lan
lue
ns-
ints
nts
les
des
ous
ra-
bat
ur-
que
isa-
ine
wre
Kommission IV/2
Sonderdruck aus der „Zeitschrift für Vermessungswesen“
85. Jahrgang 1960, Heft 4
(Verlag von Konrad Wittwer in Stuttgart)
Photogrammetrische Stadtkartierung 1:500
am Beispiel der Innenstadt von Nürnberg
Von RICHARD FINSTERWALDER, München, und EcoN Mong, Augsburg
Die Photogrammetrie hat in den letzten Jahren in steigendem Umfang auch in Stadt-
gebieten für Vermessungs- und Kartenzwecke Verwendung gefunden. Eine eigene Unter-
kommission VI/2 der Internationalen Gesellschaft für Photogrammetrie ist für dieses
Gebiet eingerichtet worden. Von großem Interesse ist der zugehörige Bericht im Archiv für
Photogrammetrie anläßlich des Internationalen Photogrammetrischen Kongresses in
Stockholm [1]. Außer der nach wie vor recht umfangreichen Verwendung der Entzerrung
zur Herstellung von Luftbildplänen hat eine große Zahl von Ländern auch die Stereophoto-
grammetrie für städtische Zwecke eingeführt. Im allgemeinen handelt es sich dabei nicht
um Vermessungen und Pläne höchster Genauigkeit. Für Maßstäbe 1:2000 werden u. a. von
LE DIvELEC [2] wertvolle Erfahrungen mitgeteilt.
Deutschland und die Schweiz haben sich bei der anläßlich des Kongresses in Stockholm
1956 veranstalteten Umfrage [1] auf den Standpunkt gestellt, daß in ihren Ländern für die
Anwendung der Stereophotogrammetrie in Stadtgebieten zwei grundsätzliche Hindernisse
bestehen:
1. Die Existenz guter und vollständiger Katasterkarten in großem Maßstab.
2. Die für genaueste Vermessungen und Pläne nicht ausreichende Genauigkeit der Photo-
grammetrie.
Die Stadt Hannover hat jedenfalls einen wesentlichen Schritt in Neuland getan, als sie in
neuester Zeit nach vorbereitenden Arbeiten des Instituts für Photogrammetrie an der Tech-
nischen Hochschule Hannover [3] und [4] die Luftphotogrammetrie bei der Herstellung und
Berichtigung von Stadtkarten 1:1000 mitverwendete [5]. Noch weitergehend war der Ent-
schluß der Stadt Nürnberg, ein größeres Gebiet der hoch und dicht bebauten Innenstadt
südlich des Hauptbahnhofs für ingenieurtechnische Zwecke auf photogrammetrischem Weg
aufzunehmen, wobei hohe Genauigkeitsansprüche erfüllt und genaueste Pläne 1:500 her-
gestellt werden sollten. Über die bei der Herstellung solcher Pläne gemachten Erfahrungen
soll im folgenden berichtet werden.
Für den Entschluß der Stadt Nürnberg war zunächst die Tatsache maßgebend, daß bei
dem in Frage kommenden Innenstadtgebiet die durch die Kriegszerstörungen und den teil-
weisen Wiederaufbau geschaffenen topographischen Verhältnisse weder beim Gebäude-
bestand noch sonst in den Katasterkarten genügend enthalten sind. Um die in den Kataster-
karten in erster Linie enthaltenen Grundstücksgrenzen handelte es sich im vorliegenden Fall
nicht. Da die Katasterkarten für den vorliegenden Zweck nicht ausreichten, entfiel daher
das vorhin genannte Hindernis 1. Zu dem 2. Hindernis, der nicht ausreichenden Genauigkeit
der Photogrammetrie, soll auf die im weiteren folgenden Maßnahmen und Erfahrungen hin-
gewiesen werden, aber auch darauf, daß die klassischen Verfahren in Innenstadtgebieten
manchen besonderen Schwierigkeiten ausgesetzt sind, so in den engen Hinterhöfen, wo Meß-
linien und z. T. Polygonzüge tot endigen müssen und das Prinzip der Nachbarschaft nicht
bei allen Messungen gewahrt werden kann. Die Genauigkeit von 3 cm, die bei Innenstadt-
vermessungen eingehalten wird, gilt für die Feststellung und Wiederherstellung von Grund-
stücksgrenzen, nicht unbedingt für deren absolute Lagegenauigkeit in den für die Messung
schwer zugänglichen Gebieten. — Wenn man, wie im vorliegenden Fall, besonderen Wert auf
die Genauigkeit der Topographie legt, so ist darauf hinzuweisen, daß die topographischen
ap-
uld
"to
his
'en
ing
nd
‘he
the
ent
ci-
ich
in
are
he
an
ith
üc
TS
3e
NN AA RENN RC | AR AA ANNE EE GS SSSR UE, 0C EE wat
Archives 5
CS