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590 Die physiologischen Leistungen der Pflanzengewebe.
Bei vielen Holzgewächsen tritt die Phellogenbildung in grôsserer Entfernung
von der Oberfläche auf, entweder in tieferen Rindenparenchymschichten, oder
wie z. B. bei den Wurzeln der Dicotylen und Gymnospermen noch tiefer im
Inneren des Organs, in einer Zelllage, die bereits dem Gefássbündelsystem an-
gehórt. Bei den Wurzeln ist es das Pericambium, welches zur Initialschicht des
Phellogens wird. Es ist begreiflich, dass wenn solch innen entstandenes Phellogen
Kork bildet, die darüber befindlichen Gewebe von jeder Wasserzufuhr abge-
schnitten werden und vertrocknen müssen. Dieses vertrocknete Rindengewebe
bildet dann gemeinschaftlich mit den Korklagen die sogen. Borke.
Das Phellogen kann früher oder spiter seine Thitigkeit einstellen und selbst
zu Kork werden. Dies ist z. B. bei Organen der Fall, deren Dickenwachsthum
sistirt wird, z. B. bei Aepfeln und Knospendecken. Hier wird das Phellogen
überflüssig und das Periderm besteht schliesslich bloss aus Korkgewebe. In
anderen Fällen hört das primäre Phellogen zu functioniren auf, wird aber durch
ein weiter innen neu entstehendes Korkbildungsgewebe ersetzt; dieser Process
kann sich ófters wiederholen, es werden immer wieder neue, tiefer liegende Peri-
derme gebildet, welche entsprechende Gewebestücke aus der Rinde gleichsam
herausschneiden und der Austrocknung preisgeben. So wird die Borke immer
mächtiger, zugleich aber von immer complicirterer Structur.
III. Die Borke.
Wenn wir die Borke als dritte Ausbildungsstufe des Hautsystems bezeichnen,
so soll damit nicht gesagt sein, dass diese ausgetrockneten Gewebemassen, ähn-
lich wie das Periderm im Verhältniss zur Epidermis, als eine Folge gesteigerter
und zugleich modificirter Ansprüche an das Hautsystem sich herausstellen
Die Borke hat genau dieselben Aufgaben zu erfülen wie das Korkgewebe und
nicht einmal die Behauptung wäre zulässig, dass letzteres den gesteigerten An-
forderungen, welche an das Hautgewebe alternder Stämme gestellt werden, nicht
mehr nachkommen könne. Die Rothbuche, die Korkeiche u. A. besitzen zeit-
lebens selbst an den mächtigsten Stänmen bloss Korkgewebe. Wenn wir nun
trotzdem die Borke als eine besondere Ausbildungsstufe des Hautsystems be-
trachten, so geschieht dies hauptsächlich ihres anatomischen Baues wegen. Das
Periderm bildet eine wohl charakterisirte anatomisch-physiologische Einheit.
Die Borke dagegen ist ausschliesslich eine physiologische Einheit, weil in der-
selben ausser den Korklamellen auch noch verschiedene andere Gewebearten
vertreten sind, welche früher anderen Gewebesystemen angehörten. Ein ausge-
trocknetes, abgestorbenes Gewebe kann eben nur mehr in einer Hinsicht der
Pflanze von Nutzen sein, d. i. als schützendes Hautgewebe. Wie sehr z. B. eine
vertrocknete Gewebeschicht, mag sie früher dem saftigsten Parenchym angehört
haben, die Transpiration herabsetzt, beobachten wir an jedem angeschnittenen
Apfel, dessen Transpirationsverluste täglich auffallend abnehmen. Andererseits
sind vertrocknete Gewebemassen auch gegen mechanische Beschädigungen ein
vortreffliches Schutzmittel.
Die Pflanze kann also ihre überflüssig gewordenen peripherischen Gewebe,
wie die primáren Bastbiindel oder die Collenchymstránge, ferner die in Folge
des Alters vielleicht functionsuntüchtig gewordenen Rindenparenchymmassen nicht
besser verwerthen, als indem sie dieselben durch Korklamellen herausschneidet,
und sie im ausgetrockneten Zustande zur Verstärkung des Hautsystems ver-
wendet. —
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