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VARIOUS COMMUNICATIONS ON INSTRUMENTS 189
Various Communications on Instruments
Dr M. AHnEND: In der Zeit zwischen dem
Kongress in Stockholm 1956 und der jetzigen
Veranstaltung der Internationalen Gesellschaft
für Photogrammetrie wurden im Bereich der
Firmen Carl Zeiss, Oberkochen, bzw Zeiss
Aerotopograph, München, verschiedene Neu-
entwicklungen aufgenommen. Die Ergebnisse
werden in diesen Tagen im Rahmen der Instru-
mentenausstellung vorgeführt. Ein kurzer Über-
blick soll wesentliche Merkmale zeigen. Neben
das bisherige Programm treten ua ein neues Ge-
rät zweiter Ordnung, ein neues Gerät dritter
Ordnung, der Zeiss-Stereokomparator, eine
neue terrestrische Ausrüstung und ein automa-
tischer Koordinatograph.
Der Redner gibt dann eine Beschreibung der
neuen Geriten, welche als .Sonderdruck in
diesem Band aufgenommen sind.
Mr E. SANTONI présente la nouvelle solution
pour l’observation des couples convergents des
prises de vue grand-angulaires.
Herr Dr BRUCKLACHER: Herr Präsident,
meine Damen und Herren. In der Photogramme-
trie werden heute viele Aufgaben zB im Katas-
ter, in der Flurbereinigung usw so gelöst, dass
grosse Mengen von Einzelpunkten numerisch
bestimmt werden. Diese Punkte müssen nach
einer Transformation über ein übergeordnetes
Koordinatensystem graphisch kartiert werden.
Zur fehlerfreien Erledigung dieser mühevollen
Kartierungsarbeit wurde ein Gerät, der Koor-
dimat, von Zeiss Aerotopograph konstruiert.
Die Anlage (siehe Abb. 2 des Sonderdruckes,
Bauelemente zur automatischen Kartierung)
besteht aus den eigentlichen Koordinaten-
spindeln und einem besonderen Koinzidenz-
gerät am Fuss des Gerätes. In der Mitte befin-
det sich ein Steuerschrank, der die elektrischen
Steuerelemente enthält, links ist das Eingabe-
gerät zu sehen. Als Eingabenmittel wird die
Lochkarte verwendet, die für solche Zwecke in
verschiedener Hinsicht besonders geeignet er-
scheint. Der Kartierungsvorgang ist folgender:
Im Eingabegerät, links, wird die Lochkarte ab-
gefühlt und die Koordinatenwerte durch ein
Abfragewort in der richtigen Reihenfolge in den
Speicher des Steuerschrankes übernommen.
Danach schalten sich über das Koinzidenzgerät
die Motoren für die Drehung der Zeichentisch-
spindeln ein. Der Zeichenstift wird an die durch
die Koordinaten festgelegte Stelle gebracht. Zu-
gleich wird die Spindeldrehung des Zeichenti-
sches mechanisch über ein Zahnradgetriebe in
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das Koinzidenzgerät eingeführt. Es entstehen
dort am Gerät die Koordinatenwerte des Punk-
tes; sobald die Gleichheit der im Koinzidenz-
gerät eingedrehten Werte mit denen im Speicher
des Steuerschrankes erreicht ist, hôrt der Strom-
fluss auf und die Motoren werden gestoppt. Der
Zeichenstift kartiert den Punkt. Danach erfolgt
die Lóschung des Speichers und der Übergang
auf den nächsten Punkt. Die Genauigkeit der
Kartierung beträgt 0,1 mm, die Laufgeschwin-
digkeit etwa 30 mm. Statt des Zeichenstiftes
kann auch ein Stempelkopf verwendet werden.
Mit diesem lassen sich, ebenfalls gesteuert von
der Lochkarte her, fünf verschiedene Signaturen
oder eine dreistellige Punktnummer in verschie-
denen Farben drucken. Als besondere Vorteile
der Anlage seien genannt: erstens, das Gerät
kann Einzelpunkte ganz unabhängig kartieren,
also ohne ein besonderes Zusatz-Programm.
Zweitens, durch den geschlossenen Regelkreis
über das Koinzidenzgerät wird eine Kontrolle
der Kartierung automatisch erreicht. Drittens,
das Gerät verarbeitet je fünf Dezimalstellen für
jede Koordinate. Diese Stellenzahl genügt für
Kartierungen innerhalb einer maximalen Kar-
tenblattgrösse von 1,20 m X 1,20 m für alle
Masstäbe, wenn man die Genauigkeit kleiner,
gleich 0,1 mm, annimmt. Aus Koordinaten
grösserer Stellenzahlen, wie sie in den Karten
gelegentlich festgelegt sind, werden in diesem
Gerät automatisch die in Frage kommenden
Stellen durch eine Vorkartierung herausgeblen-
det. Dasselbe erfolgt bei bis auf eine sechstel
Dezimale, wo eine entsprechende Reduktion
stattfindet. Viertens, grundsätzlich besteht die
Möglichkeit, auch die umgekehrte Aufgabe zu
lösen, nämlich von Punkten, die an einer vor-
liegenden Karte dargestellt sind, die Koordi-
naten wieder rückwärts zu bestimmen. Dazu ist
dann eine besondere Einstellung erforderlich.
Herr Professor SCHWIDEFSKY: Sie finden
den vollen Text meines Vortrages unter den
Kongress-Veröffentlichungen. Ich beschränke
mich auf einige wenige Bemerkungen. Bei den
modernen Stereokomparatoren wünscht man
trotz der allgemein auf 23 X 23 cm vergrös-
serten Bildformate die Messgenauigkeit auf
einige wenige Mikron zu steigern. Hierfür sind
einige Bedingungen zu beachten. Soll der kon-
struktive Aufwand so klein als möglich gehalten
werden, so ist es zweckmässig, sich des Abbè-
schen Komparatorprinzips von 1890 zu erin-
nern. Da dieses Prinzip ausserhalb Deutschlands
nicht bekannt ist, will ich es kurz nennen. Es