Bildung des
Fig. VIIT IX)
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(Fig. 19 I w)
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Gestaltver-
hwärmender
jeration von
e an ihrem
schon lange
Klasse II. Algen im engeren Sinne. 271
vorher erkennbar sind (Fig. r9 IT), und der durch den Druck der ausgebildeten
Gameten gewóhnlich in der Weise herausgestossen wird, dass er mit einer Stelle
seines Randes an der übrigen Membran haften bleibt (Fig. 19 III). Nach dem
Ausschwármen der Sexualzellen bleibt im Innern der Membran eine zarte Blase
zurück, die Zellsaft-erfüllte Vacuole der geschlossenen Spore, während deren
protoplasmatischer Wandbelag in der Bildung der Sexualzellen aufgeht. — Die
von einer Spore erzeugten Gameten gehen unfehlbar zu Grunde, wenn man sie
gegen fremde Gameten abschliesst, indem die aus derselben Spore entstammenden
Gameten mit einander nicht copuliren. Reichlich findet dagegen Copulation statt
zwischen Gameten, welche verschiedenen Sporen entstammen. Normaler Weise
pflegen zwei Gameten miteinander zu verschmelzen, in selteneren Fällen vereinigen
sich drei oder mehr Gameten zur Bildung einer Zygote (Fig. r9 IV, vergl. Anm.
pag. 202). In allen Fällen aber kommen die Copulationsprodukte nicht unmittelbar
nach ihrer Bildung zur Ruhe, sondern sie schwärmen je nach der Zahl ihrer Compo-
nenten mit 4, 6, 8 oder ıo Cilien versehen eine Zeit lang umher, in jedem Falle
länger als die nicht copulirten Gameten. Noch während des Schwärmens runden
sie sich ab und umgeben sich dann zur Ruhe kommend mit Membran. Die
Zygoten verändern sich während einer Zeit von etwa 5 Monaten nur insofern, als
sie ein wenig an Volumen zunehmen. Dann aber wächst die Zygote zu einem
Keimpflànzchen mit breitem Basalende und konisch verschmilerter Spitze aus.
Die aus Zygoten in der Cultur erzogenen Keimlinge stellten im ersten Jahre nur
Pflänzchen von der Form der in Fig. 19 VII abgebildeten dar und zeigten bis-
weilen an der Spitze unregelmüssige Ausstülpungen; Schirmbildung fand erst im
zweiten Jahre statt, ohne dass indessen Sporen in ihm erzeugt worden wären.
Es zeigt das Leben der Acetabularia somit einen Wechsel von geschlecht-
licher und ungeschlechtlicher Reproduction: aus der Zygote geht eine ungeschlecht-
liche Pflanze hervor, der Schirmspross, der sich Jahre hindurch auf vegetative
Weise aus der überwinternden Basalblase zu reproduciren vermag und der — wahr-
scheinlich allmählich stärker werdend — endlich in seinem Schirm auf unge-
schlechtlichem Wege Sporen erzeugt. Letztere reprüsentiren die Geschlechts-
generation, indem sie mit Unterdrückung aller vegetativer Ausbildung!) sich direkt
in ein Gametangium verwandeln. Aus der Gameten-Copulation geht die Zygote
hervor, der Ausgangspunkt einer neuen geschlechtslosen Schirmspross-Generation.
Von der Gattung Acetabularia weicht die Gattung, welcher die Familie ihren
Namen verdankt, wesentlich ab. Der unverkalkte Thallus von Dasycladus zeigt
eine ähnliche Bildung von doldig verzweigten Haarwirteln wie Acetabularia, aber
diese Wirteläste, die dichtgedrängt an der Achse stehen, sind persistirend und
fallen erst an ausgewachsenen Individuen allmählich von unten beginnend ab.
— Mit dieser wirteligen Stellung der Aeste sind auch im Wesentlichen die Ana-
logieen mit Acetabularia erschöpft. Auf das Verhalten der Gameten bei der
Copulation und die höhere innere Differenzirung der geschlechtlichen Gegensätze
bei äusserlich gleicher Form ist schon oben (pag. 201) aufmerksam gemacht
worden. Wesentlicher ist der Unterschied Acetabularia gegenüber, wie er sich
in der Entstehung der Gameten ausspricht. Dieselben werden nämlich in
Gametangien erzeugt, welche sich terminal auf der Hauptachse der doldig ver-
zweigten Wirteläste bilden und die Form einer gestielten Kugel haben. Wenn
!) Es lässt sich diese Unterdrückung der vegetativen Theile vergleichen mit der Reduction
der Vegetationsorgane an den männlichen Geschlechtspflanzen der Rhizocarpeen, Isoeten und
Selaginellen.
SCHENK, Handbuch der Botanik. Bd. II. 3