eine vollständige Flurkarte, die neuzeitlichen Anforderungen entspricht. Neben der graphischen
Darstellung werden alle neuen Vermessungspunkte, aber auch nur diese, koordinatenmäßig regi-
striert. Die Umformung der Maschinenkoordinaten in Landeskoordinaten besorgt ein Relais-Re-
chenautomat Zuse Z 11 mit Bandsteuerung. Die jährliche Arbeitsleistung eines Stereoplanigraphen
C8 liegt je nach den vorliegenden Verhältnissen bei etwa 25—50 km*. Die Deutsche Grundkarte
1:5000 gewinnt man — von einigen nicht sehr wesentlichen Arbeiten abgesehen — durch Mon-
tage benachbarter, auf den MaBstab 1:5000 verkleinerter Katasterkarten.
In Niedersachsen sind für eine Fläche von rd. 200 km? Katasterrahmenkarten 1:5000 mittels
Stereophotogrammetrie hergestellt worden. Da eine solche Karte dabei in der Regel aber nur für
die in ihr dargestellten grôferen Wald- oder Moorflächen als Katasterkarte anzusprechen ist und
für die übrigen Gebiete (Feldflur, Ortslage) nur den Charakter einer topographischen Karte be-
sitzt, ist diese Fläche nur in der Übersicht für die Herstellung der Deutschen Grundkarte 1:5000
in Abschnitt A 3 berücksichtigt worden.
Auf Grund von Entzerrungen wurden für ein 8 km? grofes flaches Küstengebiet in Nieder-
sachsen Katasterrahmenkarten 1:2000 durch Einbildauswertung gewonnen. Entzerrte Luftbilder
sollen nach einem Vorschlag von Engel?) auch herangezogen werden, um größere Änderungen
der Uferlinien in den Katasterkarten nachzutragen, wobei eine Genauigkeit von 1—2 m genügen
dürfte.
Mit Fragen der groBmaBstibigen Katasterphotogrammetrie befassen sich außerdem die Veróffent-
lichungen ?) bis 7).
2. Flurbereinigung
Die Durchführung der Flurbereinigung zur Verbesserung der Agrarstruktur ist auch hinsicht-
lidh der Vermessung — Aufgabe der Flurbereinigungsümter. Auf diesem Sektor wird die Photo-
grammetrie in zunehmendem Maße eingesetzt, So werden in Gebieten mit unzureichendem Kar-
tenmaterial auf Grund einer sog. topographischen Befliegung neue Karten 1:2000 (in Sonderfäl-
len 1:1000 oder 1:5000) zur Planung des künftigen Wege- und Gewässernetzes photogrammetrisch
hergestellt (Entwurfskarten).
Zur Aufmessung der in der Örtlichkeit abgesteckten und vermarkten neuen Wege und Gräben be-
dient man sich ebenfalls immer häufiger der Luftbildmessung. Vor der sog. topometrischen Be-
fliegung werden die Grenzpunkte des neuen Wege- und Gewässernetzes sämtlich signalisiert. Ihre
Koordinaten werden bei gleichzeitiger Kartierung photogrammetrisch bestimmt und anschließend
in das Landesnetz transformiert. Diese Transformation wie auch die nachfolgende Flächenberech-
nung geschehen durchweg an programmgesteuerten Rechenautomaten. Eine wesentliche Arbeits-
vereinfachung ergibt sich neuerdings durch die Registrierung der Maschinenkoordinaten auf Loch-
streifen oder -karten unmittelbar bei der Auswertung. Wegen des Einsatzes programmgesteuerter
Rechenanlagen bei der Umformung der Modellkoordinaten sei auf 8) verwiesen.