Die Klassifizierung wurde für jede Klasse getrennt durchgeführt in der Reihen-
folge der Tab. 1. Begonnen wurde mit der Klasse Gewässer, fließend, deren
klassifizierte Fläche dann vom Satellitenbild subtrahiert wurde, damit nicht
bei den weiteren Klassifizierungsläufen ein Teil dieser Bildpunkte anderen
Klassen ebenfalls zugeschlagen werden konnten. Hier wird freilich verständlich,
daß das Gesamtergebnis der Klassifizierung in gewissem Maße von der Reihen-
folge der Klassifizierung der Einzelklassen abhängt. Versuche in dieser Richtung
wurden nicht durchgeführt.
Bei der Beurteilung des Klassifizierungsergebnisses stellte es sich heraus, daß
es nicht möglich ist, alle 15 Klassen sauber zu unterscheiden. Die beobachteten
Fehlurteile waren zu auffällig. Deshalb wurde die Anzahl der Klassen auf fol-
gende acht beschränkt.
Gewässer
Laubwald
Nadelwald
Dichte Bebauung
Lockere Bebauung
Ackerland
Gartenland und Grünland
Weinbau
Der Vergleich zwischen dem Klassifizierungsergebnis mit acht Klassen einerseits
und den Luftbildern und Landkarten andererseits ergab hiermit gute Ergebnisse.
Die farbige Darstellung des Klassifizierungsergebnisses lá8t acht Klassen gut
unterscheiden. Bei dieser Veröffentlichung können allerdings nur Schwarzweif-
bilder gezeigt werden, die aber, wie eigens zu diesem Zweck hergestellte Bild-
proben ergaben, eine Unterscheidung von höchstens sechs Grautonstufen erlauben.
Deshalb wurden in Fig. 2 bis 5 nur noch die in der Bildlegende (neben Fig. 1)
aufgezählten sechs Klassen dargestellt.
Das Ergebnis der in diesem Abschnitt beschriebenen "getrennten" Klassifizierung
zeigt Fig. 2. Der subjektive Vergleich mit Landkarten und Luftbildern zeigt
eine gute Übereinstimmung bei den Klassen Gewässer, Nadelwald und Laubwald.
Dagegen erscheint die Klasse Landwirtschaftliche Nutzfläche zu stark ausge-
dehnt zu ungunsten der Klassen Dichte und Lockere Bebauung. Die Stadtgebiete
sind zu schwach ausgebildet, während kleine Siedlungen in vielen Fällen sogar
verschwunden sind.
4. Simultane Klassifizierung
Die Zahl der gesuchten Klassen wurde hierbei von Anfang an auf die bereits im
letzten Abschnitt definierten acht Klassen festgelegt. Eine Auswahl von zu
verwendenden Spektralkanálen wurde nicht getroffen. Es wurden alle vier Land-
sat-Kanüle verwendet. Der Wert für die optimale Zurückweisungsschwelle wurde
empirisch durch einige Probeldufe zu 1,8 bestimmt. In diesem Fall wurde die
Berechnung der Klassifizierung nicht,wie oben beschrieben, Klasse für Klasse
durchgeführt, sondern in einem Rechenlauf simultan für alle acht Klassen er-
mittelt. Das Verfahren ist also wesentlich einfacher und benötigt nur einen
geringen Bruchteil der Rechenzeit.
Das Ergebnis ist in Fig.4 dargestellt. Auch hier sind die Klassen Gewässer,
Nadelwald und Laubwald gut wiedergegeben, wie die Überprüfung ergab. Dies gilt
auch für die Klasse Landwirtschaftliche Nutzfläche. Die Klassen Dichte und
Lockere Bebauung sind in diesem Falle besser dargestellt, wenngleich immer noch
Fehlklassifizierungen zu erkennen sind. Auf der einen Seite sind einige Siedlungen