Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 2. Band)

   
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Klasse II. Algen im engeren Sinne. 
     
  
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Zur Kenntniss der Siphoneen. (Mittheil. d. Zool. Station zu Neapel. Bd. II. 1880. pag 73. Anm.) — 
ScHMITZ, Ueb. die Bildung der Sporangien bei der Gattung Halimeda. (Sitzungsber. d. nieder- 
rhein. Ges. f. Natur und Heilkunde zu Bonn, 14. 
Juni 1881.) 
3. Familie: Dasycladeen. 
Zu der meerbewohnenden Familie der Dasycladeen, die durch die wirtel- 
stindigen Auszweigungen ihrer Thalluszelle vor allen anderen Siphoneen ausge- 
zeichnet sind, gehort Acctabularia mediterranea, eine Alge, die durch die Unter- 
suchungen von NAEGELI, WORONIN, DE BARY und STRASBURGER eine der am ge- 
nauesten gekannten Meeresalgen geworden ist. 
Die mehrjährigen Acetabularia- 
Pflanzen, welche auf Kalkfelsen und Muschelschalen gesellig wachsen und auf ge- 
eignetem Substrat weite Flächen wiesenartig bekleiden, haben die Gestalt eines 
zierlichen Hutpilzes mit schlankem Stiel, 
während der Schirmdurchmesser einen 
Centimeter wenig überschreitet. Der sehr 
dicken Zellmembran ist kohlensaurer Kalk 
in grossen Mengen eingelagert, so dass 
das Chlorophyll nur in dem weniger stark 
incrustirten Schirm deutlich sichtbar ist, 
der Stiel aber rein weiss erscheint. Im 
Hochsommer stirbt der Schirm, sowie der 
grösste Theil des Stieles ab und wird, 
brüchig geworden, stückweise abgeworfen. 
Zum Ueberwintern bleibt nur der untere 
Theil des Thallus übrig, der an der Basis 
des Stieles durch eine Membran abge- 
schlossen wird (Fig. 19 V m). Der über- 
winternde Thallusabschnitt setzt sich aus 
zwei Theilen zusammen: dem Fuss 
(Fig. 19 V u. VI f), der aus gleichfalls in- 
crustirten unregelmässig wirteligen Aus- 
zweigungen der Thalluszelle gebildet wird 
und der mehr oder weniger lappig ver- 
zweigten, stets zartwandigen Basalblase 
(Fig. 19 V u. VI b), zu der sich die Thallus- 
zelle nach abwárts zwischen den Aesten 
des Fusses erweitert. Die Basalblase, 
deren Grósse und Verzweigung mit dem 
Alter und der Stürke der ganzen Pflanze 
zunimmt (vergl. Fig. 19 V u. VI, von de- 
nen bei gleicher Vergrósserung gezeichnet 
V einer wahrscheinlich einjährigen, VI 
einer mehrjährigen Pflanze entstammt) 
dient als Reservestoffbehälter und in ihr 
sammeln sich die Assimilationsprodukte 
an, so dass sie im Winter strotzend 
mit Stärkekörnern angefüllt ist. Im 
Frühjahre wächst die überwinterte Zelle 
zunächst zu einem cylindrischen Faden aus, 
der bis zu 9 Centim. Hóhe erreicht, 
  
Fig. 19. 
Acetabularia mediterranea, —. Y Schirm nach Fort- 
nahme der vorderen Hälfte halb schematisch, 
n Narben der Wirteläste, r rudimentärer Astwirtel 
unterhalb des Schirmes, w Ringwall oberhalb 
des Schirmes, v der eingesenkte Scheitel (4). 
— II Spore, an deren oberem Ende der Deckel 
(B. 210.) 
erkennbar ist (120). — III Spore als Game- 
tangium nach dem Ausschwürmen der Gameten 
(120). — IV Copulation der Gameten. — 
V VI Unterer Theil eines Schirmsprosses, f der 
Fuss, b die Basalblase (20) — VII Keim- 
pflanzen aus Zygoten entwickelt, — VIII An- 
lage der Wirteliste auf dem  Sprossgipfel 
(120). — IX desgl  ülteres Stadium (90). 
II—IX nach DE BARY u. STRASBURGER. 
der aus der restirenden Stielbasis des vor- 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
  
  
  
   
  
   
   
  
    
    
  
     
    
      
  
  
  
   
   
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
     
    
  
  
   
  
  
  
  
  
   
     
    
  
  
   
  
   
  
     
   
  
     
       
    
  
  
     
	        
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