mitgeteilt: Nur rd. 17% der im Gelände ausgeschiedenen
Teilflächengrenzen waren im Luftbild nicht zu er-
kennen. Dagegen konnten im Raumbild rd. 4°/o solcher
Teilflächengrenzen bestimmt werden, die bei der Ge-
làndearbeit nicht erkannt worden sind. Die Auswertung
dieses Ergebnisses offenbarte zahlreiche technische und
Ökologische Faktoren, die die Bestandsausscheidung im
Luftbild beeinflussen.
Interessant war es ferner zu klären, in welchem Maße
die wichtigsten forstlichen Einteilungslinien (z. B. Wege
verschiedener Art, Rückelinien, Schneisen und Gestelle,
fließende Gewässer und Gräben) im Raumbild inter-
pretierbar sind. Es wurden hierbei 12 verschiedene
Typen forstlicher Einteilungselemente festgelegt. Zur
Anwendung kamen Luftbilder mit den Maßstäben
1:12500 und 1:18500. Grundsätzliche Unterschiede
zwischen beiden Bildmaßstäben konnten nicht gefunden
werden. Von den interessanten Ergebnissen sei nur
eines erwähnt: Erd- und Rasenwege wurden in den
Luftbildern in einer Gesamtlänge von etwa 30km
untersucht. Davon waren rd. 26km eindeutig anzu-
sprechen, dies entspricht etwa 85°%.
An Hand von zwei Jahre altem Bildmaterial konnte
untersucht werden, in welchem Ausmaß forstliche Luft-
bilder eigentlich altern. Diese Frage ist von Wichtig-
keit, da sich durch das in der DDR angewendete Stand-
orterkundungs- und Forsteinrichtungsverfahren ein
etwa zweijähriger Vorlauf des Bildfluges vor der
eigentlichen Waldtaxation ergibt. Das Altern der Bil-
der in solch kurzem Zeitraum geht im wesentlichen auf
zwei Ursachen zurück: Nutzungseingriffe, die das Be-
standsgefüge und die holzartenmäßige Zusammen-
setzung ändern und Katastrophenfälle. So wurde bei-
spielsweise festgestellt, daß im betreffenden Wald-
gebiet in über 70jahrigen „normal geschlossenen“
Beständen (Schlußgrad über 7) mittlerer Bonität eine
einzelstammweise Nutzung unter 10fm/ha innerhalb
eines Zeitraumes von zwei Jahren keine im Luftbild
konstatierbare Veränderung des Kronenschlußgrades
und der Holzartenzusammensetzung hervorruft; voraus-
gesetzt, daß sich die Nutzung gleichmäßig auf alle even-
tuell vorhandenen Holzarten des Mischbestandes er-
streckt. In vergleichbaren Beständen mit einem Kronen-
schlußgrad unter 7 löste die Entnahme von etwa 10fm/ha
bereits eine gegenüber dem Luftbild deutlich feststell-
bare Schlußgradverminderung aus.
Im Untersuchungsgebiet traten in der Zeit zwischen
dem Bildflug und der hier erörterten Auswertung
Sturmschäden in gewissem Umfange auf. Die dabei be-
obachteten sogenannten „Flächenwürfe“ verändern
selbstverständlich die tatsächlichen Bestandsverhält-
nisse entscheidend, so daß die zweijährigen Bilder zwar
für die Bestimmung des Ausmaßes der Schadensflächen,
nicht aber für die Ansprache der Bestandssubstanz,
von Wert für die Taxatoren waren.
Interessant ist noch die Feststellung, daß selbst bei
volumenmäßig schwacher Nutzung Bäume, die für die
photogrammetrische Bildauswertung wichtig sind (ver-
wendet als Paßpunkte oder Grenzknickpunkte), ver-
lorengehen können. Derartig exponierte Bäume sollten
deshalb zum Zwecke ihrer Erhaltung zweckmäßig ge-
kennzeichnet werden.
Die Frage nach dem für die Waldtaxatoren ökonomisch-
technischen OptimalmafBistab (mp) konnte nur in bezug
auf das zur Verfügung stehende Bildmaterial beant-
wortet werden. Bei der Interpretationsarbeit im Ge-
lände mit dem zweifach vergrößernden Taschenlinsen-
stereoskop (Standardausrüstung der Waldtaxatoren)
bewährten sich die untersuchten Bildmaßstäbe folgen-
dermaßen:
Bei der Arbeit mit Bildern des Mafstabes 1:18500 litt
der Taxator nach wenigen Arbeitsstunden an Er-
müdung der Augen. Der durch das Linsenstereoskop
erreichte Betrachtungsmaßstab von rd. 1:9000 bildet
besonders in den zahlreichen mittelalten Waldbestän-
10
den wichtige Objekte in zu kleinen «Dimensionen ab.
Es wurde deshalb eine Vergrößerung des Originalmaß-
stabes auf den Maßstab 1:10000 vorgenommen. Die
sich bei der Betrachtung mit dem Taschenstereoskop er-
gebende doppelte Vergrößerung auf dem Betrachtungs-
mafstab 1:5000 zeigte, daB viele wichtige Einzelheiten
besonders in den mittelalten Bestánden bereits an der
Grenze des Auflósungsvermógens angekommen und
deshalb unscharf waren. Gleichzeitig mußte das Bild-
format mitvergrößert werden, und zwar von 30 X 30 cm
auf 57 X 57 cm. Dieses vergrößerte Format ist für forst-
liche Feldarbeiten unbrauchbar. Die Trennung eines
solch großen Einzelbildes in mehrere Sektionen scheidet
wegen der damit verbundenen Umständlichkeit für die
Taxatoren aus. Als ein Vorteil des Bildmaßstabes
1:18500 und des mit ihm verbundenen Bildformates
von 30 X 30 cm darf gewertet werden, daß günstigen-
falls je Einzelluftbild die Fläche eines geschlossenen
Forstreviers erfaßt wird und sich dadurch ein aus-
gezeichneter Überblick ergibt. Der untersuchte Bild-
maßstab 1:12500 darf als ausreichend für die Bild-
interpretation bei unserer Waldtaxation angesehen
werden. Bei Benutzung des Taschenstereoskops sind die
wichtigsten forstlichen Details interpretierbar. Bild-
maßstäbe zwischen 1:10000 und etwa 1:13000 bieten
dem Auswerter sowohl die Erkennung der erforder-
lichen technischen Details, als dieser Maßstab auch in
ökonomischer Hinsicht durchaus noch akzeptiert wer-
den kann.
Mit dem Bildmaßstab 1: 8300 sind Versuche mit folgen-
der Fragenstellung angestellt worden: Welche Vorteile
bringen sehr große Bildmaßstäbe der forstlichen Taxa-
tionsinterpretation? Die Untersuchungen bezogen sich
auf die Erkennung der Kronenform und der Kronen-
wölbung, die stereoskopische Durchdringbarkeit des
Kronendaches, die Höhendifferenz benachbarter Bäume
und die Erfassung der Lücken im Kronendach. Die er-
folgte kontinuierliche Vergrößerung des ursprünglichen
Bildmaßstabes 1: 8300 bis auf den Maßstab 1: 5000 und
die nachfolgende Betrachtung dieser Vergrößerungen
mit dem Taschenstereoskop führten zu der allgemeinen
Erkenntnis, daß mit größer werdendem Bildmaßstab
auch die obenerwähnten Interpretationsmerkmale er-
wartungsgemäß immer deutlicher erkannt werden
konnten. Jedoch für Zwecke der praktischen Taxations-
interpretation lohnt es nicht, einen Originalmaßstab
stärker als auf 1:8000 zu vergrößern, wenn die Bilder
nachfolgend noch mit dem Taschenstereoskop betrachtet
werden sollen. Steigt der Betrachtungsmaßstab über
1:4000 an, ergeben sich für die Belange des Taxators
keine effektiven Vorteile mehr. Weitere Untersuchun-
gen befaßten sich mit den Verwendungsmöglichkeiten
forstlicher Interpretationshilfsmittel, wie Kronendichte-
skalen, Zählgitter und Dimensionsskalen. Als für
unsere Verhältnisse recht brauchbar erwiesen sich
dabei die Dimensionsskalen.
Theoretische Untersuchungen [19] über Fragen des ge-
eignetsten forstlichen Bildmaßstabes und der Filmwahl
bestätigten und ergänzten die in [43] gefundenen dies-
bezüglichen Ergebnisse.
In neuester Zeit ist über Verwendungsmöglichkeiten
des Luftbildes bei modernen Holzvorratsinventuren
berichtet worden [89]. Das vorgeschlagene Verfahren er-
laubt, über das stereoskopisch betrachtete Raumbild,
die Einteilung der Waldbestände in Straten, nach den
Unterscheidungsmerkmalen Hóhe und Kronenschluf-
grad. Die im Luftbild ausgeschiedenen Straten werden
zum Zwecke der Holzmassenermittlung mit Stich-
probenetzen unterschiedlicher Dichte belegt. Für die
notwendigen Massenberechnungen wird der Einsatz
von Lochkartenmaschinen empfohlen. Durch die vor-
geschlagenen Maßnahmen können die inventurbeding-
ten Aufnahmekosten und statistischen Aufnahmefehler
verringert werden.
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