Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 2. Band)

   
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Die Algen im weitesten Sinne. 
Dudresnaya und bei zahlreichen andern Florideen der Fall ist. Aber ebenso 
häufig kommt noch zur Vervollständigung des Cystocarpes eine mehr oder weniger 
geschlossene Hülle hinzu, welche den Nucleus, resp. die Placenta und die Carpo- 
sporen umgiebt. 
Im einfachsten Falle besteht diese Hülle aus einer Anzahi kurzer isolirter 
monosiphoner Aeste, welche sich aus den das Procarp tragenden vegetativen 
Zellen entwickeln. Unter dieser Form tritt die Hülle bei den meisten Nemalieen 
auf. In anderen Fällen verbinden sich die entstehenden Hüllzweige seitlich mit 
einander zu einer mehr oder weniger vollständig geschlossenen Hülle, welche den 
Nucleus umgiebt, wie bei Scinaia oder bei Lejolisia. Oder es kann endlich vor- 
kommen, dass die Fruchthiille bereits in ihrer ersten Anlage als solide Gewebe- 
masse unter der Form eines Ringwalls auftritt, wie bei den Rhodomeleen 
(pag. 192). Unterschiede in der Bildung der Fruchthiille zeigen sich auch in 
Bezug auf die Zeit ihrer Anlegung: bei den meisten Nemalieen und Scinaza wird 
ihre Entwicklung erst durch die Befruchtung angeregt. Bei Batrachospermum 
werden dagegen die Hüllzweige der Frucht bereits vor der Befruchtung angelegt, 
und ebenso ist bei den Rhodomeleen das Pericarp bereits vor der Befruchtung 
verhültnissmássig weit entwickelt. 
Die reifen Carposporen sowol wie auch die Tetrasporen der Florideen scheinen 
eines Stadiums der Ruhe nicht zu bedürfen, da mehrfach die Beobachtung gc- 
macht worden ist, dass sie noch innerhalb des mütterlichen Organismus zu keimen 
vermögen. Da indessen viele Florideen nur während einer kurzen aber be- 
stimmten Zeit des Jahres gefunden werden, muss man nothwendigerweise eine 
üusserst langsame Entwicklung des Keimlings wührend seiner ersten Jugendstadien 
annehmen. 
Da bisher die marinen Florideen allen systematisch angestellten Culturver- 
suchen getrotzt haben, ist es bisher nicht gelungen, die Beziehungen zwischen 
den geschlechtslosen und geschlechtlichen Individuen zweifellos klar zu legen. 
Am einfachsten würde man sich dieselben mit einander verbunden vorstellen 
konnen durch einen Generationswechsel, der unter der Form eines regelmässigen 
Alternirens geschlechtlicher und ungeschlechtlicher Individuen auftritt. Allein 
das überwiegende Vorkommen von Tetrasporen-Exemplaren bei relativer Selten- 
heit der Cystocarpien-Exemplare móchte dafür sprechen, dass Geschlechtspflanzen 
erst nach einer lüngeren Reihe von ungeschlechtlichen Generationen erzeugt 
werden. 
Bei der allgemein auftretenden grösseren Häufigkeit von Tetrasporen-Pflanzen 
ist es um so auffallender, unter den Florideen einigen Familien zu begegnen, bei 
denen Tetrasporen überhaupt nicht bekannt sind und ihr Vorhandensein nach- 
gerade unwahrscheinlich zu werden anfängt. In den Lemaneaceen und Nemalieen 
würden wir damit zwei Florideenfamilien besitzen, bei denen ein Generations- 
wechsel ausgeschlossen ist (vgl. pag. 188, 189). 
Neben der allgemein vorhandenen geschlechtlichen Fortpflanzung durch Car- 
posporen und der ungeschlechtlichen durch Tetrasporen ist die Vermehrung der 
Florideen durch Brutknospen von bestimmter Form eine ausserordentlich seltene 
Erscheinung. Vielleicht hat man in der Gattung Monospora eine Brutknospen- 
bildung, denn neben T'etrasporen giebt es hier kurze zweizellige Aeste, deren 
obere Zelle den Reichthum an Farbstoff und den Vacuolenmangel zeigt, wie ihn 
die Fortpflanzungszellen der Florideen besitzen. Dass es sich weder um eine 
Carpospore noch ein modificirtes Tetrasporangium handelt, geht daraus hervor, 
    
    
   
  
  
   
  
  
   
   
  
  
  
    
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
   
   
  
  
   
   
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
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