650 Die physiologischen Leistungen der Pflanzengewebe.
wickelung des Pallisadengewebes und der betreffenden Constructionstypen mehr
sind als blosse Ideen, ergiebt sich daraus, dass noch gegenwärtig zwischen den
Urtypen und den aus ihnen hervorgegangenen Constructionsformen zahlreiche
Uebergänge thatsächlich vorkommen. Doch würde es mich hier zu weit führen,
wenn ich solche Uebergangsformen mit der nöthigen Ausführlichkeit schildern
wollte und muss mir dies für eine andere Gelegenheit vorbehalten. —
So wie bei den Algen sehr verschieden geformte Chlorophyllkörper zur Aus-
bildung kommen, bis das vollkommenste Modell gefunden ist und bei allen höheren
Pflanzen zur allgemeinen Verwendung gelangt, ebenso tritt bei den Monocotylen
und Gymnospermen eine grosse Mannigfaltigkeit von Constructionsformen des Assi-
milationssystems auf, bis ein möglichst vollkommener, allen Anforderungen ent-
sprechender Typus construirt ist, der bei den Dicotylen die allgemeinste Verwendung
findet. Viel rascher und gleichmässiger schreitet bei den Gefässkryptogamen die
Vervollkommnung des Assimilationssystem weiter, bis zu demselben vollkommensten
Typus, welcher bei den Dicotylen so allgemein verbreitet ist. —
C. Die Beziehungen des Assimilationssystems zum Licht.
Die Produktion organischer Substanz aus Kohlensáure und Wasser findet bloss
im Lichte statt und wenn auch hinsichtlich dieser Assimilationsbedingung die An-
sprüche der verschiedenen Pflanzenarten verschieden sind, wenn sich auch manche
Schattenpflanzen mit recht schwachen Lichtintensitàten begnügen, so sáumt doch
keine Pflanze, ihr Assimilationssystem dort anzubringen, wo es den günstigsten Durch-
leuchtungsbedingungen ausgesetzt ist. Im Allgemeinen gilt eben der Satz, dass der
Assimilationsprocess um so energischer von statten geht, je grösser die Intensität
des einfallenden Lichtes ist. So kommt es, dass die Intensitüt der Beleuchtung
für die Anordnung des Assimilationssystems von massgebendster Bedeutung ist.
Das Assimilationssystem, mag es was immer für einem Typus angehören, strebt
nach einer moglichst peripherischen Lagerung. Dieselbe zeigt sich an jenen
cylindrischen oder prismatischen Assimilationsorganen, welche keine ausgeprägte
Licht- und Schattenseite aufweisen, am allerdeutlichsten. Die flächenförmig
ausgebreiteten Laubblätter, welche sich meist senkrecht zur Richtung des stärksten
einfallenden zerstreuten Lichtes orientieren, bringen ihr Assimilationssystem auf .
der besser beleuchteten Oberseite, oder rnichtiger gesagt, auf der Lichtseite zur
Ausbildung. Denn wenn auch in der überwiegenden Mehrzahl der Fille
die morphologische Oberseite des Blattes zugleich die besser beleuchtete
Seite vorstellt, so kommt es doch hin und wieder vor, dass durch Tor-
sion des Blattstieles oder der Blattbasis die morphologische Unterseite zur
Lichtseite wird. Dies ist z. B. bei Allium ursinum der Fall, bei Alstroemeria,
Gynerium argenteum und. anderen Gräsern. Gewöhnlich ist diese Anordnung des
Assimilationsgewebes durch Vererbung schon so gefestigt worden, dass beim ein-
zelnen Individuum, oder gar bei einem einzelnen Organ desselben die Intensität
der Beleuchtung die Anordnung und Ausbildung des assimilirenden Gewebes nicht
mehr zu beeinflussen im Stande ist. Bloss für 77/uja occidentalis ist von FRANK?)
der Nachweis geführt worden, dass je nach Beleuchtung auf der einen oder der
anderen Seite des sich entwickelnden Zweiges das Assimilationssystem — in diesem
Falle Paliisadengewebe — sich ausbildet. Hier wirkt das Licht als auslósendes
7) Ueber den Einfluss des Lichtes auf den bilateralen Bau der symmetrischen Zweige von
Thuja occidentalis, PRINGSHEIM’S Jahrbücher f. wissensch. Botanik. IX. Bd. pag. 147 ff.
Agens
von P
G
Lichte
am Ve
je ge
strahle
herang
môglic
hat, d
für di
auffall
halb s
einzus
die für
beeint
forderi
webe
Verbre
direkt
Beleuc
Verhàl
lásst s
der qt
D
mässig
BoroD
Zellen
des er
Grupp
zellen
canade
typisch
Licht
auf, si
zur Ric
kórner
welche
schádh
wird 1
ständig
und w
wande:
die Pa
phyllk
5
scheinur
2)
parenchy