Full text: National reports (Part 2)

  
rufsausbildung keine Spezialisierung zum „Photogrammeter“ erfolgt. Um den 
wachsenden Anforderungen, die sozialistische Praxis und Wissenschaft an die 
geodätischen und kartographischen Fachkader stellen, besser gerecht zu wer- 
den, erfolgte in den letzten Jahren eine grundlegende Umgestaltung des Aus- 
bildungssystems [1], [4], [5]. 
Der akademische Grad eines Diplom-Ingenieurs (Dipl.-Ing.) der Fachrichtun- 
gen Geodäsie oder Kartographie wird nach Absolvierung eines vierjährigen 
Direktstudiums und der erfolgreichen Verteidigung einer Diplomarbeit durch 
die Sektion Geodäsie und Kartographie der Technischen Universität Dresden 
verliehen. 
Für Studenten der Geodäsie ist eine Teilspezialisierung und eine Vorbereitung 
auf eine berufliche Tätigkeit in der Photogrammetrie durch Anfertigung einer 
Diplomarbeit mit einem photogrammetrischen Thema möglich. 
Von 1972 bis 1975 wurden an der Sektion Geodäsie und Kartographie der TU 
Dresden insgesamt 17 Diplomarbeiten, davon 6 im Rahmen des Fernstudiums, 
und 5 Dissertationen, darunter 2 Arbeiten vietnamesischer Fachkollegen mit 
photogrammetrischer Thematik erfolgreich verteidigt. 
Als Standardlehrbuch für die Hochschulausbildung in Photogrammetrie dient 
in der DDR das 1973 in 3. Auflage erschienene, völlig neu bearbeitete Werk von 
Buchholtz [2]. 
Die Ausbildung von Ingenieuren der Geodäsie oder Kartographie erfolgt in 
einem dreijährigen Direktstudium an der Ingenieurschule für Geodäsie und 
Kartographie Dresden. Entsprechend dem späteren beruflichen Einsatz hat der 
Student die Möglichkeit, bereits während des 5. Semesters wahlobligatorische 
Fächer einer Vertiefungsrichtung zu belegen. Das gesamte 6. Semester wird als 
Betriebspraktikum durchgeführt, das den unmittelbaren Übergang in die Berufs- 
praxis ermöglichen soll. Im Rahmen dieses Praktikums wird auch die Ingenieur- 
arbeit in der Regel mit einem vom Praktikumsbetrieb vorgeschlagenen Thema 
bearbeitet. 
Studenten, die später unmittelbar in der Photogrammetrie arbeiten, erhalten 
im Rahmen des Praktikums zusätzlich eine Spezialausbildung als Stereoaus- 
werter und können somit nach Abschluß des Studiums unmittelbar produktions- 
wirksam werden. 
Neben der Photogrammetrie-Ausbildung von Ingenieuren der Fachrichtungen 
Geodäsie oder Kartographie werden von der Ingenieurschule auch regelmäßig 
Lehrgänge zur Ausbildung von Stereooperateuren durchgeführt. 
Als Lehrmaterial für die Ingenieurschul-Ausbildung werden hauptsächlich 
— ursprünglich für das Fachschulfernstudium geschriebene — Lehrbriefe ver- 
wendet, 
Die Ausbildung von Facharbeitern der Geodäsie oder Kartographie erfolgt an 
Schulen, die direkt den Betrieben des VEB Kombinat Geodäsie und Kartogra- 
phie unterstellt sind. Die Ausbildung in Photogrammetrie hat hier nur einfüh- 
renden Charakter. Demzufolge ist bei Einsatz in einem Photogrammetrie-Be- 
trieb eine zielgerichtete Einarbeitung erforderlich. 
Bibliographie und Standardisierung 
Alle in der Deutschen Demokratischen Republik sowie die wichtigsten im Aus- 
land publizierten wissenschaftlichen Beiträge mit photogrammatischem Inhalt 
werden durch die Zentralstelle für Internationale Dokumentation der Geodäsie 
an der Sektion Geodäsie und Kartographie der Technischen Universität Dres- 
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