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Klasse I. Florideen.
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fruchtbildenden Procarpien besteht, und die hier nicht nur in ihrer Function,
sondern auch in dem verschiedenen Bau zum Ausdruck gebracht wird.
BORNET et THURET, Recherches sur la fécondation des Floridées. (Ann. des sciences natur.
ser. 5. Tome VII. 1867.) — SOLMS-LAUBACH, Fruchtentwickelung von Batrachospermum. Bot. Zeit.
1867. pag. 161. — BORNET et THURET, Notes Algologiques. Paris 1876. — JANCZEWSKI, Le
développement des cystocarpes dans les Floridées. (Mém. d. l. Soc. des Sc. nat. de Cherbourg.
Tome XX. 1876.) — THuRET, Etudes phycologiques. Paris 1878. — ScHwrrz, Ueber Frucht-
bildung der Squamarieen. (Sitzber. d. Niederrhein. Ges. f. Nat.- u. Heilkunde zu Bonn, 4. Aug.
1879.) — BERTHOLD, Zur Kenntn. d. Bangiaceen. (Mittheil. d. Zool. Station zu Neapel. Bd. II.
1880.) — SOLMS-LAUBACH, Die in Neapels Umgebung bis jetzt beobachteten Corallineenformen
und ihre Befruchtung. (Fauna und Flora des Golfes von Neapel, hrsg. von der Zool. Station.
Heft IV. 1881.)
Die Anlage des Nucleus aus der sich entwickelnden carpogenen Zelle ist
schon oben in ihren beiden áusserlich verschiedenen Formen als geschlossener
Gewebe-Kórper oder als lockerverzweigtes Kópfchen kurz geschildert worden.
In ibrer weiteren Ausbildung verhalten sich beide Arten des Nucleus vóllig über-
einstimmend: in beiden Fàllen erfolgt die Vermehrung seiner Zellen in centri-
fugaler Richtung, so dass immer die üussersten Zellen die jüngsten sind. Um-
gekehrt schreitet der Entwicklungsprocess, durch welchen in dem Nucleus die
Carposporen angelegt werden, centripetal von aussen nach innen fort. (Fig. x IV,
pag. 178.) In der Gattung Polyides erzeugen nur die oberflächlichen Zellen des
Nucleus Carposporen, während die ganze innere Gewebemasse unverändert bleibt.
Dieser steril bleibende Theil des Nucleus, der in systematischen Werken als
»Placenta« bezeichnet wird, wird in seiner Ausdehnung um so mehr eingeschränkt,
je tiefer die Umbildung der Nucleuszellen zu Carposporen-Mutterzellen in das
Innere des Nucleus fortschreitet. Bei den Nemalieen und Ceramiaceen fungiren
alle Zellen des Nucleus als Carposporen-Mutterzellen, so dass eine Placenta
diesen Cystocarpien ganz fehlt oder auf vereinzelte Zellen eingeschränkt wird.
Zwischen dem letzteren Extrem einerseits und dem entgegengesetzten Extrem, wie
es bei Polyides ausgebildet ist, finden sich alle Uebergänge bei den Florideen
vertreten.
Bei der Umbildung der Nucleus-Zellen in Carposporen-Mutterzellen nehmen
die Zellen an Volumen bedeutend zu und füllen sich reichlich mit Farbstoff. In
diesem Entwicklungsstadium lüsst sich beobachten, dass auch da, wo der Nucleus
ursprünglich einen massiven Gewebekern darstellte, die dusseren, Carposporen-
bildenden Gewebepartien ihren festen Gewebeverband vielfach aufgeben und sich
in radial verlaufende Zellreihen auflósen. (vergl. Fig. 1 IV, pag. 178.)
Bei dem gegenwärtigen Bestreben, die ehemals für alle möglichen Formen cryptogamischer
Fortpflanzungszellen gebrüuchliche Bezeichnung » Sporen« auf bestimmte ungeschlechtliche Fort-
pflanzungszellen einzuschrünken, bedarf die Benennung der in Folge dieses Befruchtungsactes sich
entwickelnden Fortflanzungszellen als » Carposporen« einer Motivirung. Da dieselbe aber erst
auf Grund der Deutung des ganzen Florideen-Fruchtbildungsprocesses, wie sie im Anschluss an
die Coleochaeteen gegeben werden soll, móglich ist, so genüge hier die Andeutung, dass die
Carposporen ja gewissermassen ungeschlechtlich in dem nach dem Befruchtungsprocess ent-
Wickelten Nucleus erzeugt werden und dass man auch die Fortpflanzungszellen der eigentlichen
Algen, welche sich in den geschlechtlich erzeugten Zygoten bilden, bedingungslos als Sporen
bezeichnet.
Auf einen für viele Florideen wesentlichen 'Theil der Frucht ist oben noch
keine Rücksicht genommen worden, indem vorausgesetzt wurde, dass der Nucleus
stets ohne Hülle auftritt, wie das allerdings bei Chantransia, Callithamnion,