IO System der Pflanzenphysiologie.
spectrum des Etiolins ist nicht sehr wesentlich verschieden von demjenigen des
Chlorophylls. Der Absorptionsstreifen I zwischen B und C tritt im Absorptions-
spectrum des Etiolins nur hervor, wenn man mit dickeren Schichten der Etiolin-
lósung arbeitet, und ein fernerer Unterschied zwischen dem Etiolin und dem
Chlorophyll besteht darin, dass das Band II des Chlorophyllspectrum im Etiolin-
spectrum eine Spaltung in zwei Binder (Band IIa und Band IIb nach PrINGs-
HEIM) erleidet.)
Sehr beachtenswerth ist noch die Thatsache, dass der Chlorophyllfarbstoff
lebhafte Fluorescenzerscheinungen zeigt, und im auffallenden Licht besitzt daher
eine alkoholische Lósung des Blattgrüns eine blutrothe Farbe.?)
Wenn man ein reines Spectrum auf die Oberfläche einer Chlorophylllósung fallen
lässt, so zeigt sich, dass die Ausdehnung des Fluorescenzlichtes der Ausdehnung
des Absorptionsspectrum des Chlorophylls fast genau entspricht. Ueberdies ergiebt
sich, dass die Fluorescenz an der Oberfläche der Chlorophylllósung nicht an allen
Stellen des Spectrum mit gleicher Intensität auftritt. Vielmehr entspricht der
Lage der Bänder in Absorptionsspectrum des Chlorophylls fast genau die Lage
derjenigen Stellen, an denen die Fluorescenz am lebhaftesten zur Geltung kommt.
Die Untersuchung des von einer Chlorophylllósung erzeugten Fluorescenzlichtes
hat ergeben, dass dasselbe von fast homogener Beschaffenheit ist. Das Spectrum
des Fluorescenzlichtes beschrünkt sich nümlich auf einen kleinen Streifen im Roth.
Bemerkt sei noch, dass nach N. J. C. MÜLLER?) auch das in lebenden
Blüttern vorhandene Chlorophyll Fluorescenzerscheinungen zeigen soll und dass
Etiolinlósungen dieselbe monochromatische Fluorescenz wie Chlorophylllósungen
erkennen lassen.
c) Die chemische Natur des Chlorophyllfarbstoffes. Das Studium
der chemischen Eigenschaften des Chlorophyllfarbstoffes ist aus verschiedenen
Gründen mit sehr bedeutenden Schwierigkeiten verbunden, denn einerseits ist es
nicht leicht, hinreichende Quantitäten des Körpers aus Pflanzentheilen zu isoliren,
und weiter ist die Reindarstellung des Untersuchungsmaterials sehr umständlich
und zeitraubend. Dazu kommt, dass das Chlorophyll ein Farbstoffgemenge
repräsentirt, also die Nothwendigkeit vorliegt, die einzelnen Bestandtheile des
Farbstoffes von einander zu trennen. Viel Gewicht ist bei der Behandlung der
hier in Rede stehenden Verhältnisse von jeher auf die Frage gelegt worden, ob
im Chlorophyll. ein eisenhaltiger organischer Farbstoff vorhanden sei. Diese
Frage scheint mir noch keineswegs sicher entschieden zu sein, obgleich unzweifel-
haft feststeht, wie spüter gezeigt werden soll, dass die Gegenwart des Eisens als
nothwendige Bedingung für die Entstehung des Chlorophylls angesehen werden
muss.
Ueber die procentische Zusammensetzung der Chlorophyllfarbstoffe liegen
viele Angaben vor, die aber zum gróssten Theil wenig Vertrauen beanspruchen
kónnen. Sehr beachtenswerth dürften übrigens die Resultate der neuesten Unter-
suchungen SacHssE's?) sein, wonach das Chlorophyll ein Gemenge mehrerer Farb-
stoffe darstellt, welche 66—729 C und :5—249 O enthalten. SacussE konnte
!) Mit dem Etiolin sehr nahe verwandt sind die gelben Blüthenfarbstoffe, die Anthoxanthin-
kórper.
7) Ueber die Fluorescenzerscheinungen des Chlorophylls vergl. man HAGENBACH in Poggd.
Annal, Bd. r41. pag. 245 und LoMMEL, Ebendaselbst, Bd. 143. pag. 568.
3) Vergl. N. J. C. MULLER, Botan. Untersuchungen. 1871. Heft 1. pag. 12.
4) Vergl. SAcHsse, Phytochemische Untersuchungen. Leipzig. 1880,
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