Full text: Die Grabstätten der Breslauer Bischöfe

Melchior von Diepenbrock (1845—1853). 
Melchior von Diepenbrock (1845 —1853). 
Seine Wiege stand zu Bocholt in Westfalen; dort wurde er am 6. Januar 1798 geboren. Er 
widmete sich dem Kriegsdienste, ehe er sich dem geistlichen Stande zuwandte. Als Domdechant 
von Regensburg wurde er am 15. Januar 1845 zum Bischof von Breslau gewählt; die Konsekration 
erhielt er am 8. Juni zu Salzburg vom Kardinal Fürst Sehwarzenberg, und die Inthronisation erfolgte 
am 27. Juli. Er inaugurirte eine neue Periode des kirehlich-religiósen Lebens in der Didcese. 
In den Revolutionsjahren, die sein Episkopat aufregten, erwies er sich als eine feste Stütze nicht 
nur der kirchlichen, sondern auch der staatlichen Ordnung. Von seinem Könige ward er auf 
ausgezeichnete Weise geehrt und vom Papste 1850 zum Kardinal erhoben. Er starb nach langer 
schmerzlicher Krankheit auf Schloss Johannesberg am 20. Januar 1853 im Alter von 55 Jahren. 
Es war sein Wunsch gewesen, in seiner Kathedrale, unfern des Hauptportals in einem Winkel 
zu ruhen. Am 24. Januar wurde die bischöfliche Leiche von Johannesberg weggeführt, die 
folgende Nacht hindurch war sie in der Pfarrkirche zu Strehlen niedergesetzt und gelangte am 
Abende des 25. Januar nach Breslau, wo sofort die Ueberführung nach der Kathedrale erfolgte. 
Die Nacht hindurch wachten die Alumnen des Priesterseminars am Sarge, das Todtenofficium 
betend. Am 26. Januar wurde der Trauergottesdienst vom Kardinal Schwarzenberg, Erzbischof 
von Prag, die meisterhafte Leichenrede vom Domprediger Dr. Forster gehalten und darauf die 
Leiche im mittlern Planum des Presbyteriums, gegenüber dem bischófliehen Throne in einer 
eigens hergestellten Gruft beigesetzt‘). Eine weisse Marmorplatte deckt das Grab und folgende 
Inschrift hält das Andenken an den grossen Toten lebendig: 
Hie 
requieseit 
Presbyter s. r. e. Cardinalis 
Melchior Lib. Bar. de Diepenbrock 
Princeps Episcopus Vratisl. 
natus d. VI. Januarii MDCCXCVIIL 
obiit d. XX. Januarii MDCCCLIII. 
Lux perpetua luceat 
Ei! 
1) (Foerster), Kardinal und Fürstbischof Melchior von Diepenbrock, Breslau 1859. 
  
  
  
 
	        
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