148 O.E.E.P.E., Commission C
Bericht über die Tätigkeit und Ergebnisse der Kommission C
der O.E.E.P.E. (1956-1960)
von R. FÖRSTNER
Frankfurt am Main.
I. Das Versuchsgebiet Oberriet.
Auf dem Kongref in Stockholm wurde über die Anlage des Versuchsgebiets Oberriet
und die vorgesehenen Auswertungen berichtet, wobei einige Fehlerdiagramme gezeigt
wurden [1]. Inzwischen liegt auch ein Bericht über die ersten Ergebnisse dieses MeBver-
suches vor [2].
Es hat sich gezeigt, dal) es leichter ist, eine Vielzahl von Messungen zu erhalten, als
nachher deren Inhalt und Ergebnis zu deuten. Freilich wurde nach einem vorgeschriebe-
nen Auswerteprogramm gearbeitet. Dieses lieB aber den einzelnen Auswertestellen noch
einige Freiheiten. Die Richtlinien wurden außerdem zum Teil während der Messungen ge-
ändert. Hieraus ergibt sich, daß die Ergebnisse nicht alle gleichwertig sind. Solche Ver-
schiedenheiten sind z.B.:
a. An der Auswertung beteiligten sich sieben verschiedene Auswertestellen mit meist
mehr als einem Auswerter.
Das Verfahren der gegenseitigen Orientierung war freigestellt.
c. Erst nach Abschluf mehrerer MeDreihen wurde die Benutzung bestimmter Punkte
für die Einpassung der Modelle vorgeschrieben.
d. Teilweise wurden in den Stereogrammen nur die Punkte innerhalb des PaBpunktrah-
mens ausgewertet.
e. Die Verwendung von Kompensationsplatten wurde freigestellt.
f. Ein Teil der Auswertestellen hat nur die gut erkennbaren und sicher zu erfassenden
Punkte gemessen, während andere ohne Rücksicht auf die Genauigkeit und Sicherheit
eine Vollständigkeit der Ausmessung anstrebten. Was gut oder schlecht sichtbar ist,
ist eine subjektive Feststellung seitens des Auswerters.
g. Der erste Identifizierungsplan enthielt Unklarheiten und Fehler und wurde für später
ausgeführte Messungen durch einen anderen Plan ersetzt.
h. Die Auswertestellen besitzen nur zum Teil eine Klimaanlage.
Zu diesen mehr oder weniger ungewollten Verschiedenheiten kamen noch die beab-
sichtigten technischen der Aufnahme und Auswertung.
Hierzu gehören z.B.:
a. Bei den Flügen wurden zwei verschiedene Aufnahmekammern und drei verschiedene
Objektive verwendet. (RC5 Aviotar, f — 21 em, RCT Aviotar, f — 17 cm und RC7
Aviogon, f — 10 em).
b. Die Aufnahmen wurden zum Teil auf Film, zum Teil auf Platten gemacht. Das Bild-
format war entweder 18 cm X 18 cm oder 14 cm X 14 cm. Es wurden keine Ultraflat-
Gevaert-Platten verwendet, sondern Ilford-P'atten. Das Ma ihrer Ebenheit ist nicht
bekannt.
c. Die Flughóhen schwankten zwischen 960 m und 2650 m. Die Bildmafstübe liegen
zwischen 1:4 660 und 1 : 21 500.
d. Es wurden signalisierte und nichtsignalisierte Punkte ausgewertet. Sofern zur Sig-
nalisierung nicht einfach die Grenzsteine von 12 em X 12 cm gekalkt wurden, wurden
weille Papptafeln in der GroBe 20 em X 20 em, 30 em X 30 em bzw. 40 X 40 cm ver-
wendet.
e. 5 verschiedene Ausmefgerüte wurden benutzt.