Full text: Die Grabstätten der Breslauer Bischöfe

Philipp Gothard Fürst Schaffgotsch (1748—1795). 
Philipp Gothard Fürst Schaffgotsch (1748—1795). 
Aus altberähmtem schlesischen Adelsgeschlechte stammend, wurde er am 3. Juli 1716 zu 
Warmbrunn geboren. Durch die königliche Vermittlung Friedrichs II. gelangte er zu reichen 
Pfründen, zur Koadjutorwürde und schliesslich auf den Bischofsstuhl. So verdächtig ihn dies 
den streng kirchlichen Kreisen machte, so erfüllte er doch mit Eifer seine bischöflichen Pflichten. 
Nachdem er während des siebenjährigen Krieges bei dem Könige in Ungnade gefallen und auch 
nach dem Friedensschlusse nicht vollständig rehabilitirt worden, entzog er sich 1766 'der über 
ihn verhüngten Internirung in Oppeln dureh die Flucht naeh Oesterreich, worauf der Kónig ihm 
jeden Anthei an der Verwaltung der Diócese, soweit dieselbe auf preussischem Gebiete lag, 
abschnitt. Hier fungirten als apostolische Vikare die Weihbischofe Moritz von Strachwitz 
1769—1781 und Anton Ferdinand von hothkireh 1781— 1798. Fiirstbischof Schaffgotsch starb 
auf Schloss Johannesberg, im Alter von 78 Jahren, am 5. Januar 1795. Schon im Jahre 1789 
hatte er die Bestimmung niedergeschrieben, dass sein Leichnam mit schon abgeniitzten Pontifikal- 
gewändern bekleidet und ,alsogleich in einen ordinären hôlzernen, unbeschlagenen Sarg gelegt“ 
und auf denselben folgende Inschrift gesetzt werden solle: In hoe tumulo quiescit corpus Philippi 
Gotthardi Episcopi Wratislaviensis maximi peccatoris. Ausdrücklieh war verboten, den Leichnam 
zu öffnen und öffentlich auszustellen. | Derselbe sollte nach Warmbrunn überführt und in der 
Familiengruft ,zu den Füssen der dort ruhenden geliebten Eltern, Vater und Mutter, beigesetzt 
werden." Die Beisetzung erfolgte unter grosser Feierlichkeit am 10. Januar 1795 !). 
1) Pfarrarchiv in Warmbrunn. 
  
 
	        
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