System der Pflanzenphysiologie.
Es ist gewiss, dass der Wassergehalt der Blätter, der im Verlaufe der Ent-
wicklung derselben, wie bereits an anderer Stelle angeführt worden, Schwankungen
erleidet, nicht ohne Einfluss auf den Verlauf der Transpiration sein wird. Aber
es ist zu bemerken, dass dieser Factor bei der Beurtheilung der hier in Rede
stehenden Verhältnisse nicht sehr ins Gewicht fällt, denn Transpirationsgrösse
und Wassergehalt der Blätter laufen durchaus nicht immer parallel. Die zunächst
sich geltend machende Verminderung der Transpirationsgrösse wird wesentlich
durch die fortschreitend bedeutender werdende Verdickung der Cuticula bedingt.
Wenn weiterhin die Spaltöffnungen ihre vollkommene Ausbildung erfahren und sich
sämmtlich öffnen, so muss die stomatäre Transpiration lebhafter werden, und da-
mit ist die Ursache für das Zustandekommen einer erneuten energischen
Wasserverdunstung von der Blattoberfläche, wie sie ja thatsächlich zur Geltung
kommt, gegeben. Schliesslich wird die Transpirationsgrösse allerdings wieder
geringer.
4. Die Transpirationsgrósse gleichalteriger Blütter verschiedener Pflanzen-
species (bezogen auf gleiche Oberflüchen, gleiche Gewichte oder Volumina der
Organe) ist keineswegs dieselbe. Man wird unmittelbar zu einer solchen Ansicht
hingeführt, wenn man bedenkt. dass die spezifischen Organisationsverhàltnisse der
Blätter von erheblichem Einfluss auf die Wasserverdunstung derselben sind. Es
kommt hierbei in Betracht, dass verschiedene Blátter nicht dieselbe Zahl von
spaltóffnungen besitzen, dass die Weite sowie die Gestalt der Intercellularráume
sehr mannigfaltig sein kónnen, dass die Cuticula verschiedener Blátter nicht die-
selbe Beschaffenheit aufweist und in Folge dessen bald mehr, bald minder per-
meabel für Wasser ist!) etc. Im Allgemeinen ist zu bemerken, dass die Laub-
blütter schnell wachsender Pflanzen von zarter, krautiger Natur am lebhaftesten
transpirren. Eine relativ schwache Wasserverdunstung unterhalten hingegen die
lederartigen immergrünen Blätter sowie die sehr stark behaarten Blätter.
5. In der Mehrzahl der Fälle ist die Unterseite der Blätter reicher an Spalt-
öffnungen als die Oberseite. Dem entsprechend verdunsten von der Blattunter-
seite in der Zeiteinheit gróssere Wasserquantitüten als von der Oberseite. Ein
derartiges Verhältniss ist bereits von GaRREAU?) und auch neuerdings unter
Benutzung verbesserter Methoden von HÖHNEL (vergl. dessen soeben citirte
Abhandlung) constatirt worden. Eine genaue Proportionalität zwischen der
Anzahl der vorhandenen Spaltöffnungen und der Transpirationsgrösse ist aber
dennoch schon von vornherein nicht zu erwarten.
6. Man hat sich häufig bemüht, die Wassermengen festzustellen, welche die
Gesammtmenge der Pflanzen, die eine bestimmte Bedenfläche einnehmen, im
Verlaufe ihrer Vegetation an die Atmosphäre abgeben. Es liegt in der Natur der
Sache, dass solche Untersuchungen mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden
sind, und dass die Resultate derselben selbst im besten Falle der Wahrheit
höchstens einigermaassen nahe kommen können. Erwähnenswerth erscheinen mir
dennoch die Angaben HABERLANDT’s.3) Derselbe gelangte durch seine ausführ-
lichen Untersuchungen zu dem Ergebniss, dass, wenn ein Hektar Bodenfläche in
runder Zahl von einer Million Individuen der Getreidearten bedeckt ist, durch
1) Man vergl. EDER, Sitzungsber. d. Akad. d. Wiss. in Wien. 1875. Octoberheft.
?) Vergl. GARREAU, Annal. d. sc. nat. 1850.
3) Vergl. HABERLANDT: Landwirthsch. Jahrbücher, Bd. s. pag. 85 und wissenchaftl prakt.
Untersuchungen auf dem Gebiete d. Pflanzenbaus, Bd. 2. pag. 146.
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