Full text: Die Grabstätten der Breslauer Bischöfe

     
       
     
  
   
  
    
    
    
   
     
     
Karl, Erzherzog von Oesterreich (1608—1624). 
Karl, Erzherzog von Oesterreich (1608—1624). 
Er war der Bruder Kaiser Ferdinands II. Mit 18 Jahren wurde er Bischof von Breslau, 
später auch Bischof von Brixen und Hochmeister des Deutschordens. Die Priesterweihe empfing 
er 1615 und die Bischofsweihe 1621. Als Aufgabe seines Episkopats betrachtete er vor allem : 
die Katholisirung der Stadt und des Fürstenthums Neisse. Unterbrochen wurden seine Be- 
mithungen beim Beginn des dreissigjährigen Krieges durch die, allerdings nur vorübergehende 
Herrschaft des Böhmenkönigs Friedrich von der Pfalz. Im Jahre 1624 wurde er von seinem 
Bruder, dem Kaiser Ferdinand II., an den spanischen Hof gesandt. Wenige Tage nach seinem 
feierlichen Einzuge in Madrid befiel ihn ein hitziges Fieber, dem er am 28. December 1624 im Alter E 
E von 34 Jahren erlag. Sein Leichnam fand im Kloster Escorial, in der Nähe des Grabes Karls V. 
seine Ruhestätte, mit Ausnahme des Herzens, welches nach letztv;illiger Bestimmung einbalsamirt 
und in einer silbernen Kapsel naeh Neisse geschiekt wurde, um in der von ihm gestifteten 
Kirche der Jesuiten aufbewahrt zu werden. Dort befindet es sich jetzt noch und wird alljährlich 
  
| am 4. November, dem Stiftungstage des ehemaligen Jesuitenkollegiams, jetzigen Gymnasiums, 
| ‘in der Kirche öffentlich ausgestellt. Die herzformige, stark vergoldete Kapsel, an welcher eine 
P kurze Kette befestigt ist, trägt auf beiden Seiten folgende Inschrift: Cor Seren. Caroli Arch. 
Dae. Austr. Epise. Wrat. Fundatoris Coll. Soc. Jesu Nissae in arrham Amoris ex Hispan. 
A. MPOXXV missum et in tesseram gratitudinis hie inelusum ! ). 
1) Kastner, Neisse II. 318. Henelii Silesiogr. renov. VIII. 159. 
  
  
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