122 System der Pflanzenphysiologie.
zur Bildung der organisirten Zellenbestandtheile (Cellulosemembranen, Stärke-
körner, plasmatische Gebilde) Verwendung finden können. Dextrin, Zuckerarten,
Inulin, Fette, Asparagin etc. sind demnach als plastische Stoffe zu betrachten.
11. Als Degradationsprodukte sind solche Substanzen aufzufassen, welche
in Folge stoftlicher Veränderungen organisirter Zellenbestandtheile entstehen und
keine weitere Verwendung zur Bildung neuer organisirter . Gebilde erfahren.
Als Degradationsprodukte sind z. B. anzusehen: Bassorin, Arabin, Lignin,
Cutin etc.
ı2. Nebenprodukte des Stoffwechsels sind solche Körper, die in Folge
von Dissociations- oder Decompositionsprozessen aus plastischen Stoffen ent-
stehen, aber keine weitere Verwendung zur Bildung organisirter Zellenbestand-
theile finden. Vor allen Dingen sind Kohlensäure, Wasser und Alkohol .als
Nebenprodukte des pflanzlichen Stoffwechsels aufzufassen. Ferner betrachte ich
die Alkaloide, Glycoside, Pflanzensäuren etc. als Nebenprodukte, und man
kann sich vorstellen, dass diese stickstofffreien oder stickstofthaltigen Ver-
bindungen neben plastischen Körpern in Folge der Dissociation der Lebensein-
heiten des Plasma oder der Decomposition der stickstofffreien Dissociationspro-
dukte der Eiweissmoleküle gebildet werden.
Zweites Kapitel.
Das Verhalten der. stickstoffbaltigen Verbindungen der Pflanzen.
8 53. Die pflanzlichen Proteinsubstanzen — a) Eigenschaften der
Proteinstoffe. Es unterliegt keinem Zweifel, das die Proteinstoffe als wichtigste
Bestandtheile der plasmatischen Gebilde der Pflanzenzellen, mógen dieselben im
lebensthitigen oder nur im lebensfihigen Zustande vorhanden sein, angesehen
werden müssen. Für den Physiologen besitzt selbstverstindlich vor allen
Dingen die Frage nach der chemischen Natur der lebendigen Eiweissmoleküle
ein besonders lebhaftes Interesse, und nach der oben von mir geltend gemachten
Anschauung, dass den Proteinstoffmolekülen in den Zellen verschiedener Pflanzen-
species nicht durehaus die nàmlichen Eigenschaften zukommen, müsste es sich in
erster Linie darum handeln, die Ursachen festzustellen, welche einem derartigen
differenten Verhalten zu Grunde liegen. Aber man hat noch nicht einmal damit
begonnen, der Lósung dieser schwierigen Aufgabe auf experimentellem Wege;nahe
zu treten, und vor der Hand kann es sich allein darum handeln, die Eigenschaften
sowie das Verhalten der todten Eiweissmoleküle im Sinne der modernen Chemie
ins Auge zu fassen.
Die Proteinstoffe enthalten sámmtlich Kohlenstoff, Wasserstoff, Sauerstoff,
Stickstoff und Schwefel, und zwar ist der prozentische Gehalt der einzelnen
Eiweisskórper an den genannten Elementen ein ziemlich gleicher. Die Protein-
stoffe sind nicht flüchtig, ihre Reaction ist weder eine saure noch eine alkalische.
Concentrirte Salpetersäure färbt die Proteinstoffe beim Erhitzen gelb. Jod
färbt die Proteinstoffe ebenfalls gelb, und dieses Verhalten, insbesondere aber
das andere, dass die Fiweisskôrper sich in Contact mit alkalischer Kupferoxyd-
lösung violett färben, wird vielfach zur mikrochemischen Nachweisung der in Rede
stehenden Verbindungen in den Pflanzenzellen benutzt.
Alle Proteinstoffe sind fáulnissfühig, d. h. sie werden in Contact mit niederen
Organismen (Schizomyceten), und zwar in Folge der Lebensthátigkeit dieser merk-
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