144 SIGNALISIERUNG, PRESENTATION OF THE PAPER
keit der Verfahren anstellen, weil bei der Be-
rechnung der Kosten pro signalisiertem Punkt
einheitliche Unterlagen fehlten. Es müsste
natürlich dort, wo staatliche Organe mitwirken,
die Aufwendungen der Ämter, dh die Löhne
ihrer Funktionäre, in die Berechnung des Punkt-
preises miteinbezogen werden. Es wäre wert-
voll, wenn zukünftig eine einheitliche Statistik
über Signalisierungskosten geführt würde, die
vergleichbare Zahlen mitteilt. Die Signalisie-
rung bei Katastervermessungen wird grund-
sätzlich verschieden sein, je nachdem es sich um
Gebiete handelt, die mit Fahrzeugen, Last-
wagen, Jeeps, leicht befahrbar sind, oder ob es
sich um Gebirgsgegenden handelt, wo fahrbare
Wege fehlen, und wo die Transporte mit Zaum-
tieren oder mit Trägern erfolgen müssen. Im
ersten Falle spielen die Gewichte und die Stan-
zen kaum eine Rolle. Im zweiten Falle sind sie
von ausschlaggebender Bedeutung.
Für die Signalisierung der Grenzpunkte im
Gebirge wird heute Karton, oft auch Aluminium
verwendet. Karton ist am billigsten und relativ
wetterbeständig. Aluminium ist unbegrenzt halt-
bar aber viermal teurer. Das optimale Material
ist noch nicht erfunden, scheint aber in der
Reihe der Plastikmaterialien zu suchen zu sein.
Es wäre wertvoll, wenn hier Erfahrungen über
Möglichkeiten mitgeteilt werden könnten. Zur
Technik der Signalisierung: Die Signalbeschaf-
fenheit, die Grösse des Signals, wird als Funk-
tion Bildmasstabs unter Berücksichtigung der
Grösse der Messmarke gewählt. Die Praxis hat
folgende Formel erhärtet. Durchmesser des
Signals gleich 1/40.000stel der Bildmasstabs-
zahl. Für die Signalform ist selbstverständlich
der Kreis die beste Lösung, aus praktischen
Gründen wird aber auch das Quadrat verwen-
det.
Über die optimale Farbe wurden sehr inte-
ressante Versuche vom Bundesamt für Eich-
und Vermessungswesen, Wien, im Voraarlberg
durchgeführt und die erschópfend Aufschluss
geben über Kontrastwirkung, über Strahlung
und so fort. Die praktische Anwendung dieser
Erkenntnisse führt aber immer zu technischen
Schwierigkeiten bei der Herstellung der Signals-
tafeln in grossen Mengen und daher zu kost-
spieligen Losungen, so dass die Praxis wieder
zurück auf die einfachste Ausführung, die
weisse Farbe, gekommen ist.
Nun über die Signalisierungsmethoden.
Wirtschaftliche Überlegungen führen dazu, mög-
lichst viele Punkte luftsicher zu machen, also
auch solche am Waldrand, im Gebüsch, im
Schatten, bei Hindernissen oder bei fehlendem
Kontrast. Welche Methoden sind hier gebräuch-
lich. Für Waldgebiete zB Flug beim unbelaub-
ten Zustand der Bäume oder auch exzentrische
Signalisierung. Bei der exzentrischen Signalisie-
rung kann zB eine einzige Tafel, deren Lage
durch Messung von Distanz und Azimut be-
züglich des Zentrums definiert wird, ausgelegt
werden. Es können aber auch zwei Tafeln sym-
metrisch zum Zentrum ausgelegt werden. Das
Vorgehen wird verschieden sein, je nachdem
eine graphische Auswertung oder eine numeri-
sche Datenverarbeitung erfolgen soll. Über die
exzentrische Signalisierung schlechthin und
über die Art dieser Signalisierung kann man in
Bezug auf die elektronische Datenverarbeitung
verschiedener Ansicht sein. Es wäre interessant,
hierüber die Ansichten der Fachleute zu er-
fahren.
Zum Problem der Luftsichtbarmachung ge-
hören auch Massnahmen, die Irrtümer in der
Identifizierung der Signale ausschliessen sollen.
Es ist bekannt, dass Identifizierungshilfen wie
Sägemehlkreise, Gipskreise, Rechtstreifenkreuze
und Anderes mehr ausgelegt werden. Diese
Massnahmen führen erfahrungsgemäss immer
zu hohen Kosten. Es ist eine Ermessensfrage,
wie weit man den Aufwand treiben will. Unter
Umständen lohnen sich diese Ausgaben, wenn
damit Ergänzungsaufnahmen nach klassischen
Methoden in schwerzugänglichen Gebieten er-
spart werden können. Es wäre interessant, Mit-
teilungen über Erfahrungen mit Identifizierungs-
hilfen zu erhalten.
Abschliessend darf über das betrachtete
Thema etwa folgendes zusammengefasst wer-
den. Erstens, Präzisionsphotogrammetrie kann
nur mit Signalisierung der Einpass- und der
auszuwertenden Punkte höchste Leistungen
garantieren. Zweitens, die Frage nach der
Signalbeschaffenheit bezüglich Grösse, Form
und Farbe, damit die optimale Abbildung auf
der photographischen Schicht erreicht wird, ist
grundsätzlich beantwortet. Die Frage nach der
wirtschaftlichsten Durchführung ist sehr kom-
plex und kann nicht einheitlich beantwortet
werden, da es sich in der Regel um eine grosse
Anzahl von auszulegenden Signalen in der Grös-
senordnung von mehreren tausend handelt,
spielen die Kosten des Materials und die
Arbeitsvorgänge eine ausschlaggebende Rolle.
Ein einheitliches Rezept kann nicht gegeben
werden. Immerhin müssten in zu machenden
Empfehlungen nach meiner Ansicht folgende
Grundsätze entsprechend ihrer Wichtigkeit ge-
ordnet sein: Bezüglich Material — billig, leicht,
wetterbeständig aber nicht unbeschränkt halt-
bar, und bezüglich Arbeitstechnik — einfachste
Methode mit geringstem Zeitaufwand. Danke.
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