Full text: Commissions V, VI and VII (Part 6)

  
12 STEREOPHOTOGRAMMETRIE IN DER MIKROSKOPIE, HUBENY 
das Verháltnis zwischen 2' und dp, ein, welches man mit 5 — vielleicht sogar etwas mehr — 
abschätzen kann und erhalten so 
dy, . 
I 0,001 » (8) 
einen Wert, der allerdings noch nicht die photographischen Eigenschaften der benützten 
Emulsion ausdrückt und auch von diesen beeinflußt wird. Die strengere Forderung hin- 
sichtlich der Blendenzahl nach (5a), ein kleineres Verhältnis zwischen =” und dp, und die 
Berücksichtigung des Aufnahmematerials lassen den mitgeteilten Wert in weiteren Gren- 
zen, bis etwa 
dy, 
um 0,01 n (9) 
schwanken. 
Trotz der Divergenz der Konstanten in (8) und (9) müssen wir das absolute Er- 
gebnis, d.h. die Tatsache zur Kenntnis nehmen, daß das relative Tiefenauflosungsvermo- 
gen eine lineare Funktion der Vergrößerung ist; geht es gegen den Wert eins, so ist eine 
stereoskopische Betrachtung nicht mehr möglich. Ebenso wie dem angularen Auflösungs- 
vermögen ist daher auch der stereoskopischen Betrachtung eines Objektes in der Mikros- 
kopie eine Grenze gesetzt, die, wie man aus (7) entnimmt, letzten Endes durch die Wel- 
lenlànge bestimmt wird. 
Sollen stereoskopische Messungen vorgenommen werden, so darf das etwa mit dem 
stereoskopischen Meßfehler gleichzusetzende absolute Tiefenauflosungsvermogen nur 
einen kleinen Bruchteil des Bereiches der brauchbaren Scharfabbildung betragen, d.h. 
das relative Tiefenauflösungsvermögen muß wesentlich kleiner als eins sein. Setzt man 
es z.B. mit 0,02 fest, so kann nach (8) die Vergrößerung nur bis n = 20 getrieben wer- 
den, wobei nach (2b) ein absolutes Tiefenauflosungsvermogen dy, = 0,0125 mm erreicht 
wird. Es sei dazu erwähnt, daß die Praxis ein gewisses Abweichen der Konstanten gegen- 
über den theoretischen Werten (8) und (9) im günstigen Sinne zeigt, ein Umstand, der 
wahrscheinlich durch ein tatsächlich größer mögliches Verhältnis zwischen z' und dp, als 
jenes, welches man theoretisch anzunehmen geneigt ist, erklärt wird. Wenn sich dadurch 
auch die Konstante von (8) vielleicht noch auf die Hälfte des angenommenen Wertes - 
die auf strengeren Annahmen beruhende Formel (9) wollen wir ganz außer Betracht 
lassen — reduziert, so ändert dies nichts an der Tatsache, daß der möglichen Vergröße- 
rung recht enge Grenzen gezogen sind, die bestimmend sind für die Anwendbarkeit des 
lichtmikroskopischen Verfahrens; die eigentliche Problematik der Mikrostereophotogram- 
metrie mit sichtbarem Licht liegt in dieser Begrenzung. Will man die mögliche Vergröße- 
rung und damit die Leistungsfühigkeit steigern, so muß man Mittel und Wege suchen, 
die Konstante in (8) zu verkleinern. Da nun eine Reihe von Faktoren innerhalb derselben 
Werte sind, die man nicht andern kann (4, c, z' : dpo), sO bleibt nur die Beeinflussung 
durch eine Verkleinerung des Verhältnisses y : b übrig, die durch extrem weitwinkelige 
Objektive möglich ist und die günstigstenfalls die Relation y:b=1 anzunehmen er- 
laubt. Bei nicht allzu strengen Voraussetzungen erhält man so einen theoretischen Wert 
des relativen Tiefenauflösungsvermögens von etwa 0,0002 », den man wohl als die obere 
Grenze des überhaupt Erreichbaren ansprechen muf. 
Dieser Weg wurde bei der Konstruktion des in der Abb. 1 gezeigten mikro-photo- 
grammetrischen Aufnahmegerätes beschritten. Als Standardobjektiv dient dabei ein für 
Aufnahmen im Format 24 X 36 mm korrigiertes Biogon, f = 21 mm, welches mit einer 
rund 50-fachen Vergrößerung verwendet wird. Der Normalfall wird durch mikrometri- 
sche Verschiebung des Objektes um den Betrag b erzeugt, wobei ein gemeinsamer Bild- 
inhalt für beide Teilbilder durch Verschieben des Aufnahmeformates von 13 X 18 cm in 
der Bildebene mittels der oben erkennbaren Schlittenführung gegeben ist. Das Ausmaß
	        
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