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DIE PHOTOGRAMMETRISCHE GELANDEAUFNAHME IM MASSSTAB 1/200.000
IN DER SAHARA MITTELS LUFTRADAR (AIR PROFILE RECORDER)
(Kurze Zusammenfassung des, der Kommission IV vorgetragenen, Berichtes)
Die bedeutendste Aufgabe, sofern es sich um Aufnahmen in schwerdurchdringliche
Gebieten und im Wüstengelände handelt besteht darin, ein Netz mit den zur Auswertung der
Luftbilder nötigen Stutzpunkten zu bekommen ; die Zahl dieser Punkte muss man niedrig
halten um die Kosten herunter zu setzen und die Wahl der Punkte soll so frei als möglich sein.
Die räumliche Aerotriangulation gibt uns eine Lösung für diese Aufgabe, sie benötigt
aber erstklassige Bildmessapparate, viele Zeit und geschultes Personal um die Ausgleichungs-
rechnungen durchführen zu können.
Die neueste Methode besteht darin,das notwendige Höhennetz für jedes Bildpaar durch
die Ablesung eines sich im Flugzeug befindenden Apparates, des Profilanzeigers, zu bes- |
timmen. Sobald der Bilderaüfnahmeflug beendet ist, werden die Profile im Laufe eines zweiten |
Fluges in niedriger Höhe gemessen, und zwar so das die Aufnahmelaufbahn die Doppelzonen
der anstossenden Bilderstreifen überdeckt. Etliche Querprofile werden auch aufgenommen.
Die Höhenunterschiede der Punkte eines jeden Profiles werden durch die Entzifferung
der Aufnahmen gegeben ; sie beziehen sich auf eine isobare Fläche. Die Querprofile dienen
uns um die Höhenunterschiede in Höhen umzuformen. Die Höhenkonstante (zwischen dem
Meeresspiegel und der isobaren Fläche ) wird dann durch gegebene Höhenpunkte, die mittels
Bodenstationen eingerechnet werden, festgelegt.
Was das Lagenetz anbelangt, so ist es durch eine photographische Triangulation gegeben.
Diese Triangulation stützt sich auf astronomischen Punkte und wird durch die Bildschlitzme- |
thode mit Zentralpunkt ausgeführt. Dieses Verfahren, obwohl es,doppelte Flugzeit beansprucht,
bietet fünf Vorteile :
- schnelles Verfahren und geringer Kostenpunkt was die Bodenarbeit anbetrifft ; denn
das Hôhennetz ist gering und ziemlich frei gelegen
- teuere Apparate, wie dies der Fall bei der Aerotriangulation ist, fallen aus
- einfache Einrechnung und Ausgleichung der Punkte
- sehr gute Homogeneität der Endresultate auf offenem und leicht behügeltem Gelände
- kurze Frist zwischen Luft und Bodenüberdeckung und Auswertung.
Dank dieses Verfahren wurden in den Jahren 1959 und 1960 140,000 b.z.w, 200,000 km2
Gelände überdeckt mit geringem Bodenpersonal ; wir bringen etliche Resultate welche das |
Verfahren, sofern es sich um Kartenherstellung in wenig behügeltem Gelände und in den Mass- |
stáben 1/100,000 un 1/200. 000 handelt, berechtigen.
Es war möglich für die Herstellung der Karte im Massstab 1/200.000 weniger genaue
Apparate zu verwenden (zweite oder dritte Klasse für die Präzision). Ein kurzer Bericht
beschreibt das Gebrauchsinteresse dieser Apparate an Hand von praktischen Versuchen.