Full text: Reports and invited papers (Part 4)

* 
5. Kosten - Nutzen - Analyse 
5.1. Allgemeine Ueberlegungen 
Eine Analyse der « Vor- und Nachteile 
grosser Bildmassstábe » (Kap. 3) lässt erken- 
nen, dass der Verfahrensparameter « Bild- 
massstab » wesentlich die Wirtschaftlichkeit 
bestimmen kann. Mit anderen Worten: die 
wirtschaftliche Optimierung ist sehr stark 
vom günstigsten Bildmassstab abhàngig. Aus- 
serdem sind neben der Wirtschaftlichkeit für 
ein Verfahren auch noch andere Faktoren 
massgebend, wie Güte, Zeitersparnis, Personal- 
aufwand usw. 
In jedem Fall steigt mit wachsendem 
Bildmassstab der photogrammetrische Auf- 
wand. Daher ist die Frage zu beantworten, 
« wie gross darf ein vertretbarer Bildmass- 
stab sein, der in optimaler Weise Wirtschaft- 
lichkeit und andere Vorteile bietet ? » 
In einem Diagramm làásst sich das Pro- 
blem in folgender Weise darstellen : 
Gesamt- 
aufwand 
€ 
> 
Photogrammetrischer 
Aufwand 
  
Erklärungen : 
1. Gesamtaufwand ohne Photogramme- 
trie (rein terrestrische Verfahren), 
2. Die Photogrammetrie sorgt für eine 
Reduzierung des Gesamtaufwandes ; maxi- 
male Wirtschaftlichkeit ist noch nicht er- 
reicht, 
3. Eine Optimierung wird durch inten- 
siveren Einsatz der Photogrammetrie erreicht 
- u.a. durch einen grósseren Bildmassstab. 
4. Durch weitere Steigerung des photo- 
grammetrischen Aufwandes - evtl. durch einen 
sehr grossen Bildmassstab - wird zwar der 
Gesamtaufwand wieder erhöht, doch ergeben 
sich ggf. zusätzliche Vorteile, die « bezahlt 
sein wollen », wie Zeitersparnis, geringer Per- 
sonaleinsatz, hoher Automatisierungsgrad, 
Informationsgewinn, Qualitätsverbesserung 
USW. 
5.2. Abschätzung der photogrammetrischen 
Kosten und der Gesamtkosten 
Bei der Frage, welche Steigerung des 
photogrammetrischen Aufwandes sinnvoll 
wäre, ist zuerst eine ungefähre Proportion 
zwischen den Einzelkosten des Gesamtver- 
fahrens zu finden. Die folgende Tabelle ver- 
sucht, Gróssenordnungen aufzuzeigen. Hierbei 
wird die photogrammetrische Herstellung 
einer Katasterkarte 1: 1000 mit der Topo- 
graphie einer Stadtrandsiedlung zugrunde- 
gelegt. Die Geländefläche beträgt 25 ha ; die 
photogrammetrische Auswertung soll nume- 
risch am PSK, topographisch am Planimat 
erfolgen. 
Oertliche Vorbereitung, 
3 Mann, 5 Tage à 800, — DM 
4 000, — DM 
Signalisierung, 3 Mann, 
1 Tag à 800— DM 
Ueberwachung, 1 Mann, 1 Tag 
Bildflug 1: 3300, pro km 
600, — DM 
Identifizierung, 10 Stunden 
Innendienst à 30, — DM 
Aerotriangulation, 
Rel. Orientierung, 2 Modelle 300,— DM 
Numerische Luftbildauswertung, 
pro ha 0,5 Std. à 75,— DM 1000— DM 
Topographische Auswertung, 
pro ha 1 Std. à 75,— DM 2 000,— DM 
Ortliche Ergänzungsmessungen, 
4 Tage a 800,— DM 3 200,— DM 
Berechnungen verschiedener 
Art 1 000,— DM 
Automatische Kartierung, 
Zeichnung, Reprotechnik 
800,— DM 
300,— DM 
150,— DM 
300,— DM 
2 000,— DM 
Gesamtkosten 
pro Karte 1: 1000 15.000,— DM 
Auch wenn die einzelnen Kostenanteile 
von Fall zu Fall sehr variabel sind, so zeigt 
die Zusammenstellung ‘fiir den photogram- 
metrischen Anteil doch etwa folgende Pro- 
portion : 
Signalisierung 
und Ueberwachung 
Bildflug 1: 3 300 
Aerotriangulation, 
Orientierung 
Auswertung 
 
	        
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