Full text: National reports (Part 3)

  
der Nadirdistanz nicht zu überschreiten, sind besonders 
entwickelte Nomogramme mitgeführt worden. Die Auf- 
nahmen erfolgten in drei Wochen, wobei noch etwa 
4000 km mit dem Kraftwagen zurückgelegt wurden. Die 
Auswertung erfolgte durch Entzerrung. 
Einen weiteren Beweis ihrer Anwendbarkeit erbrachte 
die Photogrammetrie bei der Aufnahme des durch den 
Krieg stark zerstörten und nicht für den Wiederauf- 
bau vorgesehenen Potsdamer Stadtschlosses. Die mittels 
Phototheodolit stereoskopisch aufgenommenen Fassa- 
den sind mit dem am Lehrstuhl für Photogrammetrie 
befindlichen Geräten ausgewertet worden [14]. Zunächst 
wurden terrestrische Fassadenbildpläne montiert, wo- 
bei die für die Entzerrung notwendigen Paßpunkte im 
Stereoautographen bestimmt wurden. Eine Stereoaus- 
wertung ist jederzeit môglich. 
Die anläßlich des Internationalen Geophysikalischen 
Jahres unternommenen zwei sowjetisch-deutschen Ge- 
meinschaftsexpeditionen nach dem Pamir und dem 
Tienschangebirge hatten nicht nur die geodätisch-photo- 
grammetrische Aufgabe der Kartenaufnahme jener 
Gebiete. Zur Ermittlung der Gletscherfließgeschwindig- 
keiten wurden im Gletschergebiet Tujuksu (Tienschan) 
6 Standlinien im Zeitraum von 12 bis 27 Tagen zwei- 
mal aufgenommen [66]. Die Auswertung ergab eine 
maximale Geschwindigkeit von — 5,6 em/Tag. Die Aus- 
wertung der am Fedschenko-Gletscher gelegten 8 Stand- 
linien ist zur Zeit noch nicht abgeschlossen. An den 
Expeditionen waren Mitarbeiter verschiedener geodà- 
tischer und photogrammetrischer Fachinstitutionen der 
DDR beteiligt. 
Zur Ermittlung von Leistungszahlen für Start und 
Landung von Flugzeugen konnte ein neues Infrarot- 
lichtstrich- bzw. -lichtpunktverfahren angegeben wer- 
den [6]. Eine im Flugzeug angebrachte, im Infrarot- 
bereich wirksame Lichtquelle erhàlt von einer Kon- 
taktuhr Stromimpulse. Neuerdings ist das zuerst mit 
einem KlapplamellenverschlufB versehene Scheinwerfer- 
aggregat durch einen Elektronenblitz ersetzt worden. 
Die Lichtimpulse werden von in gewissem Abstand 
parallel zur Startbahn aufgestellten Phototheodoliten 
auf Infrarotplattenmaterial erfaßt und schließlich im 
Stereokomparator ausgewertet. Auf diese Weise werden 
Angaben über Start- bzw. Landestrecke, Abhebe- bzw. 
Aufsetzpunkt, Geschwindigkeit, Beschleunigung, Steig- 
bzw. Landewinkel erhalten. 
Der zunächst eingesetzte Phototheodolit 19/1318 wurde 
auf Grund des kleinen Bildwinkels durch eine eigene, 
speziell auf diesen Zweck abgestimmte Konstruktion, 
die terrestrische Weitwinkelmeßkammer 10/1318 [9] 
ersetzt. 
Zu einem besonderen Problem wird mehr und mehr 
die Aufnahme von Verkehrsunfällen. Die ständig zu- 
nehmende Verkehrsdichte zwingt zu schnellen Auf- 
nahmemethoden, damit möglichst keine Verkehrs- 
stockungen eintreten. Da es aber in der DDR zur Zeit 
keine speziell dafür geeignete Aufnahme- und Aus- 
wertegeräte gibt, wurde in einer größeren Arbeit unter- 
sucht, inwieweit sich der Phototheodolit 19/1318 dafür 
verwenden läßt [38]. Das Ergebnis erbrachte den Be- 
weis, daß sich das Gerät bei geringfügiger Adaptierung 
durchaus eignet und sogar einige Vorteile gegenüber 
den bekannten Doppelkammern bietet. Allerdings muß 
das Aufnahmepersonal eine höhere Qualifikation be- 
sitzen. Auch bei Nachtaufnahmen erwies sich das Ge- 
rät als geeignet. Neben dem dokumentarisch festgehal- 
tenen Tatbestand ergibt sich eine wesentlich bessere 
Genauigkeit und 659/; Zeiteinsparung in der Aufnahme 
gegenüber dem klassischen Verfahren. Die Auswertung 
geschieht am Stereoautographen des VEB Carl Zeiss 
JENA. Das erarbeitete Verfahren wird in der DDR 
schrittweise eingeführt werden. 
Zwecks Ermittlung des Abnutzungs- bzw. Zerstórungs- 
grades von StraDenoberdecken wurde für das Institut 
3 
für Straßenbau der TH Dresden ein Versuch durch- 
geführt. 
Zur Aufgabe stand die stereophotogrammetrische Er- 
fassung eines Gesteinsstückes und Auswertung in Form 
eines Schichtlinienplanes. Dieses Problem der Nahbild- 
messung wurde durch eine besondere Aufnahmeanord- 
nung gelöst [65]. Die im Stereoautographen und im 
Multiplex durchgeführten Auswertungen erbrachten 
die gewünschten Ergebnisse in Form von 1-mm-Schicht- 
linien, wobei der Multiplex hinsichtlich des Zeitauf- 
wandes wesentlich günstiger abschneidet. 
Zur Aufnahme von Querprofilen eines kleinen 25 bis 
30m breiten Flußbettes als Grundlage für Regulie- 
rungsarbeiten bzw. zur Beseitigung von Hochwasser- 
schäden wurde die terrestrische Photogrammetrie vom 
Lehrstuhl für Photogrammetrie eingesetzt. Die. im 
Wasser liegenden Profilpunkte konnten durch Aus- 
stecken von Fluchtstangen und Messung des Höhen- 
unterschiedes Wasseroberfläche—Sohle gewonnen wer- 
den. Für die Aufnahmen fand wieder der Phototheodolit 
Verwendung, während die Profilauswertung am Stereo- 
autographen erfolgte. Auch für diesen .Zweck wäre 
eine direkte Profilauswertungsmoglichkeit wesentlich 
günstiger. 
Weitere Arbeiten befassen sich mit Wellenaufnahmen 
zur Küstenforschung, bodenkundlichen Aufnahmen zur 
Erforschung der Bodenoberfläche nach landwirtschaft- 
licher Bearbeitung, Rauchmarkierungsmessungen für 
Schornsteingutachten sowie röntgenstereoskopischen 
Aufnahmen für medizinische Zwecke. Über diese Auf- 
gaben wird erst nach Abschluß der Arbeiten berichtet 
werden. 
Am Institut für Geodäsie und Landeskulturtechnik der 
Bergakademie Freiberg sind im Zeitraum von 1956 bis 
1958 Untersuchungen über die Anwendung der terre- 
strischen Photogrammetrie zur Massenermittlung im 
Braunkohlentagebau durchgeführt worden. Je nach der 
Struktur der untersuchten Tagebaue war eine Arbeits- 
zeiteinsparung von 30 bis 60% und eine Kostensenkung 
von 10 bis 45% gegenüber dem klassisch-geodätischen 
Aufmaß festzustellen [5], [44]. 
Am gleichen Institut wurden zum Zwecke bodenmecha- 
nischer Untersuchungen stereophotogrammetrische Auf- 
nahmen von Sandschüttungen durchgeführt. Als Auf- 
nahmegerät diente wiederum der Phototheodolit19/1318; 
die Aufnahmeentfernung betrug etwa 15m. Die Aus- 
wertung erfolgte am Stereoautographen 1318 im Maß- 
stab 1:25. Die Einpassung des Raummodells geschah 
nach vier Paßpunkten. Die Form des Schüttkegels 
konnte durch Höhenlinien im Abstand von 2,5cm 
wiedergegeben werden. Weiterhin wurden am Gerät 
Profile in vier verschiedenen Richtungen entwickelt. 
Veröffentlichungen darüber liegen nicht vor. 
Das Institut für Geodäsie und Landeskulturtechnik der 
Bergakademie führt zur Zeit in einigen Braunkohlen- 
tagebauen  quartalsweise Kippenaufnahmen zwecks 
Nachtragung der Kippenstände in der Tagebaukarte 
versuchsweise photogrammetrisch durch. Die bisherigen 
Ergebnisse ließen eine erhebliche Steigerung der 
Arbeitsproduktivität erkennen. Veröffentlichungen 
liegen noch nicht vor. 
Das Geodätische Institut der Forstfakultät Tharandt 
der TH Dresden beschäftigte sich vor allem mit der 
Anwendung der Photogrammetrie im Forstwesen. In 
einer theoretischen Arbeit wurden Formeln abgeleitet. 
die es gestatten, aus maßstabsgerechten oder affinen, 
photogrammetrisch gewonnenen Baumprofilen die 
Krummschäftigkeit zahlenmäßig anzugeben und aus 
den Flàchen der Schaft- und Kronenprofile deren Vo- 
lumina zu bestimmen [34], [35] Weitere Arbeiten 
lieferten Beiträge zur photogrammetrischen Kronen- 
messung und -profildarstellung [32]. 
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