42 System der Pflanzenphysiologie.
sich mit dem Studium des Mineralstoffbedarfs der Pflanzen zu beschäftigen, und
allmählich drang die Ueberzeugung mehr und mehr durch, dass die Aschen-
bestandtheile der Gewächse, obgleich sie nur einen relativ kleinen Theil vom
Gewicht der Trockensubstanz der Pflanzen ausmachen, dennoch als wesentliche
Bestandtheile des pflanzlichen Organismus agesehen werden müssen. !)?)
Man begnügte sich aber nicht damit, die Unentbehrlichkeit der Mineralstoffe
für die Entwicklung der Pflanzen ganz im Allgemeinen erkannt zu haben. Viel-
mehr legte man sich jetzt naturgemäss die Frage nach der Entbehrlichkeit oder
Unentbehrlichkeit der einzelnen Aschenbestandtheile für die Gewüchse vor. Die
Aschenanalysen ergaben, dass bestimmte Stoffe in besonders grossen Mengen,
andere aber nur in kleinen Quantitüten in den Pflanzen angetroffen werden, wäh-
rend wieder andere gänzlich fehlen. Was Wunder, dass man zunächst auf den
Gedanken kam, die Resultate der Aschenanalysen für die Beantwortung der Frage
nach der Entbehrlichkeit oder Unentbehrlichkeit der Mineralstoffe fiir die Vege-
tation zu benutzen. Aber es liegt von vornherein die Moglichkeit vor, dass
bestimmte Stoffe, die keine Bedeutung fiir die Pflanzen besitzen, dennoch zufillig,
gemeinsam mit anderen unter Vermittelung der Wurzeln in den Organismus gelan-
gen. Und in der That ist dem so. Das Natrium z. B. gehórt, wie spáter gezeigt
werden soll, zu den entbehrlichen Aschenbestandtheilen. Dennoch kommt jenes
Element sehr allgemein in den Pflanzenaschen vor. Andere Kórper zeigen ühn-
liche Verhältnisse.
Später kam man auf den Gedanken, die Wurzeln der Pflanzen, also diejeni-
gen Organe derselben, welche die Mineralstoffaufnahme zu besorgen haben, in
Medien zur Entwicklung zu bringen, die der Hauptsache nach aus einem indiffe-
renten Material bestehen, dem man aber verschiedene Mineralstoffe beimischen
konnte. Als indifferentes Material benutzt man entweder, wie namentlich HELL-
RIEGEL dies zumal gethan hat, mit Säuren behandelten, ausgewaschenen und aus-
geglühten Sand; insbesondere hat aber die weitere Verfolgung jener angedeute-
ten Bestrebungen zur Entwicklung der Methode der Wassercultur geführt.?) Ich
kann hier nicht specieller auf die Vorsichtsmaassregeln, welche man bei der Cul-
tur von Pflanzen mit Hülfe der Methode der Wassercultur in Anwendung zu
bringen hat, eingehen. Im Allgemeinen verfährt man bei der Ausführung der
Untersuchungen heute derartig, dass man die Samen der Untersuchungsobjecte
keimen lässt, und die Wurzeln der Keimpflanzen mit einer Nährstofflösung, die
auf r Liter Wasser z. B. 1 Grm. salpetersauren Kalk, !/ Grm. phosphorsaures
Kali, !'/, Grm. salpetersaures Kali, '/j, Grm. krystallisirtes Bittersalz, !/, Grm.
Chlorkalium und wenig phosphorsaures Eisenoxyd enthalten kann, in Berührung
bringt. Die Capacität der Gefässe, welche die Náhrstofflósung enthalten, braucht
1000 oder 1500 Cc. nicht zu überschreiten. Vielfältige Versuche mit Hafer-,
Gersten-, Mais- sowie Buchweizenpflanzen und manchen anderen Gewächsen
!) Man vergl. z. B. SALM-HORSTMAR, Versuche und Resultate über die Nahrungsmittel der
Pflanzen, 1856, und Journal für prakt. Chemie, Bd. 46, pag. 193.
?) Auch niedere Pflanzen, z. B. Gihrungspilze etc., kónnen nachgewiesenermaassen nicht
ohne die Gegenwart von Mineralstoffen gedeihen.
3) Um die Ausbildung der Methode der Wasserkultur haben sich namentlich SAcHs (vergl.
Handbuch der Experimentalphysiologie, pag. 124) und KNoP (vergl. Kreislauf des Stoffs, Bd. I.
pag. 836) Verdienste erworben. Weitere beziigliche Untersuchungen sind von Sachs, KNoP, STOH-
MANN, NOBBE und Anderen namentlich in den verschiedenen Jahrgüngen der Versuchsstationen
mitgetheilt.
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