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r. 4/1960
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Nr vot Finsterwalder-Mohr, Photogrammetrische Stadtkartierung 1 : 500 131 57
photogrammetrischen Punktfeld einen Einblick in die vorliegenden Spannungen innerhalb
eines modernen städtischen Polygonnetzes zu erhalten.
Die photogrammetrische Vermessung ergibt Punktfelder von der GrôBe eines Stereomodells,
deren Begrenzung klar und einfach, der Form nach im wesentlichen ein Rechteck ist. Im
Fall von Nürnberg ist seine Größe 270 m/680 m, innerhalb dieses Meßfeldes gibt es kaum
Schwierigkeiten oder Inhomogenitäten, es ist nur erforderlich, das Punktfeld, so wie man
es braucht, möglichst am Boden zu signalisieren und zwar durch Farbe in symmetrischer
Form. Hinterhöfe, geschlossene Mauer- und Häuserfronten, überhaupt eine hohe und dichte
Bebauung, verursachen keine wesentlichen Hindernisse, es müßte sich denn um völlig zu-
gebaute Gebiete ohne jeden Hofraum handeln, was aber zweifellos ausgesprochene Aus-
nahmefälle sind. Sehr wichtig ist die Tatsache, daß die photogrammetrische Methode gegen
den sonst so störenden Straßenverkehr kaum anfällig ist, höchstens daß an dem einen oder
anderen Punkt in der Zeit vor dem Flug durch Verkehrseinwirkung die Signalisierungsfarbe ap-
beseitigt wurde, oder daß einige Punkte durch geparkte Fahrzeuge verdeckt waren. Man ald
kann sich dadurch helfen, daß man von vornherein etwas mehr Punkte signalisiert als man te
spater braucht und geeignete nicht signalisierte aber luftsichtbare Nachbarpunkte nach- hi
träglich einmiBt. Die an den Modellrändern auftretenden Inhomogenitäten dürften in der S
Regel klein sein — im Fall von Nürnberg wurde dies nachgewiesen —. Diese Inhomogeni- en
täten addieren sich zu den Ungenauigkeiten der Modelle. Streckenmessungen über die Ing
Modellránder hinweg müssen deshalb gegebenenfalls vermieden werden. Jedenfalls weif nd
man, wo die Inhomogenitäten auftreten und kann sich deshalb bei der praktischen Arbeit "he
gegen die Wirkung dieser Inhomogenitäten schützen. the
Aus den angegebenen Gründen "dürfte bei der Neuanlage von Stadtvermessungen oder ent
auch bei der systematischen Verbesserung von álteren ungenauen Vermessungen die Photo- ci
grammetrie auch dann eine wichtige Rolle spielen, wenn es sich um Stadtvermessungen ich
hôchster Genauigkeit handelt. Nn
Die Kartierungsarbeiten are
Die topographisch-geodätische Bearbeitung am photogrammetrischen Auswertegerät he
kann in hochbebauten Stádten noch weniger als bei den meisten topographischen Aufgaben an
unmittelbar das vollständige Ergebnis liefern. Der Großteil der in den Straßen und sonst
am Boden befindlichen Gegebenheiten ist aus der Luft direkt sichtbar und kartierbar. vas
Anders ist dies bei den Außenwänden der Häuser. Man muß deren aufgehendes Mauerwerk rs,
in der Regel dort, wo es aus dem Boden herauskommt, kartieren. Dies wird bei der Sicht rst
von oben durch die Dachüberstände verhindert, die an fast jedem Haus vorhanden sind. [G-
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Abb. 2 zeigt die verschiedenen Arbeitsginge bei der Kartierung der Plane 1:500 von der photogrammetri- ae
schen Ausw ertung bis zur endgültigen Ausführung (Abb. 3). Der Einfachheit halber wurde die Abb. 2 in
zwei Teilen 2a und 2b zusammengezeichnet. Die beiden Teilabbildungen stellen einen Ausschnitt von IW
rd. 1 ha Größe einer der besonders dicht bebauten Stellen des Arbeitsgebietes dar. In beiden Teilen pe
stellen die kurz gerissenen Linien die urspriingliche Planigraphenauswertung in Blei dar. Sie treten nur ed
dort in Erscheinung, wo die Luftbildauswertung auf das aufsteigende Mauerwerk der Gebäude reduziert |
werden mußte. An allen übrigen Stellen sind sie durch die schwarz durchgezogenen Linien der end- ith
gültigen Reinzeichnung (Ritzung) verdeckt. Treppen, Schächte, Gullys, Hydranten, soweit sie luftsichtbar
waren, sind zusätzlich mit ihren Anfangsbuchstaben gekennzeichnet. Die im Auswertegerät sicher 1
kartierten Punkte sind mit einem kleinen Kreis markiert. Der obere Teil 2a zeigt auch den Umfang der bei e
der Vorbegehung ausgeführten Dachüberstandsmessungen. Die Dachüberstánde waren ursprünglich in 118
die Luftbildvergrößerungen eingetragen worden. Die Zahlen bedeuten die im Gelände gemessenen Dach- he
überstände. Bei schlecht einstellbaren oder später als falsch festgestellten Dachkanten sind diese Zahlen-
werte eingeklammert. Die betreffende Gebäudebegrenzung wurde dann nachträglich terrestrisch bestimmt. h-
Die Fragezeichen kennzeichnen die Stellen, bei denen sich bei der Auswertung Schwierigkeiten in Ein- iy
stellung bzw. Deutung ergaben. Sie dienten als Hinweis bei der Nachbegehung. Bei der Vorbegehung Jet
waren in Teil 2a keine sonstigen Ergänzungsmessungen erforderlich.
Teil 2b unterhalb der strichpunktierten Linie enthält die im Zuge des nachfolgenden Feldvergleichs aus- nd
geführten Ergünzungsarbeiten. Diese beschränkten sich auf Klärung der fraglichen Stellen und Ein- ny
messung nicht luftsichtbarer Gegenstände auf die bereits kartierte Situation. Die gewonnenen Messungs- :
zahlen sind eingetragen. AuDerdem wurden die Wohn- und Nebengebáude sowie Hofráume und Ruinen- uc
grundstücke durch Buchstaben gekennzeichnet.
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