Full text: Die Grabstätten der Breslauer Bischöfe

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Philipp Graf Sinzendorf (1732—1747). 37 
Philipp Graf Sinzendorf (1732—1747). 
Sein Vater war Oberhofkanzler in Wien; der hohen Protektion, deren er sich erfreute, hatte 
er es zu verdanken, dass er 1725, erst 26 Jahre alt, Bischof von Raab, 1728 Kardinal wurde 
und 1732 das Bisthum Breslau erhielt. Während seiner Regierung kam der grösste Theil der 
Diözese unter preussische Herrschaft, Der Plan des Känigs, ein ,katholisches Vikariat‘“ in Berlin 
als oberste geistliche Behörde für die Katholiken in Preussen einzurichten, scheiterte an dem 
Widerstande des apostolischen Stuhles. Der Bischof suchte der peinlichen Lage, in die er häufig 
der neuen Regierung gegenüber gerieth, zu entgehen, indem er sich um das erledigte Erzbisthum 
Salzburg bewarb. Diese Bemühungen waren indess vergeblich. Am 23. September 1747 kehrte 
er krank aus Salzburg nach Breslau zurück und starb in der achten Morgenstunde des 28. Sep- 
tember, im Alter von 48 Jahren. Da der Leichnam schnell in Verwesung überging, musste er 
schon am 30. September beerdigt werden. In der siebenten Abendstunde wurde er vom Bischofs- 
hofe von zwölf Vikaren und Lieschianern unter grossem Trauergeleite nach der Domkirche 
übertragen und im mittleren Planum des Presbyteriums gegenüber dem bischöflichen Throne 
unmittelbar an der Südwand bestattet. Sein Grab blieb unbezeichnet; es wurde theilweise zer- 
stört, als 1853 für Kardinal Melchior von Diepenbrock die Gruft hergestellt wurde !). 
1) Acta Capituli. Todtenmatrikel der Dompfarrei. 
 
	        
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