Full text: Handbuch der Botanik (1. Abtheilung, 1. Theil, 2. Band)

   
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2. Das Hautsystem. 587 
hier einige mittheile. So verlor z. B. ein im Transpirationsapparat befindlicher 
2jähriger Rosskastanienzweig bei einer Temperatur von — 3,5 bis — 10,5 €. 
in 24 Stunden o,3239 seines Gewichtes an Wasser. Bei einer Temperatur von 
— 5,5 bis — 13? C. gab derselbe Zweig o,1999 Wasser ab. Ein 3jáhriger Eichen- 
zweig erlitt bei — 3 bis — 8,5? C. in 24 Stunden einen Transpirationsverlust von 
0,2519, bei — 5,5 bis — 13? C. einen solchen von o,192 8. Die Transpiration der 
Zweige ist also selbst bei so niedrigen Temperaturen durchaus nicht unbedeutend 
und es lässt sich hiernach erwarten, dass auch die überwinternden Knospen 
transpiriren werden, um so mehr, als sie bei milderen Temperaturen ziemlich 
ansehnliche Transpirationsverluste erleiden. So ermittelten WIESNER u. PACHER 
für eine Rosskastanienknospe eine tägliche Wasserabgabe von 1,523— 1,60. Wenn 
demnach die Zweige und Aeste durch Korkgewebe gegen Austrocknung zu 
schützen sind, so wird das gleiche auch für die Knospen gelten und in der 
That finden wir, dass die Knospendecken oder Tegmente sehr háufig unter ihrer 
äusseren Epidermis (welche sich übrigens bei Aesculus ablöst) noch eine Kork- 
lage besitzen.!) Es geht daraus hervor, dass sich das Auftreten des Korkes nicht 
nach der morphologischen Digrität des betreffenden Organes richtet, wie man 
früher Öfters annahm, sondern ausschliesslich nach den physiologischen Bedürf- 
nissen der Pflanze. — 
Für Gase ist das Korkgewebe überaus schwer durchlässig, wodurch es sich 
von der Epidermis sehr beträchtlich unterscheidet. Nach sehr eingehenden von 
WIESNER?) angestellten Versuchen erwiesen sich selbst ganz dünne Korkplättchen 
(von der Korkeiche und der Kartoffel) auch bei beträchtlichen Druckdifferenzen für 
atmosphärische Luft so gut wie impermeabel. 
Wenn wir die geringe Durchlässigkeit des Korkes für Wasser und Gase mit 
dem anatomischen Bau seiner Zellwandungen in Beziehung setzen wollen, so 
müssen wir die verholzte Mittellamelle von den Suberinlamellen scharf unter- 
scheiden. Nachdem verholzte Membranen eine hohe Leitungsfähigkeit für Wasser 
besitzen und auch für Gase leicht durchlässig sind, erscheint es in hohem Grade 
wahrscheinlich, dass die Bewegung des Wassers und der Gase ausschliesslich 
oder doch hauptsächlich in dem zusammenhängenden System der Mittellamellen 
erfolgt, welche so zu sagen ein System von substanzerfüllten Intercellularräumen 
vorstellen. Die Suberinlamellen sind dann möglicherweise für Wasser sowol wie 
für Gase vollkommen impermeabel. Wie es sich unter dieser Voraussetzung mit 
dem molekularen Bau der Suberinlamellen verhält, dies zu erörtern würde uns 
hier zu weit führen. 
Von nicht zu unterschätzender Bedeutung für die Function des Korkes ist 
sein geringes Wärmeleitungsvermögen. Er erweist sich dadurch als ein den 
Bedürfnissen der überwinternden oberirdischen Pflanzenorgane besonders ange- 
passtes Hautgewebe. An jedem Zweige oder Aste sind nämlich zwei sehr peri- 
pherisch gelegene Meristeme, das Phellogen und der cambiale Verdickungs- 
rng vorhanden, welche gegen zu rasche Temperaturschwankungen ausgiebig zu 
schützen sind. Denn bekanntlich erfolgt das Absterben gefrorener Pflanzentheile 
um so leichter, je rascher das Aufthauen vor sich geht. Nachdem nun im Laufe 
1) Vergl. C. MikoscH, Beitrüge zur Anatomie u. Morphologie der Knospendecken dicotyler 
Holzgewüchse. Sitzungsberichte der Wiener Akademie. LXXIV. Bd. I. Abth. Jahrg. 1876. 
?) Versuche über den Ausgleich des Gasdruckes in den Geweben der Pflanzen. 
Sitzungs- 
berichte der Akademie der Wissenschaften in Wien. LXXIX. Bd, I. Abth. 1879. 
    
   
  
   
   
    
  
   
    
   
  
   
  
   
   
  
   
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
   
   
  
  
  
  
   
    
  
   
    
  
    
  
  
   
   
   
  
    
  
  
  
  
  
    
   
  
  
   
  
	        
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