L Jahre 1000 wurde das, wahrscheinlich kurz vorher gegriindete Bisthum Breslau dem Metro-
politanverbande von Gnesen einverleibt. Ueber den ersten, von Thietmar von Merseburg historiseh
beglaubigten Bischof Johann ist ausser dem Namen nichts bekannt. Auch von seinen Nach-
folgern bis 1051 ist jede Kunde verloren gegangen. In diese Zeit ist die vorübergehende Ver-
legung des Bischofsitzes nach Schmograu bei Namslau und dann nach Ritschen, einem seit dem
15. Jahrhunderte versehwundenen, zwischen Brieg und Ohlau gelegenen befestigten Orte, zu
setzen). In Ritscehen liess Herzog Ludwig von Brieg 1390 Naehgrabungen nach Bischofsgrübern
machen, ohne dass von Erfolgen etwas berichtet würe?). Seit 1051 (1046) residirten die Bischöfe
wieder in Breslau?). Ihre Reihenfolge ist nun bekannt, aber man weiss auch von ihnen ein
Jahrhundert lang wenig mehr als die Namen. Soweit sie als Bischöfe von Breslau starben,
darf angenommen werden, dass sie in ihrer Kathedrale. die letzte Ruhestätte fanden. Es folgten
auf einander: Hieronymus 1051—1062, Johann I. 1063—1072, Peter I. 1074—1111, Siroslaw
1112—1120, Heymo 1120—1126, Robert I. 1127—1140, Robert IL. 1140—1143,. der auf den
Krakauer Stuhl transferirt wurde und 1144 starb, Konrad I. 1143—1146 ), Johann II. 1146
bis 1149, der als Erzbischof von Gnesen 1165 starb. Mit Bischof Walther (1149— 1169) beginnt
das Dunkel sich zu lichten, welches über der ältesten Breslauer Diöcesangeschichte schwebt.
Er erbaute eine neue, massive Domkirche, in welcher er sein Grab fand; auf demselben brannte
noch 1368 Tag und Nacht eine von ihm gestiftete Kerze?). In der neuen Kathedrale wurden
auch seine beiden Nachfolger Siroslaw II. (1170— 1198) und Herzog Jaroslaw .(1198— 1201)
bestattet.
1) Grünhagen, Schles. Regesten, 2, Aufl. I. S. 5. 11.
2) Stenzel, Script. rer. Sil. I. 157 Anm. 6.
3) Schles. Res. I. S. 12. 13.
4) Ketrzyüski, Schles. Zeitschr. XXVIII. 217.
8) Lib. Fundat. Episcop. Vrat. (Cod. dipl. Siles. XIV.) LX XXVI.