12 Konrad II., Herzog von Oels (1417—1447).
Konrad IL, Herzog von Oels (1417-1447).
Seine Regierung fiel in die für Schlesien verhängnissvolle Zeit der Hussitenkriege. Das
Land wurde verwüstet, und alle Bande der Ordnung lösten sich. Um den Widerstand gegen
die feindlichen Einfälle zu organisiren, wurde Konrad zum Landeshauptmann über ganz Schlesien
von König Sigismund bestellt, und die schlesischen Fürsten setzten ihn an die Spitze des Bundes,
den sie zur Erhaltung des Landfriedens geschlossen hatten. 1435 erliess der Bischof ein Statut,
welches prineipiell die Auslinder von den Präbenden der Breslauer Kirche ausschloss. Die
Polen sahen darin eine gegen sie gerichtete feindliche Kundgebung, und ihre Chronisten zeichneten
dafür das Charakterbild des Bischofs in dunkeln Farben. Konrad ging schliesslich in den Geld-
nöthen unter, in welche ihn und sein Bisthum die Bedrängnisse der Zeit gestürzt hatten*), und
legte 1444 sein bischöfliches Amt nieder. Der Papst aber nahm die Resignation nicht an. Nach
Wiederaufnahme der Regierung hielt Konrad 1446 eine Synode. Er starb am 9. August 1447
auf dem Scehlosse Jeltseh bei Ohlau?) und wurde in der Breslauer Kathedrale beigesetzt ?).
Sein Grab ist unbekannt; aber es ist zu vermuthen, dass er die vom letztbestatteten Heinrich
von Wladislaw eróffnete Reihe der Bischofsgräber in der Mitte des untersten Ohorplanums in der
Riehtung nach dem Hochaltar hin fortgesetzt habe, zumal sein zweiter Nazhfolger Jodocus diese
Reihe unmittelbar vor den zum mittlern Planum hinaufführenden Stufen abschloss. Ist diese
Vermuthung richtig, so ruht er jetzt zwischen Bischof Heinrieh von Wladislaw und Fürstbischof
Robert Herzog.
1) Grünhagen, Gesch. Scehles. I. 260. 2738.
2) Pfotenhauer, Scehles. Zeitschr. XXV. 200.
3 Klose, Von Breslau II. 2, 79.