46 System der Pflanzenphysiologie.
tenden Mengen in den Pflanzenaschen angetroffen wird, scheinen viele höhere
Pflanzen völlig entbehren zu können. Dagegen hält NossE!) das Chlor für einen
unentbehrlichen Nährstoff der Buchweizenpflanze. Bei Abwesenheit des Chlors
entwickelt sich dieselbe kümmerlich; die Blätter nehmen einen fleischigen Cha-
rakter an, und die in Folge des Assimilationsprozesses producirte Stärke häuft
sich in grosser Menge in den Blattzellen an. Aus NogBE’s Beobachtungsresulta-
ten scheint hervorzugehen, dass das Chlor eine Bedeutung für die Translocation
des Amylums besitzt, und dass die Leitung der Stärke aus den Blättern der
Buchweizenpflanze in anderweitige Organe derselben bei Chlormangel nicht nor-
mal zu Stande kommen kann. Somit würde sich auch die Thatsache in einfacher
Weise erklüren, dass in chlorfreien Lósungen erwachsene Buchweizenpflanzen fast
immer »taube« Früchte liefern. In Berührung mit chlorhaltigen Náhrstofflósungen
entwickelten sich NosBE's Buchweizenpflanzen hingegen ganz vortrefflich und pro-
ducirten normal ausgebildete Früchte.
KNoP?) hat dagegen Buchweizenpflanzen in vóllig chlorfreien Lósungen zu
üppiger Entwicklung gebracht und unter den erwühnten Umstünden normal fruc-
tificirende Pflanzen erhalten. Angesichts dieser verschiedenen Beobachtungsresul-
tate ist es heute noch nicht móglich, sich mit aller Bestimmtheit über die phy-
siologischen Functionen des Chlors im vegetabilischen Organismus auszusprechen.
Wahrscheinlich dürfte aber sein, wie das auch schon von A. MavER betont wor-
den, dass das Chlor in der That unter Umstánden für den Prozess der Wande-
rung des Amylum in der Pflanze eine Bedeutung besitzt, wührend die Translo-
cation der Stárke in vielen Füllen (im Organismus mancher Gewáchse oder selbst
in den Buchweizenpflanzen, wenn die Nihrstofflosung, welche denselben zur
Disposition steht, eine gewisse Zusammensetzung besitzt) ebenso bei Ausschluss
des Chlors normal erfolgen kann.
Das Chlor kann somit zu den unter bestimmten Verhältnissen nützlich wir-
kenden Pflanzennährstoffen gezählt werden, und zwar scheint das Chlor nament-
lich in Verbindung mit Kalium als Chlorkalium unter Umständen vortheilhaft auf
die Vegetation einzuwirken. Wenn Chlorkalium, Chlornatrium, Chlorcalcium oder
Chlormagnesium (namentlich aber die beiden zuletzt genannten Chloride) den
Pflanzen in erheblichen Quantitäten zugeführt werden, so üben sie übrigens
(vielleicht in Folge der Entstehung von Salzsäure) stets einen nachtheiligen Ein-
fluss auf die Vegetation aus.?)
5. Das Kalium. Dieses Element, welches von den Pflanzenwurzeln in
Verbindung mit Salpetersäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure, Kieselsáure, Koh-
lensáure?) oder Chlor aufgenommen werden kann, gehórt nachgewiesenermaassen
zu den unentbehrlichen Pflanzennährstoffen. So hat sich noch neuerdings durch
NoBBE's?) Untersuchungen ergeben, dass sich die Pflanzen im hóchsten Grade
kümmerlich entwickeln, wenn ihnen in der Nihrstofflosung kein Kalium zur Dis-
position gestellt wird, und es ist dem genannten Beobachter auch bis zu einem
bestimmten Grad gelungen, Aufschluss über die Ursache dieser Erscheinung resp.
über die physiologische Function des Kaliums im pflanzlichen Organismus zu erhal-
1) Vergl. NoBBE, Versuchsstationen. Bd. 7. pag. 371 und Bd. 13, pag. 396.
2) Vergl. Knop, Kreislauf des Stoffs. Bd. 1. pag. 615.
3) Man vergl übrigens A. MAYER, Lehrbuch der Agriculturchemie. Bd. 1. pag. 256.
4) Grossere Mengen von kohlensaurem Kali sind den Pflanzen, weil sie den Säften dersel-
ben eine alkalische Reaction ertheilen, durchaus nachtheilig.
5) Vergl. NoBBE, Versuchsstationen. Bd. 13. pag. 321.
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pag. 337.