Andere Entzerrungselemente dn, e, dx,, dy, sind in diesem Zusam-
menhange ohne Belang; sie werden durch die Vergróferungskorrektur
nach den Grundpafpunkten A, B mechanisch abgeleitet.
Auf Grund der abgeleiteten Formeln (21c), (22c) dürfen wir zu der
Folgerung gelangen, da die Hóhenunterschiede zwischen den Pafpunk-
ten eine solche Änderung der Projektionstischneigung dB bei der Entzer-
rung verursachen, welche der allgemeinen Neigung der Ersatzebene für
das hügelige Gelàünde entspricht, und weiter die Zusatzbildverschiebung
de, die dem Hóhenunterschiede zwischen einem der PaDpunkte und der
Ebene proportional ist, die durch die drei übrigen Pafpunkte hindurch-
geht.
Liegen alle 4 Pafpunkte annähernd in einer gemeinsamen Ebene, so
ist für die Senkrechtaufnahmen praktisch keine Zusatzbildverschiebung
erforderlich. Die Bildverschiebung der affinen Entzerrung der geneigten
Gelándeebene (siehe z. B. [2]) ist nur für größere Neigungen des Gelän-
des von Bedeutung, das aber in der Wirklichkeit auch stirkere Hohen-
unterschiede aufweist, sodaß die Entzerrungsmethode für dieses Gelände
praktisch nicht in Betrachtung kommt.
Mit Bezug auf die Tatsache, daß die Tischneigung ß in der Formel
(22c) nach (2) und (21c) von dem Winkel y zwischen der Aufnahmeebene
und der Ausgleichungsebene T abhängt, d. h.
Rt
psy à
C
kann der Wert der notwendigen Bildverschiebung
de = ! Mg Re. (23)
/
die Grenze des Arbeitsumfanges einzelner Typen von Entzerrungsgerüten
auch für einen ziemlich kleinen Hóhenunterschied Azp, überschreiten.
Zum Beispiel für Azp, «15 m, My «1:20000 und y ~ 35° wird es not-
wendig die Verschiebung de = 70 mm einzuführen, die schon einen auf
manchen Geräten unaufstellbaren Wert darstellt.
Ist die Luftaufnahme mit der zwischen die 4 Geländepaßpunkte durch-
gelegten Ebene annähernd parallel, so entsteht die Unlösbarkeit der affi-
nen Entzerrung (vergleiche [2]).
9. NOTWENDIGKEIT DER BILDVERSCHIEBUNG
BEI DER PRAKTISCHEN ENTZERRUNG
Die Ursachen, welche die Notwendigkeit der Bildverschiebung bei der
Entzerrung zur Folge haben, sind — vom geometrischen Standpunkt aus
— dreierlei: 1. die veránderliche innere Orientierung des Entzerrungs-
gerates, 2. die geneigte Geldndeebene und 3. das allgemeine Hóhenunter-
schiede aufweisende Gelände. Im folgenden versuchen wir die Wichtig-
keit dieser einzelnen Faktoren durch den Vergleich ihrer Verzerrungs-
wirkung auf das entzerrte Bild zu zeigen.
Bei der Entzerrung in ein Nadirbild macht sich die Bildverschiebung
in der Richtung der Aufnahmehauptfallinie geltend, die durch eine Nähe-
rungsformel nach Burkhardt und Traenkle (siehe [1] und [3])
f ic v
= — j (24
e 2 t n? Jj (24)
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