für Stichprobenaufnahmen von Waldbes-
tanden mit minimaler Feldkontrolle bewahrt und ist deshalb besonders wertvoll in gro&en, unzuganglichen
Gebieten.
15. Flassal, A.A.
U.S.A.
ENTWURF EINES ALLGEMEINEN DATENREDUKTIONSSYSTEMS
FUR DIE ANALYTISCHE PHOTOGRAMMETRIE
Ein allgemeines System für die Ausgleichung photogrammetrischer Probleme ist offensichtlich wünschenswert
und von Nutzen. Die Komplexitat eines solchen Systems kann durch Systematisierung seiner Hauptkomponen-
ten in praktischen Grenzen gehalten werden. Es ist Zweck dieser Arbeit zu zeigen, daß eine geeignete
Orientierung der für das photogrammetrische Ausgleichungsproblem gewahlten mathematische Analyse
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