92 System der Pfianzenphysiologie.
Weise constatiren, denn man braucht nur einen Samen, z. B. eine Erbse, mit
Wasser in Berührung zu bringen, und man wird alsbald beobachten, dass der-
selbe in dem Maasse wie er sich mit Wasser imbibirt, sein Volumen vergróssert.
Für die Physiologie hat nun die Frage ein besonderes Interesse, ob die Grósse
der Volumenzunahme der Grósse der absorbirten Wassermenge genau entspricht,
oder ob dies nicht der Fall ist. Ich habe mich in verschiedenen Abhandlungen
über denK Keimtngsprozess sowie in meiner vergleichenden Physiologie des Keimungs-
prozesses der Samen bemüht, die hier berührte Frage genauer zu beantworten.
Die bezüglichen Untersuchungen haben ergeben, dass manche Samen, was hier
für uns von besonderem Interesse erscheint, in der That ihr Volumen in Folge
der Quellung stärker vergrôssern, als der absorbirten Wasserquantität entspricht,
und diese Erscheinung ist von mir darauf zurückgeführt worden, dass bei der
Quellung zwischen der Testa und den inneren Theilen der Samen mit verdünnter
Luft erfüllte Hohlräume entstehen, und dass der Fortgang der Quellung zu einer
Erweiterung der z. B. in den Cotyledonen der Erbsen vorhandenen und mit Luft
erfüllten Intercellularräume führen muss. Die Resultate meiner Untersuchungen
lassen nun auch auf die Beobachtungen über das Zustandekommen von Druck-
kräften in Folge der Quellung, die von verschiedenen Forschern gemacht worden
sind, ein helles Licht fallen. Es unterliegt gar keinem Zweifel, dass z. B. Erbsen,
wenn sie sich in verschlossenen Gefässen mit Wasser in Berührung befinden,
auf die Wandungen der Gefässe, weil sie eine Volumenzunahme erfahren, die
grösser als diejenige ist, welche den absorbirten Wassermengen entspricht, in
Folge der Quellung einen Druck geltend machen müssen. Aber man hat die
auf diesem Wege zu Stande kommenden Druckwirkungen oft genug zu hoch an-
geschlagen, und es waren namentlich bei der Ausführung der bekannten Ver-
suche mit Samen von HaLrs!) ganz andere Momente, welche die bedeutenden
Druckwirkungen erzeugten. Hrs setzte seine Versuche nümlich mehrere Tage
lang fort; das Untersuchungsmaterial ging allmählich, in Zersetzung über, und
der schliesslich constatirte Druck war hier also nicht in erster Linie durch den
Quellungsprozess selbst, sondern durch die Spannung der sich bildenden Gase
hervorgerufen.
8 41. Die Wassergasaufnahme seitens der Pflanzen. — Wenn die
Luft im Innern der Pflanzen, was allerdings nicht sehr háufig der Fall sein wird,
ärmer an Wassergas ist, als die atmosphürische Luft, so wird Wassergas von
aussen durch die Spaltóffnungen der Gewächse in die Intercellularräume ein-
dringen. Dieses Wassergas kann von direkter Bedeutung für den vegetabilischen
Organismus werden, wenn dasselbe in Folge von Abkühlung der Gewächse im
Innern derselben zu tropfbar-flüssigem Wasser condensirt wird.
Die Frage, ob gewôhnliche Laubblätter im lebensthätigen Zustande befähigt
sind, Wassergas zu verdichten, muss ich auf Grund meiner Versuche entschieden
im verneinenden Sinne beantworten, denn die Blätter bedürfen zur normalen
Entwicklung so viel Wasser, dass sie selbst unmittelbar nach ihrem durch Ab-
welken herbeigeführten Tode noch sehr reich an Feuchtigkeit sind, so dass so-
gar zu dieser Zeit an das Zustandekommen einer Wassergasverdichtung nicht ge-
dacht werden kann. Andere Pflanzentheile sind aber, weil sie selbst in der
Natur im Zusammenhang mit den sie tragenden Organen, sehr bedeutend aus-
trocknen, in der That, wie ich fand, im Stande, Wassergas zu verdichten, und
dies Wassergasverdichtungsvermôgen ist nicht ganz ohne biologische Bedeutung
D Vergl. HALES, veget. Staticks. 1727. pag. 204.
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