460 System der Pflanzenphysiologie.
über die Grösse der Turgorausdehnung der Pflanzenzellen zu erlangen, und es ist
ass DE Vrızsl) eine sehr genaue Methode zur Er-
daher von grosser Wichtigkeit, d
Bei der Handhabung dieser Methode werden
mittelung derselben begründet hat.
die Pflanzentheile (z. B. Sprosse) in geeignete Salzlösungen gelegt nnd zwei bis
drei Stunden lang mit denselben in Berührung belassen. Die Pflanzenzellen ver-
lieren unter solchen Umständen ihren Turgor und somit ihre Turgorausdehnung
vollkommen, ohne dabei das Leben einzubüssen. Indem die Zellen ihren Turgor
verlieren, verkürzen sie sich sehr allgemein (nicht immer, wie im neunten Para-
graphen gezeigt werden soll) und diese Verkürzung ist somit ein Maass für ihre
vorherige Turgorausdehnung.
Sollen Pflanzentheile der Plasmolyse, mit welchem Namen DE VRIES die
in Rede stehende Methode belegt hat, unterworfen werden, so legt man dieselben
zweckmüssig in 5, 7, oder 1o$ige Losungen von Salpeter oder Kochsalz, nach-
dem man die Regionen des Pflanzentheiles, deren Verkürzung in der Lósung man
messen will, durch feine Tuschestriche markirt hat. Die Salzlósungen dringen
in die Zellen ein und entziehen dem Zellsaft, da sie weit concentrirter als dieser
selbst sind, Wasser, so dass sich das Protoplasma von der Innenseite der Cellulose-
membran ablóst. Der Turgor der Zelle ist aufgehoben, und die untersuchten
Pflanzentheile haben in Folge dessen eine erhebliche Volumenverminderung erfahren.
e) Die Turgorspannung. In turgescirenden Zellen besteht natürlich
zwischen dem Zellinhalt und der Membran ein Spannungsverhältniss, da der
erstere sein Ausdehnungsbestreben geltend zu machen sucht, aber daran bis zu
einem bestimmten Grade durch die elastische Membran behindert wird, und da
diese letztere ihrerseits das Bestreben hat, sich mehr, als es die in den Zellen
herrschenden Druckverhältnisse thatsächlich zulassen, zusammenzuziehen. Diese
Spannungen müssen natürlich vollkommen ausgeglichen werden, wenn man die
Zellen in den plasmolytischen Zustand versetzt, oder wenn man in den Mem-
branen wirkliche Löcher anbringt. In diesem letzteren Falle kann, selbst dann,
wenn der Zellinhalt noch Wasser von aussen aufsaugt, gar keine Spannung der
bei normal turgescirenden Zellen gedehnten Zellschichten mehr erfolgen, da jede
Drucksteigerung im Innern der Zelle sofort durch Saftaustritt aus den Löchern
ausgeglichen. wird.
Die Turgorspannung der unverletzten Zelle kann übrigens eine bestimmte
Grenze nicht überschreiten, denn wenn die Turgorkraft eine gewisse Grösse
erreicht, so wird häufig ein Quantum des Zellinhaltes aus den Zellen herausge-
presst, indem der allerdings nicht unerhebliche Filtrationswiderstand der ge-
spannten Zellschichten überwunden wird.
Es muss hier ausdrücklich betont werden, dass die Grösse der Turgor-
sdehnung nicht als ein Maassstab zur Beurtheilung der Grosse der Turgor-
spannung angesehen werden darf. Wenn z. B. die Turgorkraft einer Zelle keine
besonders grosse ist, und die dehnbaren Zellschichten dem auf sie einwirkenden
Druck einen relativ geringen Widerstand entgegensetzen, so wird zwar eine be-
trächtliche Turgorausdehnung resultiren kónnen, aber die Turgorspannung erreicht
dennoch keinen hohen Grad. Andererseits geht eine nicht sehr bedeutende
Turgorausdehnung háufig mit erheblicher Turgorspannung Hand in Hand.
au
Die absolute Grôsse der Turgorspannung der Zellen kann auf verschie-
1) Vergl DE VRIES, Untersuchungen über die mechanischen Ursachen der Zellstreckung.
Halle, 1877.
der
del
Tu
Sul
erf:
irgt
Sac
die
SCE
lich
Sto
noc
ko1
ZU]
ZE
vor
zeu
weı
hie:
kor
wel
ihr
in
der
lare
in
Kr:
ers!
cel
der
die:
wel
kün
kül
Wa
Wa
Wa
abfi
Ric
Lat
Ko
Enc
imn
halt
krai