570 Die physiologischen Leistungen der Pflanzengewebe.
Zwischen diese verschiedenen Systeme vertheilen sich verschiedenartige
lokale Apparate, die Endodermis, die verdickten Gefássbündelscheiden,
die Drüsen, Oel-, Schleim- und Gummigänge etc. —
Eine gleichmässig anatomisch-physiologische Darstellung aller dieser Gewebe-
Systeme und lokalen Einrichtungen ist gegenwärtig nicht möglich. Es werden
hierzu noch viele eingehende Vorarbeiten durchgeführt werden müssen, und die
Abfassung eines »Handbuches der Gewebephysiologie« bleibt deshalb der Zu-
kunft vorbehalten. Die vorliegende Abhandlung bezweckt vor Allem den gegen-
wärtigen Stand der Gewebephysiologie zu schildern und muss desshalb ver-
schiedene Gewebesysteme ganz ausser Acht lassen, über deren physiologische
Leistungen zwar aphoristische Angaben vorliegen, welche aber eine zusammen-
hängende Schilderung vorläufig nicht gestatten. Demgemäss sollen bloss drei Ge-
webesysteme, das Haut-, das Skelet- und das Assimilationssystem ausführlicher
behandelt werden. Weil aber das Leitungs- und das Durchlüftungssystem eine
zusammenhängende Beschreibung ihrer physiologischen Leistungen wenigstens
theilweise zulassen, so sollen auch diese Systeme, freilich nur in Kürze besprochen
werden. Auf die Absorptions- und Speichergewebe dagegen kann ebenso
wenig eingegangen werden, wie auf alle Einrichtungen und Apparate, welche bloss
lokalen Bedürfnissen dienen. Die Abhandlung wird aber ihren Zweck vollständig
erfüllen, wenn aus ihr hervorgehen sollte, welch überaus wichtigen Markstein in
der botanischen Literatur dereinst eine gleichmässige und erschöpfende Dar-
stellung der physiologischen Leistungen der Gewebe bilden wird.
Von jedem der in dieser Abhandlung besprochenen Gewebesysteme soll
auch seine Entwicklungsgeschichte in Kürze dargelegt werden. Es wird daraus
hervorgehen, dass keines dieser Systeme eine entwicklungsgeschichtliche Einheit
repräsentirt. Ich werde mich bei diesen histogenetischen Auseinandersetzungen
auf jene drei verschiedenartige Bildu ngsgewebe beziehen, welche die Vegetations-
spitze der Phanerogamen konstituren. Dieselben sind;
1. Das Protoderm, aus der peripherischen Meristemzelllage bestehend
(das Dermatogen HANSTEINS).
2. Das Cambium, aus englumigem, prosenchymatischen Zellen bestehend,
welche sich gewöhnlich zu Längsbündeln vereinigen.
2. Das Grundparenchym, d. i. jenes prosenchymatische Meristemgewebe,
3.
welches nach der Differenzirung des Protoderms und des Cambiums noch
übrig bleibt.
Ich habe diese Eintheilung der primüren Bildungsgewebe zuerst in meiner »Entwicklungs-
geschichte des mechanischen Gewebesystems« Leipzig 1879, durchgeführt und daselbst auch ein-
gehend begründet. Für das »Protoderm« habe ich in jener Schrift den Ausdruck »junge Epi-
dermis« angewendet, welcher mir aber heute aus verschiedenen, an einem anderen Orte aus-
führlicher mitzutheilenden Gründen nicht mehr zweckmüssig erscheint Man thut am besten, den
Ausdruck »Epidermis« bloss im anatomisch-physiologischen Sinne zur Bezeichnung der ausge-
bildeten oder ihrer Ausbildung schon sehr nahen Oberhaut zu gebrauchen.
Zweites Kapitel.
Das Hautsystem.
So wie sich bereits die einzellige Alge durch Bildung einer Zellhaut gegen
die Aussenwelt abgrenzt und gegen ihre nachtheiligen Einflüsse schützt, ebenso
und in noch hóherem Maasse bedürfen die vielzelligen, hochentwickelten Pflanzen
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